Erste Tester zeichnen ein positives Bild vom iPhone XS und iPhone XS Max. Die beiden Flaggschiffe haben zahlreiche Top-Features zu bieten, erlauben sich aber auch einige Schnitzer. Wir fassen die sechs besten (und schlechtesten) Features zusammen.
- 1. Top: Brillantes OLED-Display
- 2. Top: Schutz gegen Wasser gemäß IP68
- 3. Top: Eine Kamera, die durch KI immer besser wird
- 4: Flop: Kaum wirklich besser als das iPhone XR
- 5. Flop: Preise ohne Grenzen
- 6. Flop: Warum nur drei Standard-Farben?
1. Top: Brillantes OLED-Display
Geht es um kontrastreiche Bilder und ein tiefes Schwarz, führt kein Weg an der OLED-Technologie vorbei – das hat auch Apple erkannt. Aus diesem Grund sind die aktuellen Flaggschiffe mit brillanten OLED-Displays ausgestattet. Wer besonders gerne Fotos und Videos auf dem Smartphone betrachtet, wird OLED lieben. Bei einer Größe von 5,8 Zoll in der Diagonale löst der Bildschirm des iPhone XS mit 2436 x 1125 Pixeln auf, während das iPhone XS Max mit 6,5 Zoll 2688 x 1242 Bildpunkte darstellt. Beide Smartphones erreichen eine beeindruckende Pixeldichte von 458 ppi.
Im iPhone XS hat Apple das hellste, schärfste und farbgetreuste Display verbaut, das jemals in einem iPhone zum Einsatz kam. Wenn Dir der Bildschirm nie groß genug sein kann, wirst Du am iPhone XS Max Deine wahre Freude haben. Es hat das größte Display, das Apple jemals verbaut hat – und dennoch einen vergleichbaren Formfaktor wie das iPhone 8 Plus.
2. Top: Schutz gegen Wasser gemäß IP68

Das iPhone XS bietet im Vergleich zum iPhone X viele Verbesserungen, doch viele davon sind nicht gerade das, was man gemeinhin als bestes Feature bezeichnen würde. Eine signifikante Verbesserung wurde jedoch beim Schutz gegen Wasser erzielt. Während das iPhone X nur eine IP67-Zertifizierung aufweist – auf die man sich im Härtefall ohnehin nicht verlassen kann –, hat Apple seinen beiden neuen Flaggschiffen eine IP68-Klassifizierung erreicht. Beide Modelle sind somit gegen Eintauschen in 2 Meter Wassertiefe bis zu 30 Minuten geschützt. Fairerweise muss man anmerken, dass IP68 bei Herstellern wie Samsung seit vielen Jahren Standard in den Flaggschiff-Modellen ist. Mit dem iPhone XS hat Apple endlich, längst überfällig, nachgezogen.
3. Top: Eine Kamera, die durch KI immer besser wird

Jahr für Jahr verbessert Apple beim iPhone die Kamera – da bilden auch das iPhone XS und das iPhone XS Max keine Ausnahme. Natürlich stoßen Hardware-Verbesserungen irgendwann in jedem Smartphone an ihre Grenzen, allein aufgrund des äußerst begrenzten Platzes. Was aber stetig verbessert wird, ist das Zusammenspiel mit der Software. Hier ist insbesondere das Stichwort künstliche Intelligenz zu nennen, die eine immer größere Rolle spielt.
Ein Feature, das aufgrund des leistungsstarken A12 Bionic verwirklicht werden konnte, ist Smart HDR. Mithilfe schnellerer Sensoren, einem verbesserten ISP und weiterentwickelten Algorithmen profitieren Fotos von mehr Details – besonders in hellen Bereichen und in Schatten. Das Verfahren erinnert dabei an das, was auch Google für seine Pixel Phones entwickelt hat. Außerdem kann die Tiefenschärfe eines Bildes auch dann noch reguliert werden, nachdem das Foto mit Bokeh-Effekt aufgenommen wurde.
4: Flop: Kaum wirklich besser als das iPhone XR

Auch wenn der deutliche Preisabstand etwas anderes suggeriert: So viel besser als das iPhone XR sind das iPhone XS und das iPhone XS Max eigentlich nicht – zumindest hinsichtlich der Leistung oder der Qualität der Kamera. Klar: Die vergleichsweise geringe Auflösung des XR mag 2018 nicht mehr zeitgemäß sein, auf ein brillantes OLED-Display musst Du beim iPhone XR ebenso verzichten. Doch grundlegende Premium-Features, etwa Face ID oder das Edge-to-Edge-Display, sind auch beim "Einsteiger-Smartphone" an Bord.
Somit kannst Du das iPhone XR bequem per Gesichtserkennung entsperren und Animojis mithilfe des TrueDepth-Kamerasystems erstellen. Mehr noch: Anders als sonst oftmals üblich musst Du beim iPhone XR keine Kompromisse in puncto Leistung eingehen. Apple hat hier den neuen A12 Bionic verbaut, der deutlich schneller als sein Vorgänger arbeitet. Dank Neural Engine sind so auch aufwendige KI-Berechnungen, die unter anderem der Bildqualität zugute kommen, möglich. Zwar gibt es keine Dual-Kamera, dennoch kannst Du Porträtaufnahmen mit geringer Tiefenschärfe knipsen oder eine andere Blendeneinstellung wählen – ermöglicht durch die Software.
5. Flop: Preise ohne Grenzen

Eigentlich kein echtes Feature, aber doch eine Eigenschaft, die man nicht unter den Tisch kehren kann: Die Preise für das iPhone sind mal wieder gestiegen. Zwar kostet das iPhone XS mit 64 GB genauso wie viel wie das iPhone X zum Release, nämlich 1149 Euro. Da es einmal mehr keine 128-GB-Variante gibt, kostet die nächsthöhere Stufe 1319 Euro. Dafür bekommst Du das iPhone XS mit 256 GB internem Speicher. Für das 512-GB-Modell ruft Apple gar 1549 Euro auf. Das iPhone XS Max kostet in allen Speichervarianten jeweils 100 Euro mehr, was aufgrund des größeren Displays noch nachzuvollziehen ist.
Dennoch: Fürchtete man lange vor dem Release des iPhone X, das Apple damit die magische Schallmauer von 1000 Euro durchbrechen könnte, sind spätestens seit dem iPhone XS ganz andere Preisregionen Alltag. Für die teuerste Variante – das iPhone XS Max mit 512 GB Speicher – ruft Apple unglaubliche 1649 Euro auf. Das sind Preise, die noch vor ein, zwei Jahren als undenkbar galten. Und: Ein Ende der Preisspirale ist, zumindest bei Apple, nicht in Sicht.
6. Flop: Warum nur drei Standard-Farben?

Dass Apple auch anders kann, zeigt es beim iPhone XR, das in vielen verschiedenen Farben erscheint. Beim iPhone XS zeigt sich der US-Hersteller jedoch äußerst wenig experimentierfreudig. Nachdem das iPhone X gerade einmal in Space Grau und Silber verkauft wurde, wurde die Palette beim iPhone XS nur um eine goldene Farboption erweitert. Drei Standard-Farben, die Apple seit vielen Jahren verwendet.
Zum Vergleich: Das iPhone XR wird es in Schwarz, Blau, Koralle, Red, Gelb und Weiß zu kaufen geben. Vermutlich denkt sich Apple auch einfach, dass die teuersten Modelle ohnehin in einem Case versteckt werden und eine allzu große Farbvielfalt nicht notwendig ist. So oder so: Dass die Käufer bei derart teuren Geräten in der Farbwahl so eingeschränkt sind, ist definitiv schlecht.