Apple hat das Geheimnis rund um die neuen iPhones 2019 gelüftet, und Besitzer eines iPhone XS dürften nun vor der Frage stehen: Lohnt sich der Umstieg? Wir klären, was das iPhone 11 Pro alles besser macht.
- Design: (Fast) alles beim Alten
- Bildschirm: Aus "Retina" wird "Super Retina XDR Display"
- Kameras: Drei Linsen sind besser als zwei
- Leistung: 4 Stunden mehr Akkulaufzeit
- Preis und Farben: Jetzt auch in Nachtgrün
- Fazit: Lohnt der Umstieg vom iPhone XS?
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Design: (Fast) alles beim Alten
Wer sich das iPhone 11 Pro anschaut, wird kaum optische Unterschiede erkennen – zumindest beim Blick auf die Front. Apple setzt auch beim neuen Modell auf den bewährten Mix aus Glas und Edelstahl, wenngleich die Rückseite aus texturiertem, matten Glas besteht und nicht mehr glänzend ist. Ansonsten ist weiterhin die charakteristische Notch zu sehen, die sich weder in Größe noch Form spürbar verändert hat.
Größere Unterschiede bei den Abmessungen gibt es ebenfalls nicht. Aufgrund der neuen Triple-Kamera ist die Dicke allerdings von 7,7 auf 8,1 Millimeter angestiegen, das Gewicht steigt von 177 auf 188 Gramm. Außerdem musst Du Dich auf der Rückseite mit einer relativ wuchtigen Aussparung für das Kamerasystem begnügen. Abseits dessen bleibt in puncto Design alles beim Alten.
Bildschirm: Aus "Retina" wird "Super Retina XDR Display"

Die Bildschirmdiagonale des OLED-Panels ist mit 5,8 Zoll weiterhin unverändert. Die Auflösung beträgt weiterhin 2.436 x 1.125 Pixel, was einer Pixeldichte von 458 ppi entspricht. Aber: Apple nennt den neuen Bildschirm nun "Super Retina XDR Display", womit die verbesserten Eigenschaften des Displays wohl hervorgehoben werden sollen.
So erreicht das neue iPhone 11 Pro ein Kontrastverhältnis von 2.000.000:1 im Vergleich zu 1.000.000:1 beim Vorgänger. Außerdem konnte die maximale Helligkeit von 625 auf 800 Nits gesteigert werden, womit Inhalte vor allem bei Sonneneinstrahlung leichter zu erkennen sind.
Einen gravierenden Unterschied zwischen dem iPhone XS und dem iPhone 11 Pro gibt es jedoch – 3D Touch bietet das neue Smartphone nicht mehr. Apple hat die Technologie still und heimlich begraben, was sich jedoch schon länger angedeutet hatte. Die berührungsempfindliche Technologie, die unterschiedlich starken Druck auf das Display erkennt und verarbeitet, ist damit Geschichte.
Stattdessen kommt Haptic Touch zum Einsatz. Statt kräftig wird einfach länger mit dem Finger gedrückt, um Shortcuts von Apps und andere Funktionen aufzurufen. Hast Du 3D Touch ohnehin nie genutzt, fällt dieser Nachteil nicht ins Gewicht.
Kameras: Drei Linsen sind besser als zwei

Während das iPhone XS mit Dual-Kamera aufwartet, gibt es beim iPhone 11 Pro zusätzlich eine dritte Linse. Die Triple-Cam setzt sich somit aus drei 12-MP-Objektiven für Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Tele zusammen. Die Ultraweitwinkel-Linse mit großem 120-Grad-Sichtfeld eignet sich besonders für die Aufnahme von Landschaften. Vom einfachen Wechsel zwischen Weitwinkel- und Teleobjektiv profitieren auch Porträtaufnahmen, die jetzt mit einem weiteren Sichtfeld aufgenommen werden können – was sich besonders für Gruppenaufnahmen eignet. Im Vergleich zum iPhone XS fängt das Teleobjektiv mit f/2.0-Blende bis zu 40 Prozent mehr Licht ein.
Mit Deep Fusion hat Apple ein interessantes Feature demonstriert, das später im Jahr per Update nachgereicht wird. Dabei handelt es sich um eine Bildverarbeitung auf Basis der Neural Engine des A13-Bionic-Chipsatzes, die mehrere Bilder einer Aufnahme zu einem Foto zusammensetzt. Mit maschinellem Lernen werden so Pixel für Pixel eines Bildes optimiert, um Texturen und auch feinste Details herauszuarbeiten. Für das iPhone XS wird das neue Feature nicht zur Verfügung stehen.

Verbessert wurde zudem die Auflösung der Frontkamera, und zwar von 7 MP auf nunmehr 12 MP. Während beim iPhone XS damit nur Aufnahmen in Full HD möglich sind, kannst Du beim iPhone 11 Pro auch scharfe 4K-Videos aufzeichnen – und das mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
Wie gut die Kamera des neuen iPhone 11 Pro tatsächlich ausfällt, werden Tests zeigen müssen. Auf dem Papier ist das neue System jedoch klar dem des iPhone XS überlegen, womit sich das neue Modell besonders für Nutzer eignen dürfte, die viel mit ihrem Smartphone fotografieren und filmen.
Leistung: 4 Stunden mehr Akkulaufzeit

Neue iPhones setzen stets Maßstäbe, was die Performance angeht. Im iPhone 11 Pro verrichtet der neue A13 Bionic seinen Dienst, der leistungsstärker und energieeffizienter als sein Vorgänger ist. Die CPU mit zwei Performance- und vier Effizenz-Kernen arbeitet laut Apple bis zu 20 Prozent schneller und verbraucht zugleich 40 beziehungsweise 25 Prozent weniger Energie. Auch die Grafikeinheit sei bis zu 20 Prozent leistungsfähiger bei gleichzeitig bis zu 30 Prozent niedrigerem Energiebedarf.
iPhone XS | iPhone 11 Pro |
"Retina"-OLED-Display mit 5,8 Zoll und 2.436 x 1.125 Pixel | "Super Retina XDR"-OLED-Display mit 5,8 Zoll und 2.436 x 1.125 Pixel |
A12 Bionic mit Neural Engine der zweiten Generation | A13 Bionic mit Neural Engine der dritten Generation |
Kontrastverhältnis 1.000.000:1 | Kontrastverhältnis 2.000.000:1 |
625 Nits maximale typische Helligkeit | 800 Nits maximale typische Helligkeit |
1 Stunde längere Akkulaufzeit gegenüber iPhone X | 4 Stunden längere Akkulaufzeit gegenüber iPhone XS |
Haptic Touch | 3D Touch |
IP68: bis zu 30 Minuten in 2 Meter Wassertiefe | IP68: bis zu 30 Minuten in 4 Meter Wassertiefe |
12-Megapixel-Dual-Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv | 12-Megapixel-Triple-Kamera mit Weitwinkel-, Ultraweitwinkel- und Teleobjektiv |
64 GB, 256 GB oder 512 GB Speicher | 64 GB, 256 GB oder 512 GB Speicher |
Space Grau, Silber und Gold | Space Grau, Silber, Gold und Nachtgrün |
Ab 1.149 Euro | Ab 1.149 Euro |
Bestandteil des A13 Bionic ist auch die 8-Core Neural Engine der dritten Generation, die bis zu 20 Prozent schneller arbeitet und bis zu 15 Prozent weniger Energie verbraucht. Die Neural Engine versorgt unter anderem die Triple-Kamera, Face ID – die Gesichtserkennung soll rund 30 Prozent schneller vonstattengehen – und AR-Apps mit Leistung. Man muss kein Wahrsager sein, um neue Benchmark-Werte für das iPhone 11 Pro zu prognostizieren. Eine lahme Ente ist das Vorgängermodell damit gleichwohl nicht.
Verbessert wurde auch die Akkulaufzeit, die um bis zu vier Stunden höher liegen soll als beim iPhone XS. Erstmals liegt direkt ein 18-Watt-Netzteil für Fast Charging bei. Angaben zur Größe des Akkus macht Apple wie üblich nicht. Ebenfalls neu ist der Support für den schnellen WLAN-Standard Wi-Fi 6. Gegen Wasser und Staub ist das iPhone 11 Pro ebenfalls bestens gerüstet: dank IP68-Zertifizierung soll das Gerät bis zu 30 Minuten in 4 Meter Wassertiefe aushalten.
Preis und Farben: Jetzt auch in Nachtgrün

Das iPhone 11 Pro gibt es in Nachtgrün, Silber, Gold und Space Grau zu kaufen. Angeboten wird das Smartphone in den Speicherkapazitäten 64 GB, 256 GB und 512 GB zu Preisen von 1.149 Euro, 1.319 Euro und 1.549 Euro. Das neue Modell kostet somit genauso viel wie das iPhone XS zum Release. Die Vorbestellphase startet am 13. September, offiziell in den Handel kommt das neue Smartphone am 20. September.
Fazit: Lohnt der Umstieg vom iPhone XS?
Das ist das große Problem von Apple derzeit – die meisten Besitzer eines iPhone XS dürften nur wenig Grund haben, auf das iPhone 11 Pro zu wechseln. Dafür wird das iPhone XS auch in nächster Zeit noch gut genug laufen und die Ansprüche der meisten Nutzer vollends erfüllen.
Klar, das iPhone 11 Pro hat noch einmal mehr Leistung zu bieten. Interessanter dürfte aber die neue Triple-Kamera sein, die mithilfe ausgeklügelter Software sehr gute Ergebnisse versprechen dürfte. Wer also viel film und fotografiert, kann durchaus einen Wechsel auf das aktuelle Flaggschiff erwägen. Auch die um vier Stunden längere Akkulaufzeit, die Apple groß bewirbt, dürfte den einen oder anderen Nutzer zu einem Upgrade bewegen. In der Summe aber bietet das iPhone 11 Pro, erwartungsgemäß, nur wenig Anreize für Besitzer des iPhone XS. Wer hingegen ein älteres iPhone-Modell besitzt, könnte schon eher in Versuchung geraten.