Jean-Claude Camille François Van Varenberg, wie Jean-Claude Van Damme eigentlich heißt, ist einer der Actionstars der 1980er- und 1990er-Jahre – und unter anderem dank "The Expendables" noch immer unterwegs. B-Klassiker, Kultfilme, Geheimtipps – sieben der besten Filme mit "JCVD" findest Du hier.
- "Bloodsport" (1988)
- "Kickboxer" (1989)
- "Universal Soldier" (1992)
- "Harte Ziele" (1993)
- "Street Fighter" (1994)
- "Sudden Death" (1995)
- "Timecop" (1994)
- Bonus: Neuere Filme mit JCVD – und eine Serie
"Bloodsport" (1988)
An diesem Kultklassiker der späten 1980er-Jahre kommt sicher kaum jemand vorbei, der sich mit dem Werk Jean-Claude Van Dammes beschäftigt. Der wunderbar kitschige Martial-Arts-Film bedeutete den Durchbruch für JCVD – auf den er sechs Jahre lang gewartet hatte, nachdem er 1982 in die USA gegangen war, um Filmstar zu werden.
Die Story ist klassisch: Der talentierte Kampfsportler Frank Dux (Van Damme) reist ins exotische Hongkong, um an einem mörderischen Martial-Arts-Turnier teilzunehmen. Dort trifft er nicht nur harte Gegner, sondern lernt auch die Liebe kennen.
- Highlight: Unzählige – vom Soundtrack über Rückblenden, Montagen, den Bösewicht (Bolo Yeung) und eine überraschende Nebenrolle von Forest Whitaker ist hier endlos viel 1980er-Goodness geboten. Der beste Jean-Claude-Van-Damme-Film? Vielleicht.
- JCVD-Faktor: 10/10
"Kickboxer" (1989)
Achtung, Titelverwirrung: "Kickboxer", Jean-Claude Van Dammes zweiter Martial-Arts-Streich nach "Bloodsport", firmiert in Deutschland unter dem Namen "Karate Tiger 3 – Der Kickboxer". Mit der "Karate Tiger"-Reihe (Originaltitel: "No Retreat, No Surrender"), in deren erstem Teil Van Damme noch als "Endgegner" Ivan Kraschinsky glänzte, hat dieser Film inhaltlich jedoch nichts zu tun.
Ähnlich wie "Bloodsport" spielt "Kickboxer" nicht in den USA, sondern in Asien. Van Damme spielt in diesem immer noch sehr populären Überraschungserfolg der späten 1980er Kurt, den jüngeren Bruder des amerikanischen Kickbox-Champions Eric. Letzterer sucht in Thailand nach neuen Herausforderungen, wird jedoch von Lokalmatador Tong Po besiegt und schwer verletzt. Kurt beschließt, Rache zu nehmen ...
- Highlight: "Kickboxer" ist wie "Bloodsport" voller cheesy Höhepunkte. Im Netz gilt vor allem die Barszene als Klassiker: Sie hat bereits zahlreiche Remixe erhalten – die Dubstep-Version zählt zu den bekanntesten.
- JCVD-Faktor: 9/10
"Universal Soldier" (1992)
Unter vielen Fans gelten die frühen 1990er als vorläufiger Höhepunkt in Van Dammes Karriere. In dieser Zeit sollte es zu einer spannenden Kombination kommen: JCVD traf auf den aufsteigenden schwäbischen Regisseur Roland Emmerich, der aus einem Budget von nur 26 Millionen US-Dollar den nachhaltig erfolgreichen Sci-Fi-Actioner "Universal Soldier" bastelte.
Die Story ist innovativ und kitschig zugleich: Zwei amerikanische Soldaten, einer vernünftig (Van Damme), der andere verrückt (Dolph Lundgren), erschießen sich im Vietnamkrieg gegenseitig. Viele Jahre später werden ihre Körper im Rahmen eines geheimen Regierungsprogramms reanimiert und zu Killermaschinen programmiert. Klar, dass das nur schiefgehen kann.
- Highlight: Das mehr als 20 Jahre andauernde Duell zwischen dem eher kleinen Van Damme und dem Riesen Lundgren – und der Auftritt von Ralf Moeller in einer Nebenrolle.
- JCVD-Faktor: 7/10
"Harte Ziele" (1993)
Jean-Claude Van Damme arbeitete während der 1990er mit zahlreichen großen Action-Regisseuren aus dem Ausland zusammen. Nach Roland Emmerich in "Universal Soldier" zum Beispiel mit Hongkong-Legende Tsui Hark ("Es war einmal in China 2") in "Double Team" (1997, an der Seite von Basketballer Dennis Rodman).
Auf Hongkongs größten Action-Maestro traf Van Damme aber 1993: Der in Deutschland recht seltsam (aber cool) betitelte Actioner "Harte Ziele" (Originaltitel "Hard Target") markierte für John Woo ("Der City Wolf") das Debüt in Hollywood.
Van Damme spielt den einsamen Wanderer Chance Boudreaux, der zusammen mit einer jungen Frau ihren vermissten Vater sucht. Beide ahnen nicht, dass hinter dessen Verschwinden ein mörderisches Katz- und Mausspiel lauert ...
- Highlight: John Woos Actionszenen, klar, und Kultstar Lance Henriksen ("Aliens") als Bösewicht – aber auch die berühmte Szene, in der Van Damme zuerst vorgibt, seine Begleiterin küssen zu wollen, stattdessen jedoch zu einem Gittarenriff eine wilde Schlange K.O. boxt. Unbezahlbar.
- JCVD-Faktor: 7/10
"Street Fighter" (1994)
Mitte der 1990er-Jahre waren Verfilmungen von populären Videospielen noch ein Novum in Hollywood. Das merkt man dem berüchtigten "Street Fighter"-Realfilm durchaus an. Das stellenweise sehr seltsame Werk ist sicher nichts für Arthouse-Feinschmecker – Fans des Spiels und natürlich von Jean-Claude Van Damme, die einen Sinn für Humor besitzen, kommen aber voll auf ihre Kosten. Gerne in einer launigen Runde schauen!
Der Belgier Van Damme spielt im "Street Fighter"-Film den US-Topsoldaten Guile, der im Spiel eher zu den Nebencharakteren zählt. Guiles Mission: Er soll den verrückten Dikator M. Bison (Raúl Juliá) stoppen, der das fiktive südostasiatische Land Shadaloo mit eiserner Faust regiert.
- Highlight: Über Raúl Juliás denkwürdige Performance als Bison ist schon viel geschrieben worden – dennoch ist sie eindeutig das Schillerndste an dieser 1990er-Zeitkapsel. Und natürlich Kylie Minogue als Cammy.
- JCVD-Faktor: 6/10
"Sudden Death" (1995)
Nach dem durchschlagenden Erfolg von "Stirb langsam" im Jahr 1988 wurde Hollywood von entsprechenden Kopien geradezu überschwemmt. Die Story des mutigen Normalos, der es wie John McClane im Alleingang mit fiesen Terroristen aufnimmt, wurde unzählige Male neu interpretiert. Was sich jeweils vor allem änderte, war der Schauplatz.
Auch "Sudden Death", ein vergleichsweise später Eintrag in diese Reihe, folgt dem "Stirb langsam"-Prinzip. Jean-Claude Van Damme spielt einen früheren Feuerwehrmann, der mit seinen Kindern eigentlich nur ein Eishockeyspiel besuchen möchte – es dann aber mit Terroristen zu tun bekommt, die den Vizepräsidenten der USA kidnappen. Die Lösegeldforderung fällt mit 1,7 Milliarden US-Dollar stattlich aus.
- Highlight: Jean-Claude Van Damme in der McClane-Situation – und der Faustkampf mit dem Maskottchen der Pittsburgh Penguins.
- JCVD-Faktor: 6/10
"Timecop" (1994)
Ein beliebtes Muster für die Actionfilme der 1990er war der Genremix mit Elementen aus der Science-Fiction. "Total Recall" (1990) oder "Men in Black" (1996) zählen hier zu den klassischen Beispielen. Auch JCVD unternahm einige Abstecher in diese Richtung – kurz nach "Universal Soldier" nochmals in der kultigen Comicverfilmung "Timecop".
Jean-Claude Van Damme spielt Max Walker, den titelgebenden "Timecop". Sein Job: Zeitreisen, die in der Zukunft des Jahres 2004 (!) möglich sind, zu kontrollieren. Als ein mächtiger Politiker die Technik zu seiner eigenen Bereicherung ausnutzen möchte, wird es gefährlich für Walker ...
- Highlight: Die spärlichen CGI-Effekte haben Charme – genau wie Van Dammes interessante Langhaarfrisur.
- JCVD-Faktor: 6/10
Bonus: Neuere Filme mit JCVD – und eine Serie
Die Einträge in diese Liste zeigen schon: Jean-Claude Van Dammes große Zeit fällt eher in die 1980er- und 1990er-Jahre. Lohnt sich ein ein neuer Film von "The Muscles from Brussels"? Durchaus. In "Expendables 2" (2012) etwa hatte Van Damme sichtlich Spaß als Gegenspieler von Sylvester Stallone. Das Metadrama "JCVD" (2008) gilt ebenfalls als gelungen.
Fans der Originale dürfen einen Blick in "Universal Soldier: Regeneration" (2009) und "Kickboxer: Retaliation" (2018) riskieren. JCVD ist hier jeweils wieder mit von der Partie.
Kein Film, sondern eine kurzlebige Serie ist "Jean-Claude van Johnson" aus dem Jahr 2017. JCVD nimmt sich hier wieder einmal selbst auf den Arm und spielt einen alternden Actionstar, der parallel als Privatdetektiv arbeitet. Kollegin Franzi erkor die witzige Serie direkt zu ihrem TV-Highlight 2017.