Digitale Fotos sind enorm praktisch. So können wir uns unsere in Bildern festgehaltenen Erinnerungen jederzeit und überall ansehen – sofern die Bilddateien nicht beschädigt sind. In unserem Ratgeber erklären wir Dir, wie Du beschädigte JPG reparieren kannst und wie Du erkennen kannst, wann eine Reparatur zwecklos ist.
- 1. Regelmäßige Backups machen
- 2. Tipps & Tricks, um nicht zugängliche Bilder trotzdem zu öffnen
- 3. Per Hex-Editor prüfen, ob sich JPGs reparieren lassen
- 4. Drei Programme, um beschädigte JPG-Dateien zu reparieren
- Zusammenfassung
So komfortabel und nützlich digitale Bilder auch sind, schon ein kleiner Fehler kann dazu führen, dass sich die Bilder nicht mehr öffnen lassen. Bereits ein Kratzer auf einer Foto-CD oder ein defekter Datenblock auf der Festplatte können dafür sorgen, dass Teile der geliebten Bilder fehlen, Farben nicht korrekt dargestellt werden oder sie sich im schlimmsten Fall gar nicht mehr öffnen lassen. In unserem Ratgeber geben wir nützliche Tipps, wie sich JPG-Dateien reparieren lassen.
1. Regelmäßige Backups machen

Du hast es wahrscheinlich schon unzählige Male gehört und trotzdem können wir es nicht oft genug wiederholen: Das beste Mittel gegen Datenverlust ist ein Backup. Dabei ist es völlig egal, ob Du Deine Bilder auf einer Backup-Festplatte oder in einer Cloud sicherst. Hauptsache ist, dass Du eine exakte Kopie für den Fall der Fälle hast.
2. Tipps & Tricks, um nicht zugängliche Bilder wieder zu öffnen
Nur weil sich ein Bild nicht in einer Galerie öffnen lässt, heißt das nicht gleich, dass die Datei beschädigt ist. Bevor Du also versuchst, die JPG-Datei mit einem Tool zu reparieren, solltest Du zunächst versuchen, sie mit folgenden Tricks doch noch zu öffnen:
- Konvertiere die JPG-Datei in ein anderes Format: Häufig kann die Änderung des Formats schon dazu führen, dass sich die geliebten Bilder wieder öffnen lassen. Einen kostenlosen Online-Converter, der neben Bildern auch noch andere Dateitypen konvertieren kann, findest Du hier.
- Benenne die Datei um: Wenn Deine Fotos beim Öffnen einen kleinen Schluckauf verursachen, kann es helfen, den Dateinamen zu ändern. Achte jedoch darauf, dass die Dateiendung ".jpg" erhalten bleibt.
- Öffne das Foto mit einem Bildbearbeitungsprogramm: Wenn Bildergalerien daran scheitern, ein Bild anzuzeigen, können Bildbearbeitungsprogramme möglicherweise Abhilfe schaffen. Versuche das Foto einfach mal mit Paint, GIMP, IrfanView, Photoshop oder sonstigen Bearbeitungsprogrammen zu öffnen. Gelingt dies, kannst Du das Bild unter neuem Namen speichern und es sollte sich anschließend wieder öffnen lassen.
Wenn sich ein Bild in der Bildergalerie nicht öffnen lässt, können Bildbearbeitungsprogramme wie zum Beispiel GIMP helfen. Bild: © TURN ON Screenshot 2019
- Lade das Foto erneut herunter: Handelt es sich bei den Fotos um heruntergeladene Dateien, ist vielleicht beim Download etwas schiefgegangen. Lade die Bilder einfach erneut runter und prüfe, ob sie sich dadurch öffnen lassen.
- Überprüfe Deine Festplatte mit CHKDSK: Möglicherweise verbirgt sich hinter den Bildern, die sich nicht öffnen lassen, sogar ein schlimmeres Problem. Sie könnten sich auf einem fehlerhaften Sektor auf der Festplatte befinden. Windows besitzt aber ein eigenes Tool, das fehlerhafte Sektoren auf Festplatten erkennt und – falls möglich – repariert. Gib dazu in der Windows-Suche "cmd" ein und öffne die Eingabeaufforderung mit einem Rechtsklick als Administrator. In der Konsole gibst Du anschließend den Befehl "chkdsk c: /f /r" ein. Befinden sich die Fotos nicht in Laufwerk C, ersetzt Du das "c" vor dem Doppelpunkt durch den entsprechenden Laufwerksbuchstaben. Windows überprüft dann beim nächsten Neustart Deine Festplatte auf Fehler und repariert sich, falls möglich.
Wenn sich die Fotos auf einem fehlerhaften Festplattensektor befinden, werden sie nach einer Reparatur mit CHKDSK möglicherweise wieder korrekt dargestellt. Bild: © TURN ON Screenshot 2019
3. Per Hex-Editor prüfen, ob sich JPGs reparieren lassen
Sollten sich die Bilder auch mit den genannten Tipps nicht öffnen lassen, sind die Bilddateien wahrscheinlich beschädigt. Bevor Du aber jetzt sofort zu speziellen Tools greifst, mit denen sich kaputte Fotos wiederherstellen lassen, kannst Du mit einem Hex-Editor prüfen, ob dies überhaupt möglich ist. Wie das funktioniert, erklären wir Dir jetzt.

Um zu prüfen, ob sich ein Foto reparieren lässt, eignet sich im Grunde genommen jeder beliebige Hex-Editor. Wir haben mit dem Tool HxD ganz gute Erfahrungen machen können.
Mit einem Hex-Editor lassen sich die Bytes beliebiger Dateien als Folgen von Hexadezimalzahlen darstellen und bearbeiten. Öffnest Du ein unbeschädigtes Foto mit so einem Editor, werden Dir vom Anfang bis zum Ende "zufällige" Zahlen aus dem Hexadezimalsystem angezeigt. Wird diese Reihenfolge irgendwann unterbrochen und es beginnt ein wiederkehrendes Muster, wie beispielsweise "00 00 00 00", "FF DD FF DD" oder "FF FF FF FF", dann ist das Bild sehr wahrscheinlich hoffnungslos verloren.
Bleibt die Zeichenfolge aber "zufällig" und endet im besten Fall noch auf "FF D9", kann das Bild möglicherweise gerettet werden. Hierfür verwendest Du am besten eine spezielle Software. Einige Programme, die sich dafür eignen, stellen wir Dir nun vor.
4. Drei Programme, die beschädigte JPG-Dateien reparieren können
Unserer Meinung nach eignen sich drei Tool besonders gut für die Wiederherstellung beschädigter Bilder.

Picture Doctor (SoftOrbits): Picture Doctor überzeugt mit Übersichtlichkeit und leichter Handhabung. Es gibt keine komplexen Einstellungen, die getätigt werden müssen. Du wählst einfach Deine Bilder aus und klickst auf "Start Rescue". Eine absolute Garantie dafür, dass die Bilder repariert werden können, gibt es allerdings nicht. Außerdem ist das Programm mit rund 100 Euro recht teuer. Bevor Du Dir die Software anschaffst, solltest Du erst einmal mit der Testversion prüfen, ob Deine Fotos wiederhergestellt werden können. Das fällt bei dicken schwarzen Balken, die als Wasserzeichen dienen sollen, zwar schwer, aber womöglich lässt sich ja eine Besserung erkennen und der Kauf des Tools könnte sich lohnen.

VG JPEG-Repair (VGS Data Recovery): Wer die Reparatur seiner Bilder lieber einem Unternehmen überlassen will, kann sich VG JPEG-Repair einmal genauer ansehen. Beschädigte Fotos können in der Software kostenlos hochgeladen werden und es wird anschließend geprüft, ob die Bilder repariert werden können. Wichtig ist, dass zusätzlich noch eine unbeschädigte Beispieldatei hinzufügt werden muss, die von der gleichen Kamera stammt. Ist eine Reparatur möglich, liefert das Programm eine Auswahl verschiedener Reparaturversuche, von denen der Nutzer das Bild mit den besten Ergebnissen erwerben kann. 10 Reparaturen kosten rund 20 Euro. Es wird auch eine dreitägige Testversion angeboten, mit der Nutzer prüfen können, ob eine Reparatur der Bilder überhaupt möglich ist.

Repair for Photo (Stellar): Repair for Photo von Stellar ist ebenfalls ein enorm hilfreiches Tool, wenn es darum geht, beschädigte Fotos zu reparieren. Das Programm kommt mit den meisten gängigen Bildformaten klar und kann auch mehrere Bilder gleichzeitig abarbeiten. Weiterhin kann das Tool auch Thumbnails extrahieren, falls sich die Fotos gar nicht wiederherstellen lassen. Die sind zwar nicht so hochauflösend wie das Original, aber immer noch besser als nichts. Die Benutzeroberfläche ist simpel gehalten, wodurch man sich sofort zurecht findet und den Raparaturvorgang mit wenigen Klicks starten kann. Repair for Photo kostet zwischen 30 und 40 Euro und es wird auch eine kostenlose Testversion zum Download angeboten, mit der Du prüfen kannst, ob sich Deine Fotos reparieren lassen.
Zusammenfassung
- Damit Du gar nicht erst in die missliche Lage gerätst, beschädigte Bilder reparieren zu müssen, ist es empfehlenswert, von wichtigen Fotos immer ein Backup anzulegen
- Häufig lassen sich Fotos, die sich nicht mehr öffnen lassen, schon mit kleinen Tricks wieder reparieren. Versuche deshalb zunächst, die Dateien in ein anderes Dateiformat zu konvertieren, umzubenennen oder mit einer Bildbearbeitungssoftware zu öffnen und erneut zu speichern
- Handelt es sich um ein heruntergeladenes Foto, kann ein erneuter Download helfen
- Möglicherweise hängen beschädigte Fotos auch mit fehlerhaften Festplattensektoren zusammen, auf denen sich die Bilder befinden. Lasse Windows deshalb Deine Festplatte mit CHKDSK auf fehlerhafte Sektoren überprüfen und diese gegebenenfalls reparieren
- Mit einem Hex-Editor kann schnell geprüft werden, ob sich beschädigte Fotos reparieren lassen. Zeigt der Editor eine immer wiederkehrende Zeichenfolge, ist eine Reparatur zwecklos
- Neben diesen Methoden, die Du selbst anwenden kannst, gibt es auch noch eine ganze Menge Programme, die beschädigte Fotos wiederherstellen können. Repair for Photo, VG JPEG-Repair und Picture Doctor sind hier gute Anlaufstellen. Vor dem Kauf solltest Du aber in den Testversionen der Programme prüfen, ob sie Deine Fotos wirklich reparieren können