Analoge Waagen, die das Körpergewicht messen – Schnee von gestern. Im Trend liegen smarte Körperfettwaagen, die neben dem Gewicht auch den Fett-, Muskel- und Wasseranteil im Körper ermitteln, teilweise sogar einen integrierten Herzfrequenzmesser besitzen. Zwei Modelle haben wir uns näher angesehen: Fitbit Aria 2 und Withings Body Cardio.
Beide Körperfettwaagen werden mit dem heimischen WLAN verbunden, so gelangen die gemessenen Werte in die dazugehörige Fitbit- beziehungsweise Health-Mate-App. Ich konnte sowohl die Fitbit Aria 2 als auch die Withings Body Cardio problemlos mit meinem WLAN verbinden.
Der Nutzer fügt in beiden Apps lediglich das jeweilige Modell als neues Gerät hinzu, befolgt einige wenige Anweisungen – und schon sind die Körperfettwaagen einsatzbereit.
Fitbit Aria 2
Los geht's mit Fitbit Aria 2: Die intelligente Körperfettwaage protokolliert das Gewicht, den Anteil an Körperfett, den Body-Mass-Index (BMI) und die Magermasse. Letztere entspricht dem Körpergewicht abzüglich des Körperfetts. Gemessen werden die Werte mithilfe der Bioimpedanzanalyse. Es ist daher notwendig, sich barfuß auf die Waage zu stellen.
Kleines Gimmick der Fitbit Aria 2: Jeder Nutzer kann ein persönliches Icon erstellen, das seinem Profil zugewiesen wird. Nach dem Wiegen erscheint es dann auf dem kleinen runden Display der Waage.
Das Wiegen selbst dauert nur wenige Sekunden. Das Display der Fitbit Aria 2 zeigt lediglich zwei Werte an: das aktuelle Gewicht und den prozentualen Anteil an Körperfett. Für weitere und ausführlichere Informationen ist die Synchronisation mit der Fitbit-App notwendig.
Trends erkennen und nutzen

Die Darstellung in der Fitbit-App ist gewohnt übersichtlich, sodass sich auch Neulinge schnell zurechtfinden. Auf der Hauptseite ist das Gewicht zu sehen, davon ausgehend können weitere Werte genauer unter die Lupe genommen werden. Zum Beispiel der Gewichtsverlauf der vergangenen Monate, so weit wie Messergebnisse vorhanden sind. Die App zeigt zudem zusätzlich zu dem gemessenen Gewicht den Gewichtstrend an. Das ist vor allem hilfreich, wenn die Gewichtskurve Ausschläge nach oben und unten aufweist und der Nutzer sehen will, ob dennoch ein Abwärtstrend zu verzeichnen ist.
Was mir fehlt: In der Diagrammansicht gibt es keine Möglichkeit, das Gewicht eines bestimmten Tages anzusehen. Dazu müsste ich jedes Mal auf die Übersichtsseite und zu dem jeweiligen Tag scrollen. Machbar, aber lästig.

Welche Werte finde ich noch in der Fitbit-App?
Weitere Werte, deren Verlauf Du Dir näher ansehen kannst, sind die Entwicklung Deines Körperfetts, Veränderungen bei der Muskel- und Fettmasse sowie die Zu- und Abnahme Deines Body-Mass-Index.
So übersichtlich die App auch gestaltet ist, mir fehlen weiterführende Informationen zu den einzelnen Werten. Es gibt nur in der Darstellung des BMI einen Verweis, in welchem Bereich sich mein Wert bewegt. Dass ein Body-Mass-Index von 27 nicht gut ist, wusste ich vorher schon. Mit Infos, wann das Idealgewicht anfängt und wann Fettleibigkeit losgeht, wäre das Ganze greifbarer und besser nachvollziehbar.
- Nutzer: bis zu 8
- Akku: 3 AA-Batterien
- Preis: 129,99 Euro
- Farben: Schwarz und Weiß
Auch bei den anderen Werten wie dem Gewicht und der durchschnittlichen Körperfettmasse haben mir nähere Informationen gefehlt. Hilfreich wäre es gewesen, wenn es – wie beim BMI – Vergleichswerte für mein Geschlecht und Alter gegeben hätte. Auch fehlt eine Erklärung, was genau "Magermasse" bedeutet. Das musste ich mir erst anlesen.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gut gefallen |
+ leichte Bedienung | - Die meisten Werte können nur in der App eingesehen werden. |
+ schickes Design | - Zu wenig erklärende Informationen |
Withings Body Cardio
Die Körperfettwaage Withings Body Cardio misst ebenfalls Werte wie Körperfett und Muskelmasse, darüber hinaus auch den Wasseranteil im Körper, die Knochenmasse sowie die Herzfrequenz und Pulswellengeschwindigkeit. Die gemessenen Daten werden wie bei der Fitbit Aria 2 per WLAN an die Health-Mate-App von Withings übertragen.
Was mir direkt aufgefallen ist: Das Wiegen dauert wesentlich länger als bei der Fitbit Aria 2. Das hängt damit zusammen, dass die Körperfettwaage viel mehr Daten auf ihrem Display ausspielt. Alle Werte, die ich in der App einsehen kann, sehe ich auch für einen kurzen Moment auf dem Display der Waage. Die Withings-Waage misst ebenfalls mithilfe der Bioimpedanzanalyse.
Die Withings Body Cardio ist auch für Sportler interessant, in der App lässt sich zwischen dem normalen Modus und einem Athleten-Modus wechseln. Ist der Sport-Modus aktiviert, kommt ein spezieller Algorithmus zur Berechnung des Körperfettanteils zum Einsatz.
Pulswellengeschwindigkeit und Herzfrequenz
Die Withings Body Cardio ist die erste Waage des Herstellers, die auch die Herzfrequenz und Pulswellengeschwindigkeit misst. Zu bedenken ist aber, dass eine Körperfettwaage kein Ersatz für einen Arztbesuch ist. Bei regelmäßiger Nutzung kann ein solches Gerät jedoch dem Nutzer und dem Arzt womöglich hilfreiche Informationen liefern.

Die Waage erkennt, wenn das Blut das Herz verlässt und über die Aorta zu den Füßen fließt. Anhand der Zeit, die das Blut für diesen Weg benötigt, errechnet sie die Pulswellengeschwindigkeit und gibt sie in der Einheit Meter pro Sekunde (m/s) an.
Besonders gut hat mir hier gefallen, dass die App bei Bedarf zahlreiche Zusatzinformationen liefert. Mit einem Klick erfahre ich, was die Pulswellengeschwindigkeit genau ist und wie ich sie verbessern und in den grünen Bereich bringen kann. Ein klarer Pluspunkt gegenüber der Fitbit Aria 2.
Zusammen mit der Pulswellengeschwindigkeit ermittelt die Waage auch die Herzfrequenz. Auch hier informiert mich die Health-Mate-App darüber, ob die Frequenz im Normalbereich, zu hoch oder zu niedrig ist. Wenn ich im Herzfrequenz-Fenster auf den kleinen Pfeil tippe, erfahre ich unter anderem, welche Bereiche noch als gesund gelten und wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Detaillierte App von Withings
Die Informationsvielfalt der Health-Mate-App hat mir sehr gut gefallen. Anders als bei der Fitbit-App kann ich in der Diagrammansicht einzelne Tage auswählen und erhalte konkrete Werte.
- Nutzer: bis zu 8
- Akku: Laden per USB-Kabel
- Preis: 149,95 Euro
- Farben: Schwarz und Weiß
Die Körperfettwaage bietet zudem einen Schwangerschafts-Modus. Ist er aktiviert, wird nur das Gewicht getrackt, aber nicht die Körperzusammensetzung von Fett, Muskeln und Wasser. Schwangere erhalten zudem einen wöchentlichen Überblick über die Gewichtsentwicklung sowie Wissenswertes zur Schwangerschaft.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gut gefallen |
+ leichte Bedienung | - habe nichts auszusetzen |
+ schickes Design | |
+ weiterführende Informationen zu den Werten | |
+ Wechsel zwischen Athleten- und Normal-Modus | |
+ spezieller Modus für Schwangere |
Fazit: And the Winner is ...

Die Fitbit Aria 2 ist eine zuverlässige Körperfettwaage, die dem Nutzer die wichtigsten Informationen liefert und diese in der App übersichtlich aufbereitet. Das Einrichten der Waage und die Verbindung mit dem Internet klappten problemlos. Abzüge gibt es wegen der wenigen Informationen, die die App zu den verschiedenen Werten bietet. Vergleichswerte wären wünschenswert.
Die Withings Body Cario macht es eindeutig besser: Die Körperfettwaage bietet ausführliche Informationen zu den Messwerten und darüber hinaus. Außerdem gibt es in der Health-Mate-App mehr Möglichkeiten zur Interaktion. Natürlich sollte man sich im Vorfeld überlegen, was einem bei einer Körperfettwaage wichtig ist. Doch da die Body Cardio lediglich 20 Euro teurer als die Fitbit Aria 2 ist und deutlich mehr Werte misst, ist das Withings-Gerät mein klarer Favorit.
Noch mehr Infos liefern die beiden Apps im Zusammenspiel mit einer Smartwatch oder einem Fitness-Tracker, idealerweise vom selben Hersteller.
Fitbit-Aria-Waagen bei SATURN kaufen
Withings Body Cardio bei SATURN kaufen