Zuhause ist es doch am schönsten – wenn nur die lästige Hausarbeit nicht wäre. Der LG HomBot Square Pet Care stellt sich aber netterweise in den Dienst des Menschen und verspricht: Nie wieder staubsaugen! Ob auf den eifrigen Haushaltsroboter wirklich Verlass ist, wollten wir in einem Test herausfinden.
Haushaltsgeräte werden immer smarter
Die Tage, in denen im Haushalt alles per Hand erledigt werden musste, sind längst gezählt. Seit Jahrzehnten unterstützen uns Mikrowellen, Waschmaschinen und Staubsauger bei den lästigen Pflichten des Alltags. Spaß macht Putzen aber auch mit technischer Unterstützung nicht wirklich. Daher erfreuen sich Haushaltsroboter wachsender Beliebtheit. Was lange Zeit als teures Gadget für Early Adopter galt, kommt so langsam auch bei der breiten Masse an. Denn die Modelle der Elektronikhersteller werden auf der einen Seite immer erschwinglicher und auf der anderen Seite technisch ausgereifter. Beim Blick auf den Funktionsumfang des LG HomBot Square Pet Care einem daher regelrecht schwindelig werden.
LG HomBot Square kommt mit großem Lieferumfang

Beginnen wir aber erst einmal mit dem Naheliegendsten, dem Auspacken des Roboters. Dabei fällt auf: Für seine zum Marktstart stolze UVP von 899 Euro bringt der LG HomBot Square Pet Care immerhin auch einen ordentlichen Lieferumfang mit. Neben einer Fernbedienung für die komfortable Steuerung des Robotersaugers – etwa vom Sofa aus – sind auch eine Tierhaar- und eine Teppichbürste sowie ein Wischmoppeinsatz inbegriffen. Der HomBot eignet sich somit für Hartböden und Teppichböden sowie für Haushalte mit Tieren. Allergiker sollten sich hingegen anderweitig umsehen – etwa beim Thomas Perfect Air Allergy Pure.
Design: Wer nicht im Schrank wohnen will, muss hübsch sein
Da ein Staubsauger-Roboter anders eingesetzt wird als ein herkömmlicher Sauger, muss er auch andere Kriterien erfüllen. Wer den LG HomBot Square regelmäßig reinigen lassen will, wird ihn vermutlich in den zu reinigenden Räumen unterbringen – zum Beispiel dem Wohn- oder Esszimmer. Und wer will da schon einen hässlichen Kasten herumstehen haben? Die Frage nach dem Design ist daher entscheidender als bei einem Staubsaugermodell, das nach getanem Dienst wieder in der Abstellkammer verschwindet.
In dieser Kategorie schneidet der LG HomBot Square Pet Care besser ab als viele Konkurrenzmodelle. Er besitzt eine dunkelrote, glänzende Oberfläche mit 3D-Effekt, das heißt, unter dem Klavierlack sind Muster und Strukturen erkennbar. Zumindest in der Anfangszeit wird das LG-Modell wohl zahlreiche bewundernde Blicke von Familie und Besuchern ernten. Nicht ganz so schön ist hingegen die schwarze Aufladestation, die einen freien Platz an einer Zimmerwand benötigt. Sie ist zwar nicht sonderlich groß, aber an einer hellen Wand fällt das Zuhause des Roboters dennoch auf.
Handling: Ganz allein doch etwas verloren
Wer mit der Anschaffung eines Staubsauger-Roboters liebäugelt, muss nicht unbedingt technikversiert sein. Der Umgang mit dem LG HomBot Square Pet Care erwies sich im Test als denkbar einfach. Hat die Ladestation einen Platz an der Wand in der Nähe einer Steckdose gefunden, wird der drei Kilogramm schwere Roboter zum Aufladen angedockt und eingeschaltet. Per Sprachausgabe in einer von sieben vorinstallierten Sprachen informiert der HomBot darüber, was er gerade macht. In diesem Fall: laden.
Mit vollem Akku macht sich der eckig designte HomBot Square dann an die Arbeit – in einem von vier verschiedenen Reinigungsmodi. Das Programm "Spiral" lässt den Roboter einen runden Bereich mit 1,5 Meter Durchmesser spiralförmig abfahren. Das bietet sich etwa dann an, wenn etwas verschüttet wurde. Im "Zick Zack"-Modus fährt der Sauger vor, bis er ein Hindernis erreicht, dreht sich um 90 Grad und fährt weiter. Dies eignet sich gut für die Reinigung großer Räume mit wenigen Möbeln. Ist das Zimmer etwas großzügiger möbliert, kann der "Cell by Cell"-Modus nützlich sein. Dabei fährt der HomBot einzelne kleine Bereiche im Zickzack ab. Alternativ lässt sich mit der Fernbedienung zuvor ein Zimmerbereich definieren, der dann vom Staubsauger gereinigt wird.
Auch praktisch: Via Fernbedienung kann der HomBot-Besitzer eine Uhrzeit programmieren, zu der der Roboter seine Arbeit selbstständig aufnimmt – während man selbst zum Beispiel auf der Arbeit oder beim Einkaufen ist. Dann kehrt man entweder in eine gereinigte Wohnung zurück und der LG-Sauger lädt schon wieder auf der Home-Station. Oder aber – und das ist uns im Test passiert – man findet die Ladestation verlassen vor und muss sich auf die Suche nach dem Robotersauger machen, der sich irgendwo festgefahren hat.
Mit seinen 340 x 340 x 89 Millimetern passt der HomBot Square Pet Care zwar unter viele Sofas und Regale. Ändert er aber an einem Hindernis die Richtung, kann es schon mal vorkommen, dass er steckenbleibt. Auch Kabel, Schnürsenkel und Ähnliches stellen teilweise unüberwindliche Hürden dar, die die vorderen Seitenbürsten des Roboters blockieren können. Nicht ohne Grund schreibt LG daher in der Bedienungsanleitung, dass keine Kabel im Reinigungsbereich des Staubsaugers herumliegen sollten.
Hardware: Smartes Navi und Dual-Eye-Kamera
Hat er sich einmal festgefahren, meldet sich der LG HomBot Square Pet Care erneut zu Wort und fordert Hilfe vom Besitzer. Dass das aber nicht allzu häufig passiert, soll sein intelligentes Navigationssystem gewährleisten. In Zusammenarbeit mit einer Dual-Kamera, die die Zimmerdecke scannt, mehreren Infrarot- und Kontaktsensoren sowie einem Ultraschallsensor für transparente Hindernisse wie Glasvasen bewegt sich der Roboter durch den Raum. Und lernt dabei, indem er versucht, sich den Ort von Hindernissen einzuprägen und mehrmaliges Zusammenstoßen zu vermeiden. Um einen Effekt zu bemerken, war unser Test mit dem HomBot allerdings zu kurz.

Was sich aber zeigte: Nicht jedes Hindernis scheint der Robotersauger ernst zu nehmen. Insbesondere kleine und leichte Beistelltische hat er gerne mal beiseite geschoben. So schmiss erim Test auch eine Pflanze von ihrem Hocker. Immerhin: Die verschüttete Blumenerde saugte er von allein wieder vollständig auf. Tierbesitzer sollten HomBot und Tier nicht unbedingt unbeaufsichtigt im selben Raum lassen. Die meisten Haustiere dürften den Roboter aber eher als interessant denn als gefährlich einstufen – spätestens nach einer kurzen Eingewöhnungszeit.
Reinigungsleistung: Ordentlich und dabei schön leise
An der Reinigungsleistung des LG HomBot Square Pet Care gibt es daher auch nichts zu meckern. Staub, Dreck und Kaninchenhaare wurden im Test zuverlässig aufgenommen und landeten im 0,6 Liter fassenden Auffangbehälter, der nach der Reinigung einfach nach oben entnommen und ausgeleert wird. Dank seines eckigen Designs und der langen seitlichen Bürsten reicht der Robotersauger auch in die Zimmerecken hinein. Zudem ist er mit 60 dB vergleichsweise leise. Wer aus den zuvor genannten Gründen lieber zu Hause ist, während der Roboter saugt, kann nebenbei also noch problemlos fernsehen.
Akkulaufzeit: Länger mögen wir auch nicht staubsaugen
Eine Akkuladung hält laut Hersteller für etwa 100 Minuten. Das ist vergleichsweise lange und – wie der Test zeigte – auch nicht allzu hochgegriffen. Anderthalb Stunden saugte der Roboter auf jeden Fall vor sich hin – mit zwischenzeitlichem Festfahren und Befreitwerden, bevor er sich ganz von allein auf den Weg zur Ladestation machte und andockte. Der Ladevorgang nimmt dann allerdings rund vier Stunden in Anspruch.
Fazit: Viel Hilfe für viel Geld
Der LG HomBot Square Pet Care kann wirklich viel. Er reinigt zuverlässig und vollkommen selbstständig. Damit dabei nichts schiefgeht, sollte die Wohnung für den Einsatz eines Staubsauger-Roboters geeignet sein oder entsprechend präpariert werden. Ansonsten muss immer jemand vor Ort sein, um den HomBot bei Bedarf aus einer misslichen Lage zu befreien. Damit geht jedoch der Sinn und Zweck eines Haushaltsroboters verloren. Man spart sich zwar die körperliche Tätigkeit, nicht aber die Zeit.

Im Bereich der Haushaltsroboter zählt der LG HomBot Square Pet Care sicherlich zu den ausgereiftesten Produkten. Mit seiner damaligen UVP von 899 Euro war der Roboter allerdings auch kein Schnäppchen. Mittlerweile ist der HomBot jedoch schon deutlich günstiger zu haben und daher eines der empfehlenswertesten Modelle. Wer sich aber nicht mit den derzeitigen Schwächen arrangieren will oder kann, sollte mit der Anschaffung eines Staubsauger-Roboters womöglich noch ein bis zwei Jahre warten.