Ich habe mir einen Lichtwecker von Philips gekauft. Mit meinem alten Wecker fühlte sich Aufwachen nämlich so an, als würde mir eines der Schäfchen, das ich vorm Einschlafen noch friedlich zählte, ins Gesicht treten. Im Test finde ich heraus, ob mich das Wake-up Light sanfter aus den Federn holt.
- Das Ziel: Nie mehr brutal geweckt werden
- Der Weg: Der Lichtwecker und die Werbeversprechen
- Die Ankunft: Endlich sanft aufwachen
Ein Wecker für über 150 Euro? Aber klar doch! Das Ding mit der obskuren Bezeichnung Philips HF3520 Wake-up Light musste ich haben. Der alte Wecker schrillte stets zu früh für meinen Geschmack und auf eine so nervige Art, dass ich mir dachte: "Na, wenn Du mir so kommst, bleibe ich lieber im Bett!". Um ihn noch ein paar Minuten auf "Schlummern" zu stellen, tappte ich wild mit der Hand umher, bis ich es aufgab, den Button zu finden.
Das Ziel: Nie mehr brutal geweckt werden

Mürrisch und schlaftrunken rollte ich einst aus den Federn und torkelte in die Küche, wo ich mir schnell ein Brötchen schmierte und einen Kaffee kochte oder umgekehrt. So lief das monatelang. Endlich bin ich das Problem mit dem brutalen Gewecktwerden doch einmal angegangen und habe den neuen Lichtwecker so eingestellt, dass er mich in Zukunft mit einem immer heller werdenden Licht sanft aus den Federn geleitet, begleitet von abgespieltem Vogelzwitschern – wenn schon nicht von Engelsgesang.

Dabei stellte ich ihn zuerst falsch ein, denn das Licht wird bereits eine halbe Stunde vor der angezeigten Weckzeit aktiviert, wenn schließlich der Ton angeht. So schreckte mich ein grelles Licht zu früh auf und dann nervte mich das viel zu laute Vogelgezwitscher. Zum Glück bietet der Philips-Lichtwecker viele selbsterklärende Einstellungsmöglichkeiten. So gelang es mir, die maximale Helligkeit runterzudrehen und das Vogelgezwitscher ersetzte ich durch Klassik-Radio bei angenehmer Lautstärke. Ich weiß: Ein Mann beim Lösen von Erstweltproblemen. Nun, es hat geklappt.

Der Weg: Der Lichtwecker und die Werbeversprechen
"Ganz sanft" soll mich das Wake-up Light aus den Federn holen, schreibt Philips. Dabei steigt die Lichtintensität, wobei das Licht seine Farbe von Rot zu Gelb verändert, woraufhin das Radio angeht und immer lauter wird. Ein "Aufwacherlebnis", das "klinisch erwiesen" sein soll. Meine Esoterik-Alarmglocken bimmelten schon leise bei solchen Behauptungen.
Zum Glück erwiesen sich diese Versprechungen beim Lichtwecker jedoch als weitestgehend zutreffend. Nach der richtigen Einstellung des Weckers verrichtet er nun seinen Dienst wie gewünscht. Dabei werde ich stets bereits vom Licht aus dem Schlaf geholt, ähnlich, wie Landwirte vom Sonnenaufgang geweckt werden – nur später am Morgen. Beim Radiohören gewinne ich die Konzentration zurück, damit ich in der Küche keinen Unsinn anstelle. Wenn ich am Wochenende doch einmal länger im Bett bleiben möchte, muss ich nur die große Touch-Oberfläche des Weckers an irgendeiner Stelle berühren und er "schlummert" für ein paar Minuten.
Die Ankunft: Endlich sanft aufwachen
Der Preis des Philips HF3520 ist inzwischen auf rund 130 Euro gesunken. Meiner Ansicht nach ist der Preis gerechtfertigt, denn der Wecker ist sehr gut verarbeitet. Das heller werdende Licht ersetzt den Sonnenaufgang und eignet sich auch zum Lesen und die Tonqualität ist gar nicht übel. Nur mit den voreingestellten Geräuschen, die sich schnell wiederholen, kann ich nicht viel anfangen. Insgesamt löst der Lichtwecker jedoch sein Versprechen ein und sorgt für ein sanftes Aufwachen – mir zumindest ist das viel wert.
Ich würde keine zu billige Alternative riskieren, denn die günstigen Lichtwecker werden nicht hell genug oder verzichten auf die entscheidende Sonnenaufgangs-Simulation. Inzwischen gibt es aber neuere Philips-Modelle und zum Beispiel Beurer bietet auch Lichtwecker an. Smart-Lichtsysteme wie Philips Hue und Ikea Tradfri lassen sich übrigens ähnlich einsetzen wie ein Lichtwecker. Wer obendrein noch Musik hören möchte, kann vielleicht seine Stereoanlage passend dazu programmieren.