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"Luigi's Mansion 3" angespielt: Saugstarke Randale im Geisterhotel

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Auch in Teil 3 gilt: Niemand entkommt Luigis Geistersauger! Bild: © Nintendo of Europe/TURN ON 2019

Pünktlich zu Halloween muss sich Luigi wieder gruseln: "Luigi's Mansion 3" führt den Mario-Bruder in ein Spukhotel, wo er sich gegen freche Gespenster behauptet. Ich durfte das Switch-Debüt der beliebten Reihe schon anspielen, konnte in der Geister-Herberge wüten wie ein Rockstar mit Staubsauger und habe jetzt noch mehr Lust auf den Herbst.

Es ist schon ein reichlich bärtiger Witz, den Nintendo zum Dreh- und Angelpunkt von "Luigi's Mansion" erkoren hat: Luigi ist der schreckhafteste, ängstlichste Held im Universum des Spieleherstellers und deshalb muss natürlich ausgerechnet er den Geisterstaubsauger in die Hand nehmen und sich Spukgestalten aller Art stellen. Aber: Der Gag funktioniert. "Luigi's Mansion" und "Luigi's Mansion 2" sind beliebte Klassiker, die im von Mario dominierten Nintendo-Sortiment trotzdem immer noch den Reiz des Underdogs haben.

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"Besorgt" ist Luigis Standard-Zustand ... Bild: © Nintendo of Europe 2019

Nun bringt sich "Luigi's Mansion 3" für einen Release am thematisch passenden 31. Oktober in Position und verhilft dem grünen Lulatsch endlich auch auf der Switch zu einer Hauptrolle. In einer von Nintendo bereitgestellten Vorab-Version konnte ich schon einen Blick auf ein Level samt Bosskampf werfen und die neuen Fähigkeiten von Luigi und seinem Sauger testen.

Mein Eindruck: "Luigi's Mansion 3" sprüht vor kreativen Einfällen und gibt seiner Hauptfigur ein umfangreiches Arsenal mit auf den Weg.

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... aber wenn er alles im Griff hat, wird der Klempner fröhlich. Bild: © Nintendo of Europe 2019

Luigi, die Ein-Mann-Sauger-Armee

Der neue Staubsauger "Schreckweg F-LU" kann saugen und pusten, Luigi hat eine Taschenlampe, die zwei verschiedene Arten von Licht aussenden kann, um Geister zu blenden und versteckte Wege zu enthüllen. Außerdem kann er Saugpümpel verschießen, die dann wiederum selbst angesaugt werden können – auf diese Weise lassen sich schwere Gegenstände herumschleudern. Dazu kommen noch eine Flächenattacke, der Sprint-Knopf und die Möglichkeit, einen glibberigen Luigi-Klon namens Fluigi herbeizurufen, der zum Lösen mancher Rätsel gebraucht wird. Und ehe man sich versieht, ist eigentlich jede Taste des Controllers belegt.

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Erst blenden, dann einsaugen: Die Geisterjagd funktioniert in "Luigi's Mansion 3" ganz wie gewohnt.

Allerdings sind die zahlreichen Fähigkeiten auch notwendig, damit Luigi die digitale Geisterbahn heil übersteht: "Luigi's Mansion 3" ist über mehrere Stockwerke eines Hotels strukturiert, die sich thematisch unterscheiden. Zu sehen gab es in der Vergangenheit schon eine Etage, die einer Ritterburg nachempfunden ist. In der Preview führe ich Luigi durch ein von fiesen Pflanzen bewuchertes Treppenhaus, von dem bespukte Räume abzweigen. In diesen Räumen müssen nicht nur Geister besiegt und eingesaugt, sondern auch Sammel-Items gefunden und kleinere Rätsel gelöst  werden. Hier kann "Luigi's Mansion 3" mit tollen Ideen glänzen und die Switch-Hardware ausreizen.

Macht kaputt, was ... grad so herumsteht!

Weite Teile der Inneneinrichtung sind zerstörbar, weshalb der besonnene Klempner gelegentlich zum im Hotel randalierenden Rockstar mutiert. In einem Raum liegt etwa eine Handkreissäge herum, die ich durch Beleuchten mit der Taschenlampe erst einschalte und dann am saugenden Ende des Schreckweg F-LU durch den Raum trage. Von der Sitzecke bis zum Doppelbett verarbeite ich einfach alles zu Kleinholz, um versteckte Gegenstände zu finden und in den nächsten Raum zu gelangen.

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Luigi setzt die Säge an. Bild: © Nintendo/TURN ON 2019

In einem Badezimmer voller Geister präpariere ich dagegen einen schweren Blumenkübel erst mit einem Pümpel, sauge diesen dann an und schmettere das massive Teil anschließend auf Wanne, Waschbecken und Toilette, was mit Trümmern und reichlich Münzen belohnt wird. Auf ähnliche Weise lassen sich übrigens auch Geister herumschleudern – gern auch gegeneinander.

Besonders viel Spaß machen diese Randale im Koop-Modus. Hier kontrolliert ein Spieler Luigi und ein zweiter Fluigi. Gemeinsam ist nicht nur die Geisterjagd effektiver und leichter, sondern auch das Stöbern nach Geheimnissen. Manchmal müssen sich Lu- und Fluigi sogar gegenseitig aus der Patsche helfen – auch das ist natürlich entspannter zu bewerkstelligen, wenn zwei Spieler steuern. Wer allein spielt, muss eben zwischen beiden Figuren umschalten.

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Teamwork: Fluigi (vorne) und Luigi erledigen einen besonders dicken Geist. Bild: © Nintendo/TURN ON 2019

Bosskampf: Sägend gegen den Geister-Gärtner

Nachdem ich mich durch das Pflanzen-Level gekämpft hatte, wartete noch ein untoter Geister-Gärtner, der einen Topf mit einer bissigen Pflanze vor sich her trägt. Um ihn zu besiegen, muss ich erneut zur Kreissäge greifen und sie mit einer Reihe weiterer Gameplay-Mechaniken kombinieren – klassisches Bosskampf-Business eben.

Das Kampfdesign ist zweifellos kreativ, allerdings geriet der Abschnitt zur Geduldsprobe. Die Pflanze zum Anbeißen zu bringen, erfordert schon einiges an Fingerspitzengefühl. Dazu gibt es beim Sägen, Blenden und Einsaugen nur recht begrenzte Zeitfenster – und das alles muss auch ganz Nintendo-typisch mindestens drei Mal geschafft werden.

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Bei Bosskämpfen geht nichts ohne die richtige Taktik. Bild: © Nintendo/TURN ON 2019

Störfaktor Steuerung

Ein Quell für Frust war dabei aber weniger der Kampf selbst, sondern die Steuerung. Luigis Blickrichtung aus der Seitenansicht zu bestimmen funktioniert nämlich einfach nicht so, wie ich es erwarten würde. Drücke ich den rechten Stick nach oben, würde ich erwarten, dass Luigi von mir weg in den Raum hinein zielt. Ziehe ich den Stick nach unten, erwarte ich, dass er auf mich zu zielt.

Stattdessen steuern diese Eingaben aber, ob der Klempner nach oben oder unten schaut. Seitliche Zielrichtungen muss ich durch Rotationen nach rechts oder links realisieren. Besonders in hektischen Situationen wie dem Bosskampf macht dieses  Steuerungsschema "Luigi's Mansion 3" deutlich nervenaufreibender und unpräziser als nötig.

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Bei Seitansicht ist die Steuerung kein Problem, in 3D-Passagen wird sie aber manchmal knifflig.

Vielleicht ist das nur Gewöhnungssache. Beim Probespielen fing ich schließlich in einem Level irgendwo in der Mitte des Games an und konnte mich vorher nicht mit der Steuerung vertraut machen. Es ist auch gut möglich, dass die finale Version hier Einstellmöglichkeiten bietet, die mein Problem lösen. Begrüßen würde ich das, testen kann ich den Umfang des Optionsmenüs aber erst in der Vollversion.

Preview-Fazit: Vielversprechend!

Auf die freue ich mich dafür nun umso mehr. "Luigi's Mansion 3" wirkt wie ein durchdachtes Adventure, das die Kernelemente der Reihe kreativ weiterdenkt. Dabei sind an jeder Ecke die Design-Philosophien vieler guter Nintendo-Games zu erkennen: Der Spuk ist absolut kindertauglich, während sich Erwachsene am herzlichen Humor erfreuen. Lösungswege wie die Handkreissäge im Bosskampf werden vorher angedeutet, sodass man sie wie nebenbei erlernt. Immer gibt es irgendwo noch irgendetwas zu entdecken. Und im Koop-Modus macht das alles noch einmal mehr Laune.

Bleibt nur zu hoffen, dass "Luigi's Mansion 3" den Spielspaß auch über die anderen Etagen seines Spukhotels hinweg halten kann. Zu Halloween sind wir schlauer.

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