Magisch bis morbide: 13 fantastische Filme von Tim Burton

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Auch in "Dumbo" beschwört Tim Burton seine ganz eigene Fantasiewelt herauf. Bild: © James Gillham / StillMoving.net 2020

Filme von Tim Burton können Zuschauer oft auf den ersten Blick erkennen. Der amerikanische Filmemacher hat nicht nur eine Vorliebe für schräge bis morbide Geschichten, er inszeniert sie auch in einer ganz eigenen Bildsprache, die düstere Settings scheinbar mühelos mit schrillen Elementen paart. Dabei kommt auch der Humor nie zu kurz. Die folgenden 13 Tim-Burton-Filme haben es uns besonders angetan.

"Beetlejuice" (1988)

Einem größeren Publikum bekannt wird Tim Burton mit der Horrorkomödie "Beetlejuice". Im Mittelpunkt steht das junge Ehepaar Adam (Alec Baldwin) und Barbara (Geena Davis), das kurz nach dem Bezug ihres neuen Hauses ums Leben kommt und fortan in diesem herumgeistert. Als die Familie Deetz samt Tochter Lydia (Winona Ryder) in ihr Refugium zieht, wollen sie diese so schnell wie möglich loswerden – und rufen dafür den grausamen Poltergeist Beetlejuice (Michael Keaton) zu Hilfe.

  • Fantastisch: Viele Spezialeffekte wie die Sandwürmer werden durch den Einsatz der Stop-Motion-Technik umgesetzt. "Beetlejuice 2" ist offenbar in Planung.

"Batman" (1989)

Nach dem großen Erfolg von "Beetlejuice" kann Burton sich den Regieposten für "Batman" sichern und besetzt wieder Michael Keaton in der Hauptrolle. Er inszeniert Gotham als trostlose und hässliche Metropole, die vom wahnsinnigen Gangster Joker (Jack Nicholson) heimgesucht wird, der durch ein Bad in einem Säuretank entstellt wurde. Nur der Millionär Bruce Wayne (Keaton), der nachts zum Superhelden Batman wird, kann ihn noch aufhalten.

  • Fantastisch: Aufgrund des großen Erfolgs des Films gibt es viele Fortsetzungen. Tim Burton setzt jedoch nur noch 1992 "Batmans Rückkehr" um. An weiteren Fortsetzungen sind weder Burton noch Keaton beteiligt.

"Edward mit den Scherenhänden" (1990)

Die jahrelange Zusammenarbeit zwischen Tim Burton und Johnny Depp nimmt mit "Edward mit den Scherenhänden" ihren Anfang. In dem märchenhaften Fantasy-Setting bleibt der künstlich geschaffene Mensch Edward (Johnny Depp) nach dem Tod seines Erfinders unvollendet zurück: Er besitzt statt Händen Scheren. Als die Kosmetik-Vertreterin Peggy die einsame Kreatur entdeckt, wird Edward in die Welt der Menschen eingeführt. Hier verliebt er sich unglücklich in Pegs Tochter Kim (Winona Ryder).

  • Fantastisch: Die Idee zum Film basiert auf einer Zeichnung Burtons, der sich als Teenager oft sehr einsam fühlt. Außerdem lässt er sich von "Frankenstein", "Der Glöckner von Notre-Dame" und "Das Phantom der Oper" inspirieren. Das geht aus Danny Whites Biografie über Johnny Depp hervor.

"Mars Attacks!" (1996)

Die kleinen grünen Männchen haben schon immer unsere Fantasie angeregt. In "Mars Attacks" landen Aliens vom Mars tatsächlich auf der Erde. Doch auch wenn sie auf den ersten Blick freundlich wirken, haben es die Marsbewohner faustdick hinter den Ohren. Sie pulverisieren mal eben den gesamten amerikanischen Kongress, führen Experimente an Menschen (Pierce Brosnan, Sarah Jessica Parker) durch und schleichen sich verkleidet ins Weiße Haus, um den Präsidenten (Jack Nicholson) zu beseitigen.

  • Fantastisch: Die Skelette der pulverisierten Menschen sind grün oder rot – passend zum US-Kinostart kurz vor Weihnachten.

"Sleepy Hollow" (1999)

Die Legende vom kopflosen Reiter spukt schon seit Hunderten von Jahren durch die Lande. Washington Irvings Version der Sage setzt Burton 1999 mit "Sleepy Hollow" um. Im gleichnamigen Ort versetzt 1799 eine Mordserie, bei dem den Opfern die Köpfe abgeschlagen werden, die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Aus der Stadt wird der furchtsame Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) geschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch sein Verstand wird unvorstellbaren Schrecken ausgesetzt.

  • Fantastisch: Als Hommage an Disneys Version von "Sleepy Hollow" in "Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte" von 1949 kopiert Burton einige Szenen aus dem Zeichentrickfilm.

"Big Fish" (2003)

Das Leben von Edward Bloom (Albert Finney und Ewan McGregor) ist wahrhaft fantastisch, zumindest aus seinem eigenen Munde. In seinen Geschichten ist er ein Held und Abenteurer, der gegen Riesen und Fabelwesen kämpft und seine spätere Frau mit Abertausenden Blumen betört. Als Edward im Sterben liegt, möchte sein Sohn Will (Billy Crudup) endlich die wahre Geschichte seines Lebens erfahren. Doch die Fabulierkunst des Vaters schlägt bald auch den Sohn in seinen Bann.

  • Fantastisch: Burton behält die Bauchrednerpuppe aus dem Film und tauft sie Lang.

"Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche" (2005)

Mit "Corpse Bride" wagt sich Burton an einen Puppentrickfilm, der durch das Stop-Motion-Verfahren verwirklicht wurde. Zwar hat er schon 1993 bei "Nightmare Before Christmas" seine Hände als Drehbuchautor und Produzent im Spiel, bei "Corpse Bride" übernimmt er jedoch auch die Regie. Darin wird der junge Victor (Stimme: Johnny Depp) durch unglückliche Umstände mit einer Geisterbraut (Helena Bonham Carter) verheiratet, die ihn in die Unterwelt entführt. Victor versucht alles, um ihr zu entkommen und seine Verlobte Victoria wiederzusehen.

  • Fantastisch: Der Plot beruht auf einer russischen Sage aus dem 19. Jahrhundert namens "Die Leichenbraut", die Burton laut AWN bei seiner Arbeit an "Nightmare Before Christmas" kennenlernt.

"Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street" (2007)

Ungewohnt blutig für Burtons Verhältnisse geht es in "Sweeney Todd" zu. Hier nimmt sich der Filmemacher des gleichnamigen Broadway-Musicals an. Mit an Bord sind wieder sein Stammschauspieler Johnny Depp und seine damalige Partnerin Helena Bonham Carter.

Barbier Benjamin Barker (Depp) wird übel mitgespielt. Aufgrund falscher Anschuldigungen von Richter Turpin wird er zur Zwangsarbeit nach Australien verbannt und muss seine Frau und seine Tochter verlassen. Als er 15 Jahre später nach London zurückkehrt, sinnt er auf Rache ...

  • Fantastisch: Burton besteht auf eine besonders blutige Version des Musicals. "Alles ist so innerlich aufgestaut bei Sweeney, dass [das Blut] wie eine emotionale Befreiung ist", wird er unter anderem von Vashtie zitiert.

"Alice im Wunderland" (2010)

Der Bewohner des Wunderlands nimmt sich Tim Burton schließlich 2010 an und schafft eine ganz eigene farbenfrohe Welt nach seiner Handschrift. Er schickt seine Hauptdarstellerin Mia Wasikowska als Alice vom viktorianischen England durch den Kaninchenbau ins groteske bis märchenhafte Wunderland. Hier muss sich die junge Frau gegen die bösartige Herzkönigin (Helena Bonham Carter) behaupten – denn sonst heißt es "Kopf ab!" Wie gut, dass ihr unter anderem der verrückte Hutmacher (Johnny Depp) und andere Bewohner des Wunderlandes zur Seite stehen.

  • Fantastisch: Bevor Burton als Regisseur an Bord ist, wird Anne Hathaway die Rolle der Alice angeboten. Stattdessen wird sie später als weiße Königin gecastet. An der Fortsetzung "Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln" ist Burton nur noch als Produzent beteiligt.

"Dark Shadows" (2012)

Die Zutaten für Burtons "Dark Shadows": ein düsteres Gemäuer, ein Fluch und Johnny Depp. Im Mittelpunkt steht Barnabas Collins (Depp), der Ende des 18. Jahrhunderts einer Hexe (Eva Green) das Herz bricht und deshalb verflucht wird. Sie verwandelt Barnabas in einen Vampir und begräbt ihn lebendig. Erst 200 Jahre später erwacht er. Inzwischen sind die 1970er-Jahre angebrochen – und Barnabas dysfunktionale Nachfahren leben auf dem inzwischen heruntergekommenen Familienanwesen.

  • Fantastisch: Die Horrorsatire beruht auf einer Gothic-Seifenoper aus den 1960er-Jahren.

"Big Eyes" (2014)

Kinder mit übergroßen Augen sind das Markenzeichen von Margaret Keanes (Amy Adams) Porträts. Doch ihr Mann Walter (Christoph Waltz) gibt die Bilder als seine eigenen aus, vermeintlich um sie besser verkaufen zu können. Der Erfolg gibt ihm recht, die Bilder finden großen Anklang und ermöglichen dem Paar ein luxuriöses Leben. Doch Margaret hat zunehmend Probleme damit, mit einer Lüge zu leben.

  • Fantastisch: Tim Burton besitzt selbst eine große Sammlung von Margaret Keanes Bildern.

"Die Insel der besonderen Kinder" (2016)

2016 bringt Tim Burton die Fantasy-Verfilmung des Kinderbuches "Miss Peregrine's Home for Peculiar Children" in die Kinos. Darin entdeckt der junge Jacob (Asa Butterfield) eine geheimnisvolle Insel, auf der Kinder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten unter dem Schutz von Miss Peregrine (Eva Green) leben. Doch sie schweben in Gefahr. Schreckliche, unsichtbare Monster lauern ihnen auf – und nur Jacob kann sie sehen.

"Dumbo" (2019)

Ein aktueller Film von Tim Burton lässt derzeit auf sich warten. Zuletzt ist der Realfilm "Dumbo" unter seiner Regie erschienen, wiederum eine Adaption eines alten Disney-Zeichentrickklassikers. Darin dreht sich alles um den Babyelefanten Dumbo, der mit übergroßen Ohren in einem Zirkus  zur Welt kommt. Dafür hagelt es zu Beginn Spott und Häme von den Zuschauern – bis der Tiertrainer Holt (Colin Farrell) und seine Kinder entdecken, dass der süße Dickhäuter fliegen kann.

  • Fantastisch: Filmelefant Dumbo wurde dank CGI-Technologie komplett am Computer erschaffen.

Ausblick

  • "Beetlejuice 2" (Comedy, Fantasy; Kinostart: unbekannt)
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