21, 36 – und neuerdings sogar 50: Mit einer immer größeren Zahl an Megapixeln versuchen Kamera-Hersteller ihre Geräte an den Kunden zu bringen. Doch bedeutet eine höhere Pixelzahl auch bessere Fotos? Und wann nimmt der Pixelwahn ein Ende?
Von Imran Ahmad
- Pixel-Problem: Andere Komponenten müssen mitwachsen
- Platzmangel für die Sensoren
- Das Objektiv der Begierde
- Wer braucht so viele Megapixel?
- Wann mehr Megapixel sogar negativ sein können
- Zusammenfassung
Pixel-Problem: Andere Komponenten müssen mitwachsen
Dass Megapixel häufig als Grund für eine gute Fotoqualität gesehen werden, kommt nicht von ungefähr: Eine höhere Pixelzahl bedeutet, dass das Bild mehr Informationen enthält. Der Schnappschuss kann also besser vergrößert und gestochen scharf ausgedruckt werden. Doch warum gibt es trotz horrender Pixelzahl manchmal trotzdem unschöne Fotos? Das Problem: Andere Kamerakomponenten müssen das Pixel-Rennen auch mitmachen. Gerade bei Kompaktkameras und Smartphones ist das nicht immer der Fall.
Platzmangel für die Sensoren
Das liegt bei den Geräten häufig am knapp bemessenen Platz. Gerade bei Handys und Tablets sind zahlreiche andere Komponenten in einem möglichst kompakten Gehäuse verbaut. Für mehr Megapixel muss der Fotochip möglichst viele lichtempfindliche Sensoren beinhalten. Gerade deshalb versagen Smartphones und Kompaktkameras besonders bei dunklen Lichtverhältnissen öfter. Die Folge sind Rauschen sowie Bildpunkte in unterschiedlichen Farb- und Helligkeitstönen. Somit muss die Sensorfläche mit der Pixelanzahl wachsen. Ein Grund, weshalb Spiegelreflex-Kameras bei der gleichen Pixel-Anzahl bessere Bilder knipsen, ist ebenfalls der Bildsensor. Dieser ist etwa zwanzig bis dreißig Mal so groß wie bei einem Smartphone.
Das Objektiv der Begierde
Ein weiteres Bauteil, das mitwachsen muss: das Objektiv. Die meist kleineren Objektive von Kompaktkameras sind oft nicht in der Lage, die Informationen verlustfrei zu übermitteln. Das ist übrigens auch ein Grund dafür, warum Spiegelreflexkameras bessere Ergebnisse liefern als Kompaktkameras – selbst wenn beide Geräte die gleiche Anzahl an Megapixeln bieten.
Wer braucht so viele Megapixel?
Und wenn wir mal ehrlich sind: 50 Megapixel braucht man als Hobby-Fotograf selten. Die hohe Auflösung macht nur dann Sinn, wenn das Foto beispielsweise als Plakat gedruckt werden soll. Und selbst dann reichen schon weniger Pixel. Für einen DIN A3-Ausdruck bei 300dpi genügen schon 10 Megapixel. Ein üblicher Full HD-Fernseher oder –Monitor stellt auch nur zwei Megapixel dar – und selbst das gestochen scharfe UHD beziehungsweise 4K benötigt nicht viel mehr als acht Megapixel.

Wann mehr Megapixel sogar negativ sein können
Manchmal können mehr Megapixel sogar kontraproduktiv sein. Denn je höher die Anzahl der Pixel eines Fotos, desto länger braucht der Prozessor der Kamera, um den Schnappschuss zu verarbeiten. Das Bild muss schließlich übermittelt, komprimiert und gespeichert werden. Darunter leider vor allem die Serien- und Sportfotografie-Funktion. Außerdem beansprucht ein Bild mit vielen Megapixeln auch mehr Speicherplatz auf der SD-Karte und später auch auf der Festplatte.
Zusammenfassung
- Mehr Megapixel bedeuten mehr Bildinformationen
- Damit Fotos detailscharf sind, müssen andere Komponenten mitwachsen
- Der Sensor muss ausreichend groß und das Objektiv hochwertig sein
- Mehr als acht Megapixel sind für gewöhnlich nicht notwendig
- Im Zweifelsfall können mehr Megapixel sogar ein schlechteres Bild zur Folge haben