Frischer Wind bei den Oscars: Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat ein neues Regelwerk vorgestellt, dass die Bedingungen für die Preisvergabe grundlegend ändern soll. Betroffen ist davon ausschließlich die Kategorie "bester Film". Dank neuer Inklusionsstandards soll die Repräsentation von Randgruppen vor und hinter den Kulissen gestärkt werden.
So muss ein Film künftig mindestens zwei von vier Standards rund um Diversität erfüllen, um sich überhaupt für die Kategorie "bester Film" qualifizieren zu können. Die konkreten Bedingungen stellte die Academy in einer Pressemitteilung vor.
Unterrepräsentierte Gruppen werden gestärkt
Der erste der vier Standards betrifft Cast und Handlung und beinhaltet die folgenden Kriterien:
- Mindestens ein Haupt- oder wichtiger Nebendarsteller gehört einer unterrepräsentierten ethnischen Gruppe wie Afroamerikanern, Asiaten oder Hispanoamerikanern an.
- Mindestens 30 Prozent der Darsteller in untergeordneten Rollen gehören zu unterpräsentierten Gruppen wie Frauen, einer ethnischen Gruppe, der LGBTQ-Community oder Menschen mit Behinderung.
- Die Haupthandlung dreht sich um eine unterpräsentierte Gruppe wie Frauen, einer ethnischen Gruppe, der LGBTQ-Community oder Menschen mit Behinderung.
Bei den drei weiteren Standards geht es darum, dass der Film auch hinter den Kulissen Diversität beweist. Das bedeutet, dass Führungspositionen und andere Schlüsselrollen in kreativen Bereichen und außerhalb mit Mitarbeitern unterrepräsentierter Gruppen besetzt und bezahlte Praktika und Ausbildungen an Mitglieder dieser Gruppen vergeben werden sollen. Jeder Standard besteht aus drei Kategorien, von denen jeweils einer erfüllt sein muss, damit der Standard zählt. Zwei von vier Standards muss Genüge getan werden, damit sich ein Film für die Oscarvergabe qualifizieren kann.
Wesentliche Veränderungen in der Filmbranche?
David Rubin, der Präsident und CEO der Academy of Motion Picture Arts and Sciences hofft auf eine grundlegende Änderung in der Branche. "Die Filmblende muss erweitert werden, um unsere vielfältige Weltbevölkerung sowohl bei der Schaffung von Filmen als auch beim Publikum, das sich mit ihm verbindet, wiederzuspiegeln". erklärt Rubin. "Die Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung dieses Ziels zu spielen." Er glaube, dass diese Inklusionsstandards dauerhafte und wesentliche Veränderungen in der Filmbranche voranbringen.
Die neue Regelung greift ab den Oscars 2024.