Mensch oder Maschine? 7 Cyberpunk-Filme, die Sci-Fi-Fans begeistern

Der Vorgänger von "Blade Runner 2049" gilt als der Prototyp der Cyberpunk-Filme.
Der Vorgänger von "Blade Runner 2049" gilt als der Prototyp der Cyberpunk-Filme. Bild: © Sony Pictures Releasing GmbH 2017

Im Grunde sind Cyberpunk-Filme eine Unterart des Science-Fiction-Genres. Deren Vertreter setzen auf eine düstere Zukunftsvision, eine von Computern und Technik dominierte Welt, einen mächtigen Mega-Konzern, einen Funken der Revolution, (eventuell) leuchtende Neonlichter und einen Schuss Sozialkritik – fertig. Welche Cyberpunk-Blockbuster Du Dir in Zukunft nicht entgehen lassen solltest, erfährst Du hier.

1. "Tron" (1982)

Einschätzung: "Tron" ist ohne Frage ein Paradebeispiel der Cyberpunk-Filme. Regisseur Steven Lisberger ließ geschickt die Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt verschwimmen, ein Programm handelt eigenmächtig und ein Konzernboss bedient sich gewissenlos am Werk des kleinen Programmierers. Nicht zu kurz kommen zudem die Special Effects, mit denen Lisberger seiner Zeit tatsächlich voraus war. Kein Wunder, dass dieser Look Jahrzehnte später im Sequel "Tron: Legacy" (2010) wieder aufgegriffen wurde.

Darum geht's: Der talentierte Programmierer Kevin Flynn (Jeff Bridges) will beweisen, dass ein Computerkonzern die von ihm geschriebenen Programme gestohlen hat, und hackt sich zu diesem Zweck in das System der Firma. Der Plan geht jedoch schief, Flynn wird ins System hineingezogen und landet in einer virtuellen Welt, in der alle Programme menschliche Formen annehmen. Seine einzige Hoffnung: Er muss das Überwachungsprogramm Tron finden und mit dessen Hilfe das Master Control Programm ausschalten.

2. "Blade Runner" (1982)

Einschätzung: Müssten wir einen einzigen Top-Film zum Cyberpunk auswählen, es wäre "Blade Runner". In Ridley Scotts Blockbuster dreht sich letztlich alles um die Frage: Was macht uns eigentlich zum Menschen und was unterscheidet uns von der Maschine? Und nebenbei setzt der Sci-Fi-Actioner auf exakt die Szenerie, die bis heute wohl alle im Kopf haben, sobald der Begriff "Cyberpunk" fällt: die verregnete Skyline einer Mega-Metropole im Neonlicht. Durch die darf im Sequel "Blade Runner 2049" (2017) dann auch Ryan Gosling trotten.

Darum geht's: Rick Deckard (Harrison Ford) ist ein Blade Runner und als solcher macht er Jagd auf außer Kontrolle geratene Replikanten, künstlich hergestellte Androiden, die wie Menschen aussehen, aber stärker und intelligenter sind. Doch die humanoiden Roboter haben Gefühle entwickelt und Deckard fällt es schon bald schwerer, sie nur noch als Maschinen zu betrachten.

3. "RoboCop" (1987)

Einschätzung: Total überzogene Action und krachende Special Effects treffen in "RoboCop" auf eine Warnung vor dem privatisierten Polizeistaat samt Kritik am Kapitalismus und an den Medien. Ein Cyberpunk-Rundumschlag, der auch noch unter die Haut geht, denn der menschliche Protagonist, der im Robo-Körper feststeckt, wirkt trotz halb verdecktem Gesicht jederzeit auf unheimliche Weise nahbar. Letzteres gilt übrigens auch für das Remake von 2014 mit Joel Kinnaman.

Darum geht's: Der Gesetzeshüter Alex Murphy wird im Einsatz ermordet und vom Konzern OCP, welches die Polizei privatisiert hat, kurzerhand zum Robocop umgebaut und zurück ins Leben geholt. Als Cyborg-Beamter wird er zur effektiven Waffe gegen das Verbrechen, doch Murphy erinnert sich nach und nach an sein menschliches Leben – und ist dennoch an die Grenzen seines neuen Körpers gebunden.

4. "Hackers – Im Netz des FBI" (1995)

Einschätzung: Zu genau auf die Finger schauen sollte man den "Hackern" in diesem Film nicht, aber Jonny Lee Miller und Angelina Jolie verkörpern zweifellos mit die attraktivsten Cyber-Nerds, die jemals den Sprung auf die Leinwand schafften. Zudem ist "Hackers" einer der wenigen humorvollen, leichtherzigen Cyberpunk-Filme und hat allein deshalb einen hohen Unterhaltungswert.

Darum geht's: Als sie sich in das Computersystem eines Ölkonzerns einklinken, entdeckt eine Gruppe von Teenie-Hackern einen Wurm, der automatisch Geld von den Firmenkonten abzwackt. Programmiert wurde dieser vom Sicherheitschef des Unternehmens, der die Jugendlichen jedoch kurzerhand zu seinen Sündenböcken macht. Es entbrennt ein Kampf im Cyberspace, bei dem die Teenies versuchen, ihre Unschuld zu beweisen.

5. "Ghost in the Shell" (1995)

Einschätzung: Vorweg sei gesagt, dass hier die Rede von dem Anime ist – nicht von der gleichnamigen Live-Adaption mit Scarlett Johansson. Die japanische Produktion, die sich mit der Frage nach der eigenen Identität in einer von Technologie beherrschten Welt beschäftigt, gilt als wegweisende Inspiration für viele andere Sci-Fi-Filme. Unter anderem ließen die Wachowski-Geschwister keinen Zweifel daran, dass Elemente aus "Ghost in the Shell" in ihre "Matrix"-Trilogie eingeflossen sind.

Darum geht's: Immer mehr Menschen werden zu Cyborgs, weil sie einzelne Körperteile durch künstlich optimierte Parts ersetzen lassen. Auch das Gehirn kann durch eine bionische Hülle (Shell) ausgetauscht werden, in der Zellen mit dem Bewusstsein, der Identität und Persönlichkeit enthalten sind (Ghost). Doch dann taucht ein Hacker namens Puppet Master auf, der den Ghost der Cyborgs manipulieren kann. Eine Spezialistin für Cyberkriminalität, die selbst in einem fast vollständig künstlichen Körper steckt, wird auf den Fall angesetzt.

6. "Matrix" (1999)

Einschätzung: Apropos "Matrix": Der erste Teil der Trilogie ist sicherlich ein Meilenstein in Sachen CGI-Kino und Science-Fiction. Und dieser Cyberpunk-Hit war nicht ganz billig: Tatsächlich sollen sich die Geschwister ihrer Sache so sicher gewesen sein, dass sie laut CBR ihr komplettes ursprüngliches Budget auf die Animation der Opening-Sequenz verwendeten, um Warner damit zu einer größeren Investition zu überreden.

Darum geht's: Unsere Realität ist lediglich eine Simulation, die sogenannte Matrix, geschaffen, um die Menschheit ruhig zu stellen. In Wahrheit herrschen die Maschinen, die die Menschen zur Energiegewinnung züchten und "ernten". Dem Hacker Neo (Keanu Reeves) wird diese unschöne Wahrheit von einer Gruppe Rebellen eröffnet, die in ihm den Auserwählten sehen, der die Matrix zerschlagen und die Menschheit retten kann.

7. "Ready Player One" (2018)

Einschätzung: Zugegeben, manch ein Hardcore-Cyberpunk-Fan würde Steven Spielbergs "Ready Player One" nicht in seine Cyberpunk-Filme-Liste aufnehmen. Der Film sei zu sehr "modernes Mainstream-Blockbuster-Kino", würde die Begründung lauten. Aufgrund der diversen Cyberpunk-Elemente (düstere Zukunft, Konzern vs Rebellengruppe, virtuelle Realität, Kritik am Kapitalismus und Leben im Internet, ...) finden wir es dennoch richtig, das Sci-Fi-Abenteuer an dieser Stelle zu nennen.

Darum geht's: "Ready Player One" spielt in einer dystopischen Zukunft, in der sich die Menschen ständig in die virtuelle Welt der OASIS flüchten (die zu allem Überfluss von der Hochzeit des Cyberpunks, den 1980er-Jahren, inspiriert ist). Nach dem Tod ihres Entwicklers droht die OASIS allerdings in die Hände einer skrupellosen, kapitalistischen Internet-Firma zu fallen – und nur Teenie Wade Watts (Tye Sheridan) und seine Mitspieler können das verhindern.

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