Microsoft möchte die Kompatibilität von Windows 10 mit Linux-Programmen verbessern. Zu diesem Zweck wird der vollständige Linux-Kernel in Windows 10 integriert. So möchte Microsoft Entwickler umgarnen, die bevorzugt Macs verwenden.
Das kommende "Windows Subsystem for Linux 2" ("WSL 2") enthält einen vollwertigen Linux-Kernel, der parallel zum Windows-Kernel läuft. Das schreibt Microsoft auf dem hauseigenen Entwicklerblog. Damit kann Windows 10 im Grunde dasselbe tun wie ein Linux-Betriebssystem – weil Windows aus Software-Sicht dann Linux ist, sofern Entwickler den Linux-Kernel nutzen.
Microsoft möchte auch die eigenen Programmierer überzeugen
Eine Reihe von Microsofts eigenen Cloud-Entwicklern hatte zuvor einen Mac im Einsatz, so Business Insider. Das Unternehmen wollte sie nicht dazu zwingen, Windows einzusetzen, und entschied sich stattdessen dafür, mit dem eigenen Betriebssystem die Wünsche der Entwickler besser zu erfüllen. "Wenn wir noch nicht gut genug sind, unsere eigenen Leute zu überzeugen, dann werden wir sie noch überzeugen müssen", so Kevin Gallo, der Corporate Vice President der Windows Developer Platform, gegenüber Business Insider.
Testphase startet im Juni 2019
Zwar konnte Linux bereits mit WSL 1 in Windows genutzt werden, aber die Linux-Software wurde emuliert und alles lief letztlich über den Windows-Kernel. Nun steckt Linux bald in Windows, genauer gesagt beruht der Kernel auf Version 4.19 und somit auf dem aktuellsten LTS-Release. WSL 2 wird zunächst im Rahmen des Windows-Insider-Betatestprogramms Ende Juni 2019 veröffentlicht. Entwickler werden dann auch selbst am Open-Source-Kernel arbeiten dürfen.