Wenn Microsoft im Sommer Windows 10 veröffentlicht, soll es sich laut Entwickler Jerry Nixon um "die letzte Version" des Betriebssystems handeln, die auf den Markt kommen wird. Tatsächlich plant der Anbieter aber nicht, die Entwicklung von Windows einzustellen. Vielmehr soll Windows 10 dauerhaft im Einsatz bleiben.
Mit Windows 10 möchte Microsoft Ende Juli die neueste Version seines bekannten Betriebssystems auf den Markt bringen und damit neben PCs endlich auch Smartphones und Tablets erobern. Tatsächlich will der Konzern mit dem Release einen Entwicklungsschritt gehen, der deutlich größer ausfällt als jener von Windows 7 auf Windows 8 und sein System umfassend modernisieren. Wie Microsoft-Entwickler Jerry Nixon nun laut The Verge auf einer Konferenz verriet, soll es sich bei Windows 10 sogar um die letzte Version von Windows handeln, die je auf den Markt kommen wird.
Gemeint ist damit allerdings keineswegs, dass Microsoft nach Windows 10 die Entwicklung seines Betriebssystems einstellen wird. Vielmehr möchte der Anbieter in Zukunft auf umfassende neue Versionen seines Betriebssystems verzichten und stattdessen kontinuierlich kleinere Updates für Windows 10 entwickeln und anbieten. Eine ähnliche Strategie fährt Apple bei seinem Betriebssystem Mac OS X, das bereits seit 2001 im Einsatz ist und seither kontinuierlich mit Updates erweitert beziehungsweise erneuert wird.
Dauerhafte Updates für Windows 10
Tatsächlich könnte der Ansatz, den Microsoft mit Windows 10 verfolgt, noch deutlich weiter gehen als jener von Apple. Denn anders als in bisherigen Versionen von Windows soll das neue Betriebssystem aus einzelnen Modulen bestehen, die unabhängig voneinander überarbeitet und geupdatet werden können, ohne dass die Funktionalität des Systemkerns beeinträchtigt wird. Für den Anwender hätte diese Strategie einige entscheidende Vorteile. Anstatt aller paar Jahre eine komplett neue Version von Windows zu installieren, könnte der Nutzer auf lange Sicht mit Windows 10 arbeiten und trotzdem immer ein aktuelles Betriebssystem besitzen. Vor allem für größere Firmennetze würden damit teure und zeitaufwändige Umstellungsprozesse auf neue Versionen des Microsoft-Betriebssystems entfallen.
Für Windows selbst bedeutet die neue Strategie von Microsoft die größte Veränderung seit dem Umstieg auf Windows XP. Allerdings birgt der Ansatz auch Risiken. So wird Microsoft sicherstellen müssen, das Programme von Drittanbietern auch nach den kontinuierlichen Updates von Teilen des Betriebssystems ihre Kompatibilität nicht verlieren.