Milchaufschäumer im Test: Welcher macht den besten Milchschaum?

Daniela Li11. AUGUST 2023
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Angesichts der schier grenzenlosen Auswahl an elektrischen Milchaufschäumern fällt die Wahl nicht leicht. Von günstig bis teuer und Single- bis Familienformat ist alles vertreten. Weshalb ich mir drei Geräte aus drei verschiedenen Preisklassen und in drei Größen im Test genauer angesehen habe.

Sage SMF600BSS4EEU1

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©TURN ON 2019

Der größte elektrische Milchaufschäumer in meinem Test stammt von Sage. "Groß" bezieht sich hier nicht nur auf das Fassungsvermögen des Milchbehälters, das sich für Milchschaum auf maximal 500 Milliliter beläuft. Vor allem der Fuß des Geräts fällt im Vergleich riesig aus.

Das könnte daran liegen, dass sich besonders viel Technik in ihm versteckt. Immerhin ist der Sage SMF600BSS4EEU1 der einzige der drei elektrischen Milchaufschäumer, bei dem du die Temperatur per Drehregler individuell einstellen kannst. Neben einer Kaltrührstufe gibt es für dich Einteilungen bei 50, 60 und 70 Grad Celsius, doch auch dazwischen ist Feintuning möglich.

Was vor dem eigentlichen Test positiv auffällt: Im Deckel des Milchbehälters gibt es einen Messbecher. Während Milchschaum oder warme Milch zubereitet wird, lassen sich hierüber weitere Zutaten wie Kakaopulver zufügen. Zum Lieferumfang gehören ein Cappuccino-Aufsatz, der laut Hersteller dicken, cremigen Milchschaum produzieren soll. Und ein Latte-Aufsatz, der für weichen und "seidigen" Schaum gedacht ist.

Das große "Aber"

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©TURN ON 2019

Das große "Aber" folgt allerdings auf dem Fuße. Die Versuche auf niedrigerer Temperatur – bei etwa 50 und 60 Grad Celsius – sind weder mit dem Cappuccino-, noch mit dem Latte-Aufsatz von Erfolg gekrönt. Auch ein Wechsel zwischen den Milchsorten und in der Befüllmenge bringt hier keine Besserung: Der Milchschaum will einfach keine schöne Konsistenz annehmen und fällt innerhalb kürzester Zeit in sich zusammen.

Zudem stellt sich der Milchaufschäumer von Sage im Test als relativ laut heraus. Für sich genommen mag das brummende Geräusch des Geräts als annehmbar durchgehen. Im direkten Vergleich mit den Modellen von Nespresso und Koenic fällt der Sage aber unangenehm auf.

Der Lichtblick

Aber zurück zum Milchschaum. Nachdem den Versuchen auf niedrigerer Temperatur kein Erfolg beschieden war, liefert der Sage bei 70 Grad Celsius dann doch noch: Sowohl mit dem Cappuccino- als auch dem Latte-Aufsatz produziert das Gerät mit einem Mal wunderschönen Milchschaum, der auch nach Minuten noch tapfer die Form hält!

Das war gut:

  • Durch den Deckel können Zutaten zu Schaum oder Milch hinzugegeben werden
  • Auf 70 Grad Celsius liefert die Maschine schönen, haltbaren Milchschaum
  • Spülmaschinenfest
  • Einfache Handhabung

Das war weniger gut:

  • Auf niedrigeren Temperaturen kommt kein brauchbarer Milchschaum zustande
  • Sehr kurzes Stromkabel
  • Hoher Preis
  • Schaumzubereitung dauert relativ lang (ca. 2:40 Minuten auf 70 Grad Celsius mit min. Milchmenge)

Nespresso Aeroccino3

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©TURN ON 2019

Der Milchschaufschäumer Nespresso Aeroccino3 überrascht im Vergleich zum Gerät von Sage mit einem kompakten Formfaktor. Trotzdem kann sich das Fassungsvermögen mit rund 240 Millilitern sehen lassen. Der Trick an der Sache: Bei dem Gerät von Nespresso besteht der Fuß nur aus einer flachen Platte, dafür ist das Milchkännchen relativ groß gehalten.

Manuelle Einstellungsmöglichkeiten für die Temperatur gibt es hier für dich nicht, es stehen jedoch drei unterschiedliche Zubereitungsmodi zur Wahl: Du kannst kalten Milchschaum, heiße Milch sowie heißen Cappuccino-Schaum für deinen Kaffee wählen. Anders als bei Sage kommt bei Nespresso nur ein Aufsatz für alle Schaumarten zum Einsatz. Eine Zugabe von Zutaten zum Schaum ist nicht möglich.

Direkt nach dem Anschalten überrascht der Milchaufschäumer durch Lautlosigkeit. Nur ein minimales Summen ist bei genauem Hinhören zu vernehmen ein großer Pluspunkt.

Im Milchschaum liegt die Wahrheit – oder so

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©TURN ON 2019

Ok, die Lautstärke passt schon mal, aber wie sieht es mit der Schaumqualität aus? Um es kurz zu machen: Warme Milch und warmen Cappuccino-Schaum liefert der Nespresso Aeroccino3 in astreiner Qualität. Für Cappuccino bekommst du schönen luftigen Milchschaum, der auch nach Minuten unverändert die Form hält. Zusätzlich geht die Zubereitung superschnell.

Einen Haken gibt es aber auch hier. Im Kaltschaum-Modus gelingt nämlich auch dem Milchaufschäumer von Nespresso im Test kein überzeugendes Ergebnis. Eine niedrige Zubereitungstemperatur scheint insgesamt, eine schwierige Sache zu sein.

Das war gut:

  • Sehr leise
  • Schöne Milchschaumkonsistenz bei Warmzubereitung
  • Spülmaschinenfest
  • Einfache Handhabung
  • Ausreichende Kabellänge
  • Gute Füllmenge
  • Sehr schnelle Zubereitung

Das war weniger gut:

  • Im Kaltzubereitungsmodus kein schöner Milchschaum
  • Keine Möglichkeit, Zusatzzutaten dazuzugeben

Koenic KMF 5212

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©TURN ON 2019

Mit einer maximalen Milchschaumkapazität von 190 Millilitern ist der Milchaufschäumer von Koenic das kleinste Gerät in diesem Test. In Sachen Zubereitungsmodi bietet dir der KMF 5212 nur zwei Optionen: kalter oder warmer Milchschaum. Dank zweier Einsätze kann aber auch dieses Gerät sowohl Cappuccino- als auch Latte-Schaum. Als einzigem Gerät im Test liegt dem Milchaufschäumer von Koenic ein Silikonuntersetzer bei, auf den man den heißen Milchbehälter nach der Schaumzubereitung abstellen kann.

Direkt nach dem Anschalten produziert der Koenic ein Geräusch, das an einen der bei Kindern so beliebten Handventilatoren aus Plastik erinnert, nur etwas lauter. Im Verlauf der Milchschaumzubereitung schwankt der Geräuschpegel, liegt aber dennoch konstant deutlich über der Lautstärke des Nespresso. Leiser als der Sage ist er aber allemal.

Der Milchschaum: Eine (halbe) positive Überraschung

Doch wie sieht es mit dem Milchschaum aus? Zunächst muss man auf warmen Milchschaum eine gefühlte Ewigkeit warten. Fast 5 Minuten zeigt die Stoppuhr, bevor der Milchaufschäumer signalisiert, dass der so heiß erwartete Schaum fertig ist.

Positiv fällt die Konsistenz des Schaums aus. Sowohl mit Latte- als auch mit Cappuccino-Einsatz liefert der Milchaufschäumer von Koenic einen schönen Milchschaum, der wahlweise luftig oder eher fest ausfällt und auch nach Minuten noch gut in Form ist.

Problematisch wird es dagegen – wieder mal – bei der Kaltschaumzubereitung. Die geht zwar mit rund 1:45 Minuten deutlich schneller vonstatten, dafür bitzelt es in der eingefüllten Milch aber auch nur leicht.

Das war gut:

  • Der Silikonmantel des Milchkännchens schützt vor heißen Fingern
  • Spülmaschinenfest
  • Bei warmer Zubereitung
  • Langes Stromkabel
  • Fairer Preis
  • Silikonuntersetzer
  • Einfache Handhabung

Das war weniger gut:

  • Zubereitung von warmem Milchschaum dauert sehr lange (4:52 Minuten bei warmen Schaum und maximaler Befüllmenge)
  • Bei kalter Zubereitung kommt kein Milchschaum
  • Brummendes Geräusch während dem Zubereitungsvorgang

Fazit: Und der Testsieger ist ...

Der elektrische Milchaufschäumer von Nespresso schnitt bei dem Test am besten ab. Das Gerät liefert schnelle Ergebnisse, die sich sehen lassen können, und ist dabei erfreulich leise. Auch die Füllmenge ist für privaten Bedarf absolut ausreichend.

Der Milchaufschäumer von Koenic bekommt ebenso eine positive Bewertung. Aufgrund des lauten Betriebsgeräusches ist er aber nicht der Testsieger. Etwas enttäuschend war dagegen der Sage-Milchaufschäumer. Zwar liefert das Gerät bei 70 Grad Celsius schönen Milchschaum, angesichts des hohen Preises reicht das aber nicht aus, zumal der Schäumer bei niedrigeren Temperaturen den Dienst eher schlecht verrichtet.

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