Für nur 250 Euro bietet Motorola das Moto G6 an. Das Smartphone möchte für den durchschnittlichen Anwender eine gute Alltagsleistung und eine runde Ausstattung bieten. Ob Motorolas Smartphone wirklich "g wie genial" ist, haben wir im Test geprüft.
- Design und Verarbeitung: Glas-Sandwich
- Ausstattung und Leistung: Solide
- Kameras: Guter Durchschnitt
- Fazit: Vernünftige Wahl in der Preisklasse
Design und Verarbeitung: Glas-Sandwich
Die Vorder- und Rückseite des Moto G6 ist vom Schutzglas Gorilla Glass 3 bedeckt und wirkt hochwertig. Das lässt sich vom Plastik-Rahmen nicht behaupten. Insgesamt überzeugt die Verarbeitung des Smartphones im länglichen 18:9-Format trotzdem. Verbiegen lässt es sich nicht und das längliche Handy liegt gut in der Hand. Das Nokia 6.1 ist mit seiner 6000er-Aluminium-Verarbeitung zwar noch einmal deutlich robuster gebaut, bietet dafür aber keine Dual-Kamera.

Beim Moto G6 wurde die Dual-Kamera in eine runde Kuppel hinten eingebaut, die zum Glück nicht so weit aus dem Gehäuse heraussteht wie beim Moto G6 Plus. Die Kuppel an sich ist Geschmackssache, sie hätte aber gerne plan mit dem Gehäuse abschließen dürfen. Zwar setzt das Moto G6 auf das modische 18:9-Format, aber der Displayrahmen fällt klassentypisch ziemlich groß aus.
Urteil: Ein Plastik-Rahmen steckt zwischen einer Vorder- und Rückseite aus Glas. Das Design wirkt elegant und und das Smartphone bietet eine solide Verarbeitung.
Ausstattung und Leistung: Solide

Das 18:9-Display misst 5,7 Zoll und löst mit ordentlichen 2160 x 1080 Pixeln (Full HD+) auf. Auch im Sonnenlicht lässt sich der helle Bildschirm gut ablesen. Was die Konnektivität angeht, werden ein Klinkenanschluss, USB-C 2.0, Bluetooth 4.2 und NFC geboten. Auch ein Fingerabdruckscanner ist vorhanden und wurde vorne unter dem Display angebracht. Eine Benachrichtigungs-LED ist allerdings nicht an Bord.
Leider gibt es auch kein Dual-Band-WLAN und der erweiterbare interne Speicher beträgt lediglich 32 GB, während der Arbeitsspeicher 3 GB groß ist. Das kann das Huawei Mate 10 Lite in derselben Preisklasse teils besser, so bietet es 64 GB internen Speicher und 4 GB RAM. Dafür ist das Display des Huawei-Handys schlechter und es fehlt NFC. Der Lautsprecher des Moto G6 dient auch als Hörmuschel. Er wird zwar nicht so laut wie jener des Moto G6 Plus, aber liefert einen guten Klang. Der Klang via Kopfhörer am Klinkenanschluss kann sich ebenso hören lassen – er ist sogar auffällig klar und dynamisch und kann es mit Flaggschiffen aufnehmen. Allerdings wird kein Headset mitgeliefert.

Für die Leistung sorgt der neue Einsteiger-Prozessor Snapdragon 450, dessen acht Rechenkerne um 400 Hz höher takten als jene des Vorgängers Snapdragon 430 aus dem Moto G5S. Die Grafikeinheit Adreno 506 teilt sich der Chip mit dem Snapdragon 626 aus der Mittelklasse. Das neue Moto liefert also deutliche Leistungs-Fortschritte im Vergleich zum Vorgänger.
In der Praxis bietet das Smartphone eine gute Alltags-Performance. Apps sind in ein paar Sekunden gestartet. Nur die grafisch aufwendigsten Spiele machen bei höheren Einstellungen Probleme. "Asphalt Xtreme" läuft zum Beispiel rund, aber "Sonic Forces" haben wir auf Flaggschiff-Handys schon schneller erlebt. "PUBG Mobile" wird automatisch auf die niedrigen Einstellungen gesetzt und ruckelt in mittleren Einstellungen auch tatsächlich zu stark.
Urteil: Ausstattung und Leistung sind der Preisklasse angemessen, die Fortschritte im Vergleich zum Moto G5S erfreulich.
Kameras: Guter Durchschnitt
Die Selfie-Cam löst mit 8 Megapixeln auf und liefert etwas blasse, aber sonst ordentliche Fotos. Die Hauptkamera löst mit 12 Megapixeln auf und eine 5-MP-Zweitkamera sorgt für die Tiefenschärfe. Die Fotoqualität lässt sich hier am ehesten als guter Durchschnitt bezeichnen.

Die Fotos verschlucken zwar auch bei Tageslicht gerne Details, aber das Problem ist weniger ausgeprägt als beim Huawei Mate 10 Lite. Farben werden recht genau eingefangen. Die Nachtaufnahmen sind allerdings sehr detailarm und verrauscht. Wer eine bessere Fotoqualität möchte, bekommt sie erst in einer höheren Preisklasse – etwa mit dem BQ Aquaris X pro für aktuell 290 Euro oder mit dem Sony Xperia XA2 für 300 Euro.
Urteil: Die Fotoqualität ist guter Durchschnitt.
Fazit: Vernünftige Wahl in der Preisklasse
Das Motorola Moto G6 bietet tatsächlich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ob Dual-Kamera, Leistung, Display oder Lautsprecher, überall kann das Moto G6 für die untere Mittelklasse überzeugen. Der Sound via (nicht mitgeliefertem) Kopfhörer am Klinkenanschluss klingt sogar ungewöhnlich gut. Gespart hat Motorola an für die meisten Durchschnittsnutzer verschmerzbaren Stellen. Kurzum: Wer für 250 Euro ein Smartphone kaufen möchte, macht mit dem Moto G6 nichts falsch. Eine gute Alternative ist das Nokia 6.1.

Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gut gefallen |
+ Ordentliche Dual-Kamera + Solide Alltagsleistung + Helles Display + Toller Klang via Kopfhörer am Klinkenanschluss + Preis / Leistung |
- Plastik-Rahmen - Nur 32 GB interner Speicher - Kein Dual-Band-WLAN - Herausstehende Kamera-Kuppel - Keine Benachrichtigungs-LED |