Motorola erweitert seine G8-Serie um das Akku-Biest Moto G8 Power. Aushängeschild ist der große 5.000 mAh starke Akku. Doch wie jedes Jahr erhält das Gerät eine frische neue Optik mit mehr Leistung. Auf dem Papier macht das Power-Modell eine gute Figur, doch überzeugt das Mittelklasse-Smartphone auch im Alltag? Unser Test verrät's.
- Design: Schlicht und trotzdem stilvoll
- Display: Modernes Format trifft Budget-Handy
- Akku: Langanhaltendes Power-Biest
- Technik und Ausstattung: Alles, was Du brauchst
- Kamera: Viele Linsen und was dahinter?
- Audio: Nichts besonders
- Software und Besonderheiten
- Fazit und Vergleich zum Vorgänger
Design: Schlicht und trotzdem stilvoll
Schick sieht es aus, das neue G8 Power von Motorola. Der erste Blick lässt kein preisgünstiges Smartphone für 230 Euro erwarten. Der Body des Geräts ist ein Mix aus Kunststoff und Aluminium mit einem glänzenden Finish in Schwarz oder Dunkelblau, je nach Geschmack. Glänzend bleibt es aber nicht lange. Zumindest nicht dann, wenn Du keine Hülle verwendest. Die Rückseite zieht Fingerabdrücke und Staub magisch an. Nicht schön, aber mit einer Schutzhülle lässt sich das vermeiden. Praktisch, dass direkt eine im Lieferumfang enthalten ist.

Auf der Rückseite hat Motorola vier Kameras eingelassen, sowie einen Fingerabdrucksensor. Obwohl ich nicht die kürzesten Finger habe, ist der Sensor für meinen Geschmack zu hoch angebracht.
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Mit dieser Aufteilung bleibt noch viel Platz auf der Rückseite des 6,4 Zoll großen Geräts. Die Kanten verlaufen leicht abgerundet zum Bildschirm, dadurch liegt das Handy gut in der Hand und rutscht nicht. Auf der Unterseite hat das G8 Power einen USB-C-Anschluss, das Mikrofon und einen Lautsprecher verbaut. Oben auf sitzt dann der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker. Rundherum sind natürlich Power-Taste und Lautstärke-Wippe zu finden.
Fazit: Das Design des Moto G8 Powers lehnt sich an heutige Flaggschiffe an. Die Rückseite rutscht nicht und liegt gut in der Hand. Besonders gut haben mir die schmalen Ränder rund um das Display gefallen, denn so kommt es richtig schön zur Geltung.
Display: Modernes Format trifft Budget-Handy
Als Display setzt Motorola beim Moto G8 Power ein sogenanntes Max Vision-Full-HD+ Panel ein. Dabei handelt es sich um ein IPS-LCD-Display mit einer Auflösung von 1.080 x 2.300 Pixeln. Ein LCD-Bildschirm hat einen geringeren Kontrast als ein OLED-Panel, jedoch wirken die dargestellten Farben und die Helligkeit des hier verbauten Displays gut und blickwinkelstabil.

Die Notch des Vorgängers wurde durch ein unauffälliges Punchhole-Design in der linken oberen Ecke ersetzt. Hier ist die Selfie-Kamera eingelassen und rundherum macht sich die Schwäche des LCD-Screens bemerkbar. Das Kameraloch färbt auf das umliegende Display ab. Folglich wirkt die Farbdarstellung in der linken oberen Ecke dezent verwaschen. Das ist mir allerdings erst bei hellen Farben auf dem Screen aufgefallen.

Fazit: Insgesamt hat mir das Display des G8 Power zugesagt. Der LCD-Screen fällt tatsächlich nur durch die Schwächen bei der Lochkamera auf. Wer keine zu hohen Ansprüche an den Screen hat, wird auch mit diesem LCD-Bildschirm glücklich werden.
Akku: Langanhaltendes Power-Biest
Beim Moto G8 Power dreht sich alles um die Akkulaufzeit, und in der Tat: Das Handy hält, was sein Name verspricht. Für ein Smartphone der Unter-250-Euro-Klasse hat das Motorola Moto G8 Power wirklich einen gewaltigen Akku. Satte 5.000 mAh sind selbst in aktuellen Top-Smartphones eine Seltenheit. In meinem Test hat das Smartphone deshalb auch ziemlich lange durchgehalten. Volle zwei Tage im normalen Alltagsgebrauch waren für das G8 Power kein Problem. Für mich war das besonders wohltuend, denn ich gehöre zu der Fraktion, die häufig Nachts vergisst ihr Handy aufzuladen. Mit dieser Vergesslichkeit ist man beim Moto G8 Power genau an der richtigen Adresse.

Der Akku wird mit langsamen 15 Watt per USB-C aufgeladen. Mitgeliefert wird ein 18-Watt-Netzteil. Kabelloses Laden ist mit dem Smartphone leider nicht möglich.
Fazit: Der Zusatz"Power" im Namen ist nicht ohne Grund gewählt. Das Handy ist durch seinen großen Akku ein treuer Begleiter und kann ohne Bedenken stundenlang benutzt werden.
Technik und Ausstattung: Alles, was Du brauchst
Der Snapdragon-665-Prozessor ist ein Upgrade im Vergleich zum Vorgänger, seine Leistung liegt jedoch immer noch im mittleren Bereich. Dazu gibt es 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher, der sich aber durch eine Micro-SD-Karten erweitern lässt. Das ist für ein Budget-Handy verkraftbar.
Beim Moto G8 Power solltest Du keine Performance-Wunder erwarten. Möchtest Du anspruchsvolle Spiele zocken oder Videos bearbeiten, wird Dich das Smartphone nicht glücklich machen – für alltägliche Standardaufgaben reicht die Leistung des Smartphones aber aus. Im Test habe ich hin und wieder einige Ruckler gemerkt, gerade bei Animationen der Steuerung. Das ist aber verkraftbar, immerhin handelt es sich hier nicht um ein Flaggschiff.

Das Smartphone hat eine IP52-Zertifizierung und ist damit nicht gegen einen Tauchgang geschützt. Eine NFC-Unterstützung weist das Handy leider auch nicht auf, sodass Du mit ihm auf kontaktloses Bezahlen verzichten musst. Das finde ich persönlich ziemlich schade, da andere Budget-Handys diese Funktion schon lange anbieten. Der Fingerabrucksensor funktioniert aber zuverlässig, ebenso wie die Gesichtserkennung.
Kamera: Viele Linsen und was dahinter?
Vier Kameralinsen klingen für ein Budget-Handy lächerlich übertrieben. Doch ähnlich wie beim Design des Gerätes, wird hier die Imitation der ganz Großen deutlich. Auf der Rückseite sind eine 16-Megapixel-Kamera, ein 8-Megapixel-Ultraweitwinkelobjektiv, ein 8-Megapixel-Teleobjektiv und schließlich ein 2-Megapixel-Makro-Objektiv verbaut.
Sie leisten gute Arbeit: Die Farben sind satt, die Fotos sind scharf und reichen allemal aus, um den nächsten Urlaub festzuhalten. Mit schwierigen Lichtverhältnissen hat das Handy allerdings zu kämpfen. Mit dunklen Umgebungen oder gar Gegenlicht kann das Moto G8 Power nicht gut umgehen.
Alle Formate im Vergleich:
Vergleich des Nachtmodus:
Fazit: Das Moto G8 Power macht gute Bilder. Angesichts des Preises gibt es daran nichts zu meckern.
Audio: Nichts besonders
Die Stereo-Lautsprecher des Handys geben den Sound zufriedenstellend wieder. Einer der Lautsprecher sitzt unten neben dem USB-C-Port, der andere ist der Hörer. Es handelt sich dabei um Standard-Lautsprecher, wie sie in vielen Handys verbaut sind. Kopfhörer liefert Motorola leider nicht mit.
Software und Besonderheiten
Von Haus aus kommt das G8 Power mit Android 10 und der Hersteller baut ein paar kleine Motorola-typische Gimmicks ein. So kannst Du über eine zweimalige Hack-Bewegung die Taschenlampe an- oder ausschalten, oder durch eine Drehung des Handys die Kamera aktivieren. Die Benutzeroberfläche von Googles Betriebssystem ist jedoch weiterhin vorhanden.
Motorola setzt bei seinen Handys auch auf ein besonderes Benachrichtigungs-Display. Das heißt, selbst wenn das Smartphone gesperrt ist, bekommst Du Mitteilungen gesondert angezeigt und kannst mit ihnen interagieren. Das Feature vermisse ich mittlerweile auch bei anderen Handys.
Fazit: Die Motorola-Gesten finde ich eine gelungene Abwechslung zum sonstigen Einheitsbrei bei Smartphones. Hier zeigt der Hersteller, dass er auch eigene Ideen für die Software hat, die gut umgesetzt und alltagstauglich sind.
Fazit und Vergleich zum Vorgänger
Das Moto G8 Power ist vor allem für Liebhaber großer Akkus interessant – klar, es ist ja auch das Aushängeschild des Smartphones. Und in der Tat ist dieses Feature sehr mächtig, doch es ist nicht das einzige Verkaufsargument. Die übrigen Features wie Kamera, Display und Software leisten im Alltag gute Arbeit ... Weshalb das Moto G8 Power für einen Verkaufspreis von 230 Euro eigentlich ein No-Brainer ist. Nur eine Handvoll störende Faktoren, wie die fehlende Unterstützung von NFC, trüben den sonst so glänzenden Eindruck.

Im Vergleich zum Vorgänger, dem Moto G7 Power, hat sich vor allem das Design verändert. Das Gerät des vergangenen Jahres hatte nicht den Anspruch, sich die großen Flaggschiffe als Vorbild auf Budget-Ebene zu nehmen. In der Benutzung habe ich schnell festgestellt, dass das Moto G8 Power flüssiger läuft als das Vorgänger-Modell, die Akkulaufzeit jedoch minimal geringer ausfällt. Meiner Meinung nach ist das aber nicht schlimm, denn ein 5.000 mAh starker Akku ist immer noch mehr, als die meisten Smartphones zu bieten haben.