Auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress 2022 rückten Smartphones eher in den Hintergrund. Stattdessen wurden neue Laptops, Desktop-PCs und Tablets angekündigt, darunter einige innovative Modelle. Das sind die Highlights des MWC 2022.
- Huawei MatePad Paper: E-Ink-Tablet zum Lesen & Zeichnen
- Huawei MateStation X: Ein iMac mit Windows
- Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5: Business-Ultrabook mit Gaming-Technik
- Lenovo ThinkPad X13s: Das erste ThinkPad mit ARM-Prozessor
- Honor Earbuds 3 Pro: Kabellose In-Ears mit Fiebermessung & Koaxialtreibern
- Honor Magic4 & Magic 4 Pro: Flaggschiff-Smartphones mit riesigen Kameramodulen
- Weitere MWC 2022-Highlights
Huawei MatePad Paper: E-Ink-Tablet zum Lesen & Zeichnen
Eine der ungewöhnlichen MWC-Ankündigungen war Huaweis MatePad Paper. Es handelt sich um 10,3 Zoll großes Tablet mit E-Ink-Display und Android, ergänzt um die Benutzeroberfläche HarmonyOS 2. Das Tablet lässt sich, ähnlich wie E-Reader, auch bei direkter Sonneneinstrahlung nutzen und die Akkulaufzeit erreicht 28 Tage. Dank einer Auflösung von 1.872 x 1.404 Pixeln wird Text scharf dargestellt, mehr als Graustufen sind aber nicht drin.
Die Notizen-App wurde für den Einsatz mit dem Eingabestift Huawei M Pencil angepasst, das Tablet erkennt automatisch Handschrift und wandelt sie in digitalen Text um. Auch für das Lesen von PDFs ist das große Display optimal geeignet. Es gibt eine Beleuchtung, die in 32 Stufen geregelt werden kann. Für eine zügige Bedienung sorgt ein Sechs-Kern-Prozessor, gepaart mit 4 GB Arbeitsspeicher. Daten landen auf einem 64 GB große internen Speicher, Inhalte lassen sich direkt von einem Smartphone auf das Tablet übertragen. Dank Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 bietet das Tablet eine zeitgemäße Konnektivität.

Die Stereo-Lautsprecher erlauben die Widergabe von Hörbüchern und Audionotizen, die Stimme lässt sich mit vier Lautsprechern aufzeichnen. Auch praktisch: Das Tablet kann automatisch Texte in verschiedenste Sprachen übersetzen. Das Huawei MatePad Paper erscheint in Europa für 499 Euro, ein Huawei M Pencil und eine Folio-Hülle gehören zum Lieferumfang. Was noch fehlt, ist ein Veröffentlichungsdatum.
Huawei MateStation X: Ein iMac mit Windows
Huaweis All-in-One-PC MateStation X fordert bald auch in Deutschland den Apple iMac heraus. Der Rechner setzt auf ein 28,2 Zoll großes IPS-Display im lesefreundlichen 3:2-Format mit einer Auflösung von 3.840 x 2.560 Pixeln. Die Helligkeit liegt bei bis zu 500 Nits, was die Arbeit auch bei seitlicher Sonneneinstrahlung durch ein Fenster erlauben sollte. Der Bildschirm kann 98 Prozent des HDR-Farbraums DCI-P3 darstellen, wichtig für die Videobearbeitung.
Die PC-Technik kommt im Gehäuse und im fest montierten Ständer unter. Interessenten haben die Wahl zwischen dem Sechskern-Prozessor AMD Ryzen 5 5600H und dem AMD Ryzen 7 5800H, der acht Rechenkerne bietet. Eine Grafikkarte gibt es nicht. Der Arbeitsspeicher umfasst 16 GB und die SSD ist 512 GB groß. Im Gehäuse kommen zwei 5-Watt-Lautsprecher und obendrein ein 10-Watt-Tieftöner unter, was PC-Lautsprecher ersetzen dürfte. Für Meetings ist eine 720p-Webcam verbaut.
Die Anschlüsse: 2 x USB-C, 2 x USB-A und ein Headsetport. Zum Lieferumfang zählt eine Tastatur mit eingebautem Fingerabdrucksensor. Die unverbindliche Preisempfehlung: 2.199 Euro. Ein Veröffentlichungsdatum hat Huawei noch nicht genannt.
Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5: Business-Ultrabook mit Gaming-Technik

Mit dem Lenovo ThinkPad X1 Extreme G5 hat der Hersteller eine leistungsstarke Workstation vorgestellt für Anwendungen wie 3D-CAD-Software. Es fällt auf, dass die Technik im Profi-Ultrabook weitgehend der von Gaming-Laptops entspricht. Wer also beim Zocken professionell aussehen möchte und die Gamer-Ästhetik nicht mag, bekommt hier ein geeignetes Notebook.
Die im Topmodell verbaute Nvidia GeForce RTX 3080 Ti ist sogar die aktuell stärkste Laptop-Grafikkarte, wobei das Modell nur eine Leistungsaufnahme von 110 Watt erreicht. Das stärkste Modell erreicht 165 Watt, was das Ultrabook-Format offenbar nicht erlaubt. Dank Flüssigmetall-Wärmeleitpasste und Vapor Chamber dürften die Grafikkarte und der Intel Core i9-Prozessor der 12. Generation kühl genug bleiben.

Bis zu 64 GB DDR5-4800-Arbeitsspeicher und bis zu 8 TB SSD-Speicher dürften auch anspruchsvolle Workstation-Nutzer befriedigen. Trotz des geringen Gewichts von 1,88 Kilogramm und der schlanken 17,9-Millimeter-Bauweise findet auch noch ein großer 90-Watt-Akku im Laptop Platz. Das wählbare 16-Zoll-IPS-Display schreit aufgrund der 165-Hertz-Bildwiederholrate dann endgültig "Gamer", allerdings gibt insgesamt vier Displayoptionen für verschiedene Einsatzzwecke.
Neben Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 gibt es ein 5G-Modem und einen NFC-Chip, als wäre der Laptop ein Flaggschiff-Smartphone. Auch 2 x Thunderbolt 4, ein SD Express 7.0-Kartenleser, 2 x USB-A 3.2 Gen 1 und ein HDMI 2.1-Port werden geboten. Zum Profi-Anspruch passen die Sicherheitsfunktionen wie Intel vPro, Intel Hardware Shield, der Nano Kensington Lock Slot, ein Fingerabdrucksensor im Power Button und, das hört man nicht alle Tage, einen integrierten Tracker. Darüber lässt sich der Laptop bis zu 14 Tage lang orten, auch wenn er abgeschaltet ist.
Die mächtige Ultrabook-Workstation erscheint voraussichtlich im Juni 2022 ab 2.749 Euro.
Lenovo ThinkPad X13s: Das erste ThinkPad mit ARM-Prozessor
Wie die aktuellen MacBooks setzt auch das ThinkPad X13s auf einen ARM-Chip mit der mobilen Architektur, wie man sie von Smartphone-Prozessoren kennt. Das hat auch bei diesem Windows-Laptop eine Reihe von Vorzügen: Ein lüfterloses Design, eine lange Laufzeit von bis zu 29 Stunden und ein geringes Gewicht von 1,06 Kilogramm.
Der neue Snapdragon 8cx Gen 3 von Qualcomm soll 85 Prozent schneller sein als der Vorgänger, der etwa Acer Spin 7 und im HP EliteBook Folio 13 unterkam. Der Prozessor bringt ein 5G-Modem mit und lässt sich mit bis zu 32 GB Arbeitsspeicher kombinieren. Es gibt Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, einen Kopfhöreranschluss und 2 x USB C 3.2 Gen 2. Die 5-Megapixel-Webcam ist mit einem Infrarotsensor gepaart für die Windows Hello-Gesichtsentsperrung. Die verbaute SSD misst 1 TB, das 13,3 Zoll große Display gibt es optional als bis zu 400 Nits helles Modell mit vollständiger Abdeckung des sRGB-Farbraums für die Bildbearbeitung.
Das ThinkPad X13s kommt im Mai für 1.400 Euro ohne Steuern auf den Markt. Im Fokus stehen Firmenkunden.
Honor Earbuds 3 Pro: Kabellose In-Ears mit Fiebermessung & Koaxialtreibern

Mit den Honor Earbuds 3 Pro kommen bald innovative In-Ears auf den Markt. Es handelt sich um die ersten kabellosen In-Ears mit Koaxialtreibern. Diese Treiber vereinen mehrere Töner, etwa Tief- und Mitteltöner, in einem Bauteil. Das sorgt theoretisch für eine gute Räumlichkeit und eine authentische Wiedergabe. Nur der Tweeter ist bei den Earbuds 3 Pro ein getrenntes Bauteil. Andere In-Ears setzen entweder auf dynamische Treiber mit nur einem Töner oder auf Balanced Armature-Treibern mit mehreren getrennt verbauten Treibern.

Auch beeindruckend: Die In-Ears können mit ihrer aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) Umgebungsgeräusche um bis zu 46 Dezibel reduzieren. Normalerweise reichen Noise-Cancelling-Kopfhörer eher an bis zu 30 Dezibel heran. Dabei sollen die Honor Earbuds 3 Pro auch den Wind herausfiltern können.
Schließlich bieten die Kopfhörer eine integrierte Körpertemperaturmessung, die eine Präzision von +/- 0,3 Grad Celsius erreichen soll. Der Akku hält laut Hersteller vier Stunden mit ANC und sechs Stunden ohne durch, in der Hülle kann er bis zu drei Mal geladen werden. Dann lässt sich das Ladecase via USB-C oder kabellos mit Strom befüllen.
Die Honor Earbuds 3 Pro erscheinen in Deutschland für 199 Euro. Ein Veröffentlichungsdatum fehlt noch.
Honor Magic4 & Magic 4 Pro: Flaggschiff-Smartphones mit riesigen Kameramodulen
Das Honor Magic4 und das Pro-Modell setzen beide auf ein 6,81 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2.664 x 1.224 Pixeln, einer Bildwiederholrate von 120 Hertz und einer Spitzenhelligkeit von 1.000 Nits. Beim Standardmodell ist der Bildschirm zur rechten und linken Seite hin abgerundet, beim Pro-Modell auf allen vier Seiten.
Für die Leistung ist der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 zuständig. Auf der Rückseite ist jeweils ein großes rundes Kameramodul angebracht. Dieses beherbergt eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit einem großen 1/1,56-Zoll-Sensor und eine Ultraweitwinkellinse mit 50-Megapixel-Auflösung und 1/2,5-Zoll-Sensor.

Das Pro-Modell hat außerdem ein Teleobjektiv mit 64-Megapixel-Auflösung mit 1/1,5-Zoll-Sensor für einen 3,5-fachen optischen Zoom. Das günstigere Magic4 hingegen nutzt eine Telekamera mit 8-Megapixel-Auflösung und fünffachem optischem Zoom. Beide Smartphones besitzen außerdem einen 3D-Sensor, um bei Porträts das Motiv treffend vom Hintergrund zu trennen.
Während der 4.800-mAh-Akku des Honor Magic4 via Kabel mit bis zu 66 Watt geladen kann, lässt sich der 4.600-mAh-Akku des Magic4 Pro sowohl mit Kabel als auch kabellos mit bis zu 100 Watt aufladen. In 30 Minuten soll beim Pro-Modell der Akku gefüllt sein. Android 12 mit der Benutzeroberfläche Magic UI 6.0 dient jeweils als Betriebssystem.
Das Honor Magic4 kommt in Europa mit einem 256 GB großen Speicher und 8 GB Arbeitsspeicher ab 899 Euro auf den Markt, das Magic4 Pro gibt es mit derselben Ausstattung für 1.099 Euro. Leider wird es in Deutschland nur das Magic4 Pro in den Farben Schwarz und Cyan geben, wie Notebookcheck mit Bezug auf den Hersteller schreibt.