Rettet ein Mikroplastikfilter in der Waschmaschine die Meere?

MediaMagazin-Redaktion9. SEPTEMBER 2022

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Jedes Jahr verschmutzt Plastik mit einem Gewicht von 500 Boeings die Umwelt – und zwar allein in Deutschland. Dreimal so viel wiegt der Plastikabfall, den du nicht siehst: Mikroplastik löst sich von Autoreifen, Kunstrasen und von unserer Kleidung. Diese winzig kleinen Partikel landen in den Ozeanen, schaden den Meereslebewesen und gelangen in unser Trinkwasser. Wir klären, ob eine Waschmaschine mit Mikroplastikfilter helfen kann, die Belastung der Weltmeere zu verringern.

1. Was ist Mikroplastik?

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Kunststoffteilchen, die kleiner sind als fünf Millimeter, heißen Mikroplastik. Diese Partikel sind nicht biologisch abbaubar und sammeln sich deshalb in unserem Trinkwasser und in den Meeren an. Auch du nimmst jede Woche etwa 5 Gramm Plastik allein mit dem Trinkwasser zu dir. Noch ist kaum erforscht, welchen Schaden das für die Gesundheit bedeuten könnte.

Wie entsteht Mikroplastik?

Mikroplastik entsteht, wenn sich feine Partikel von Kunststoffprodukten lösen. Das geschieht zum Beispiel, wenn ein Autoreifen über den Asphalt rollt. Aber auch, wenn du dein Polyesterhemd in der Maschine wäschst.

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts hat 2018 untersucht, bei welchen Vorgängen am meisten Mikroplastik entsteht:

  • Straßenverkehr und Abfallentsorgung sind die Hauptquellen von Mikroplastik.
  • Kunstrasen und Baustellen belegen die Plätze 5 und 6.
  • Textilwäsche landet auf Platz 10.

Insgesamt gelangen allein in Deutschland jährlich 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Pro Kopf gerechnet heißt das: Du produzierst im Jahr 4 Kilogramm Mikroplastik, die nicht wiederverwertet werden können.

2. Wie gelangt Mikroplastik ins Meer?

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Ein Grund dafür, dass Mikroplastik ins Meer gelangt, sind Kläranlagen. Nur wenige Anlagen haben sogenannte Tuchfilter, die bis zu 99 Prozent der Partikel aus dem Abwasser filtern. Und selbst wenn solche Tuchfilter zum Einsatz kommen, bildet sich Klärschlamm. Der enthält viel Mikroplastik, wird aber trotzdem häufig als Dünger verwendet. Von den Feldern wird der Kunststoff dann unter Umständen in die Flüsse gespült – und landet über Umwege doch im Meer.

Es gibt erste Anzeichen dafür, dass Mikroplastik für kleinere Meereslebewesen schädlich ist. Bei über 250 Arten hat das Umweltbundesamt eine Anreicherung von Kunststoff im Magen beobachtet. Dieser Kunststoff bildet Giftstoffe, die den Organismus angreifen. Die Auswirkungen hiervon lassen sich derzeit nicht abschätzen.

Die Forschung arbeitet an weiteren Filtermethoden für Kläranlagen, die zum Beispiel Kieselgel einsetzen. Es bindet die Mikroplastikteilchen an sich und trennt sie vom Wasser. Doch es ist noch ein langer Weg, bis diese neuen Filter im großen Stil eingesetzt werden können. Besser ist es, wenn von vornherein weniger Mikroplastik im Abwasser landet. Wie du deinen Teil dazu beitragen kannst, erfährst du im folgenden Kapitel.

3. Beim Waschen Mikroplastik vermeiden

Grundig

Willst du die Menge von Mikroplastik reduzieren, die über deinen Haushalt ins Abwasser gelangt, fang am besten bei deiner Wäsche an.

Weniger Kunststoff in der Waschmaschine

Beim Waschen entsteht Mikroplastik auf verschiedene Art und Weise. Viele Waschmittel und Weichspüler enthalten zum Beispiel wachs- oder gelartige Kunststoffe, die als Mikroplastik im Abwasser landen. Bei welchen Produkten das der Fall ist, findest du mit der ToxFox-App vom Bund für Umwelt und Naturschutz heraus. Deshalb solltest du auf umweltfreundliches Waschmittel und die richtige Dosierung achten – das entlastet die Umwelt sofort.

Auch Kleidungsstücke aus Mikrofaser oder Kunststoff geben beim Waschen Mikroplastik ab, etwa Nylon, Polyester und Elastan. Achte beim Kauf genau auf das Waschetikett und entscheide dich für umweltfreundliche Stoffe. Diese Nachhaltigkeitssiegel helfen dir dabei:

  • EU-Ecolabel
  • Global Organic Textile Standard (GOTS)
  • Bluesign

Weniger Mikroplastik im Waschmaschinenabfluss

Es ist unrealistisch, dass wir in naher Zukunft komplett auf Kunststoff in der Kleidung verzichten. Waschmaschinen müssen daher künftig einen Mikroplastikfilter haben, fordern Abgeordnete des Europäischen Parlaments. Frankreich visiert ein solches Gesetz für das Jahr 2025 an.

Grundig bietet bereits jetzt eine Waschmaschine mit Mikroplastikfilter an – als erster Hersteller am Markt. Und weitere werden folgen.

Wichtig zu wissen: Mikroplastikfilter musst du regelmäßig wechseln. Alle drei bis sechs Monate brauchst du einen neuen. Auf ein halbes Jahr kommst du mit einem Filter nur, wenn du vergleichsweise selten wäschst. Belade die Trommel also optimal und wasche nur, wenn du wirklich musst. Die gebrauchten Mikroplastikfilter der Waschmaschine darfst du nicht selbst entsorgen. Bei Grundig kannst du sie beispielsweise einschicken und kostenlos recyclen lassen. Ein neuer Filter kostet rund 12 Euro.

Laut Hersteller hat die neue Grundig-Waschmaschine „immer eine saubere Weste“. Das Trommelgehäuse des Geräts wurde aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Das Filtersystem soll Mikrofasern im Abfluss um bis zu 90 Prozent reduzieren. Beim EU-Energielabel erzielt die Grundig-Waschmaschine mit Mikroplastikfilter eine hohe Energieeffizienz (A).

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Du kannst dir nicht gleich eine neue Waschmaschine anschaffen? Es gibt Alternativen. Mit einem Mikroplastikfilter für das Abflussrohr lassen sich alte Waschmaschinen nachträglich aufrüsten. Du musst sie etwa einmal pro Woche reinigen und die Mikroplastikteilchen entsorgen, die sich angesammelt haben. Auch so reduzierst du die Menge an Mikroplastik, die ins Abwasser gelangt.

4. Fazit: Retten Mikroplastikfilter nun die Meere?

Die Forschung macht zwar Fortschritte bei der Entwicklung neuer Technologien, die den Mikroplastikausstoß reduzieren. Doch das braucht Zeit – Zeit, die wir bzw. unser Planet nicht hat. Mit unseren Tipps kannst du schon jetzt etwas tun.

So reduzierst du Mikroplastik im Abwasser:

  • Verwende Waschmittel ohne Kunststoffe.
  • Kaufe Kleidung aus natürlichen Stoffen.
  • Verwende einen Mikroplastikfilter beim Wäschewaschen.

Es lohnt sich, schon jetzt etwas gegen die Verunreinigung der Meere mit Mikroplastik zu tun. Schließlich kommt vieles aus dem Meer auf unseren Esstisch. Saubere Meere bedeuten gesunde Mahlzeiten. Und wer trinkt schon gern Kunststoff?

Waschmaschinen mit Mikroplastikfilter retten vielleicht nicht die Meere. Aber je mehr von ihnen in deutschen Haushalten stehen, desto besser.

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