Klimawandel und Nachhaltigkeit gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Falls Du mitreden möchtest, aber aufgrund der Komplexität des Ganzen noch keinen Zugang gefunden hast: Wir erklären, was hinter den wichtigsten Begriffen rund um den Klimawandel steckt – von "Energieeffizienzklasse" über "Sustainable Development Goals" bis hin zu "Treibhausgase".
- 1. Klimawandel
- 2. Nachhaltigkeit
- 3. Ökologischer Fußabdruck
- 4. Energieeffizienzklasse
- 5. Produktlebenszyklus
- 6. Elektroschrott
- 7. Pariser Klimaabkommen
- 8. Sustainable Development Goals (SDG)
- 9. Seltene Erden
- 10. Treibhausgase
- 11. Ökostrom
- 12. Klimaneutralität
1. Klimawandel
Mit dem Begriff "Klimawandel" ist in der Regel die menschengemachte globale Erwärmung gemeint. Seit Beginn der Industrialisierung wird es auf der Erde immer heißer. Das liegt daran, dass Menschen heute viele Treibhausgase wie CO2 und Methan ausstoßen – vor allem bei der Erzeugung von Strom und Wärme, beim Transport und im verarbeitenden Gewerbe sowie im Baugewerbe.
Die warme Sonnenstrahlung durchdringt leicht die Atmosphäre und die Wärme kann aufgrund der Treibhausgase immer schwieriger die Erde wieder verlassen – so wärmt sich die Erde zunehmend auf. Das führt häufiger zu Extremwetter wie Stürmen und Hitzewellen. Und es gibt die Befürchtung, dass das Klima bei zu viel Treibhausgasen "Kipppunkte" erreichen könnte. Bei Überschreiten mancher Kipppunkte käme es wahrscheinlich zu Veränderungen, die sich nicht rückgängig machen ließen. Bereits bei einer globalen Klimaerwärmung von 1 bis 3 Grad könnten fast alle Korallenriffe aussterben.
Praktisch alle Nationen der Erde möchten den Ausstoß von Treibhausgasen verringern, um das Klima zu schützen. Deutschland will bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden – das ist sogar in einem Gesetz festgeschrieben. Das heißt, dass Deutschland ab 2045 unterm Strich keine Klimagase mehr ausstoßen möchte. Dafür werden unter anderem Erneuerbare Energien wie Solarzellen und Windkraft ausgebaut, E-Autos gefördert, das Stromnetz erweitert und in neue Speichertechnologien investiert.
2. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, wonach nicht mehr verbraucht werden darf, als wieder nachwachsen, sich erholen oder zukünftig wieder bereitgestellt werden kann. Der Gedanke ist, dass wir Rohstoffe und Energievorräte nicht rücksichtslos aufbrauchen sollten. Wir gehen besser so mit ihnen um, dass sie auch für zukünftige Generationen bereitstehen. Zum Beispiel sollten wir nicht mehr Holz fällen, als Bäume nachwachsen können. Andernfalls haben wir in Zukunft kein Holz mehr.
3. Ökologischer Fußabdruck
Dein ökologischer Fußbadruck oder CO2-Fußbabdruck ist die Fläche, die auf der Erde gebraucht wird, um alles herzustellen und zu entsorgen, was Du für Deine persönliche Lebensweise benötigst. Du kannst ihn mit dem Fußabdrucktest von Brot für die Welt ausrechnen. Er wird dort in der Anzahl der Erden angegeben, die nötig wären, wenn jeder so leben würde wie Du.
Bei einem Fußabdruck von 2,9 wären also fast drei Erden nötig, um Deinen Lebensstil nachhaltig zu ermöglichen – und das ist der durchschnittliche ökologische Fußabdruck der Deutschen im Jahr 2021 laut overshootday.org via Statista. Zum Vergleich: In den USA liegt er bei 5.0, in Indien nur bei 0,7. Für ein nachhaltiges Leben müsste der ökologische Fußabdruck am besten bei 1 oder darunter liegen.
Um Deinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern, gibt es viele Möglichkeiten. Du könntest etwa weniger Fleisch essen und weniger Lebensmittel wegwerfen. Wäsche besser auf der Leine als im Trocker zu trocknen, hat auch eine positive Wirkung. Im Grunde alles, was Energie und Ressourcen spart.
4. Energieeffizienzklasse

Die Energieeffizienzklasse verrät, wie sparsam ein Gerät mit Strom umgeht. Auf dem Energielabel der EU gibt es die Stufen A für eine hohe Energieeffizienz bis G für eine geringe Energieeffizienz. Die beziehen sich jeweils auf Geräte derselben Produktkategorie. Es werden also nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern Fernseher mit anderen Fernsehern, Waschmaschinen mit anderen Waschmaschinen. Mehr zum aktuellen EU-Energielabel von 2021 erfährst Du in unserem Artikel Neues EU-Energielabel 2021: Das ändert sich bei der Energieeffizienz.
5. Produktlebenszyklus
Der Produktlebenszyklus oder "Product Life Cycle" beschreibt die Phasen, die ein Produkt auf dem Markt durchläuft. Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit ist die Unterteilung in diese Phasen verbreitet:
- Rohstoffgewinnung
- Herstellung
- Transport
- Nutzung
- End-of-Life (Entsorgung / Verwertung)
Verschiedene Faktoren können zu einem nachhaltigeren Produktlebenszyklus beitragen, darunter eine nachhaltigere Produktion und ein nachhaltigerer Konsum. Eine bessere Reparierbarkeit von elektronischen Produkten ist zum Beispiel ein Ansatz, wie Nutzung und End-of-Life optimiert werden könnten. Die EU plant angeblich, die Ökodesign-Richtlinie zu verschärfen, um Haltbarkeit und Reparierbarkeit für Smartphones und Tablets zu verbessern, so heise.de.
SATURN bietet einen Reparaturservice für elektronische Geräte an, der sowohl online als auch in den Märkten vor Ort in Anspruch genommen werden kann.
6. Elektroschrott

Elektroschrott bezeichnet elektronische Geräte, die nicht mehr verwendet werden. Laut einem UN-Bericht entstehen jährlich 50 Millionen Tonnen Elektronikschrott auf der Welt, wovon 20 Prozent recycelt werden. Den größten Anteil des Elektroschrotts machen laut E-Waste-Monitor große Geräte wie Herde und Waschmaschinen, danach Kühlschränke und Klimaanlagen aus.
Jeder kann etwas tun, um Elektroschrott zu reduzieren. Laut einer Hochrechnung des Digitalverbandes Bitkom horten die Deutschen 199,3 Millionen alte Smartphones bei sich zu Hause. Es wäre besser, wenn Du Dein altes Handy – nach Datensicherung und Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen – verschenken, verkaufen oder in der Elektroschrott-Tonne entsorgen beziehungsweise beim Elektronikhändler abgeben würdest. Mehr dazu erfährst Du in unserem Artikel: Handy-Recycling: Wohin mit dem alten Smartphone?
7. Pariser Klimaabkommen
Das Übereinkommen von Paris wurde von 195 Staaten sowie der Europäischen Union verabschiedet. Sie setzen sich damit das Ziel, die globale Erwärmung auf unter 2 Grad Celcius gegenüber vorindustriellen Temperaturen zu begrenzen. Außerdem möchten die Staaten die Möglichkeiten schaffen, damit wir uns besser an den Klimawandel anpassen können. Schließlich sollen kohlenstoffintensive Investitionen reduziert werden. Rechtlich bindend ist das Pariser Klimaabkommen nicht.
8. Sustainable Development Goals (SDG)
Bei den Sustainable Development Goals handelt es sich um 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung seitens der Vereinten Nationen, die alle beteiligten Nationen bis 2030 anstreben sollen. Dazu zählen die Beendung der Armut, die Sicherung der Ernährung, Bildung für alle und Frieden. Auch nachhaltige Energie für alle, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen sowie Sofortmaßnahmen, um den Klimawandel zu bekämpfen, zählen zu den Zielen. Ebenso sollen die Meer- und Landökosysteme bewahrt werden. Staatliche Budgets dienen zur Finanzierung und die Staaten erfassen statistisch, inwiefern sie den Zielen näher gekommen sind. Die Sustainable Development Goals sind nicht rechtlich bindend.
9. Seltene Erden

Die Seltenen Erden sind 17 Elemente des Periodensystems. Es handelt sich um Metalle wie Neodym, das in Elektromotoren eingesetzt wird, Lanthan, das in Akkus steckt, und Scandium, das in der Röntgentechnik eine Rolle spielt. Auch Smartphones, Notebooks und LED-Leuchten kommen nicht ohne Seltene Erden aus.
Das Problem: Beim Abbau von Seltenen Erden entstehen vergifteter Schlamm sowie Rückstände von giftigen Abfällen. Wirklich selten sind die "Seltenen Erden" allerdings nicht. Selbst das am wenigsten vorkommende Element der Seltenen Erden, Thulium, ruht in größeren Mengen in der Erdkruste als Gold.
Überwiegend werden Seltene Erden in China abgebaut – ganze 57,57 Prozent der weltweiten Produktion finden dort statt. In den USA sind es 15,63 Prozent, in Burma 12,34 Prozent und in Australien 6,99 Prozent. Andere Länder machen viel kleinere Anteile aus. Das geht aus einer Erhebung der US-amerikanischen Behörde USGS (United States Geological Survey) via Statista von Anfang 2021 hervor. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2020.
10. Treibhausgase
Treibhausgase sind Gase, die zum Treibhauseffekt beitragen und somit die Erde aufheizen – die globale Erwärmung. Den größten Einfluss hat das Kohlenstoffdioxid (CO2), aber auch die Konzentrationen von Methan und Lachgas in der Atmosphäre steigen weltweit an. Die Nutzung fossiler Brennstoffe ist die hauptsächliche Ursache der zunehmenden Treibhausgase. Mit dem Treibhauseffekt ist gemeint, dass die Sonne die Erde aufheizt und die Treibhausgase die Wärme zunehmend auf der Erde festhalten.
11. Ökostrom

Es gibt in Deutschland keine verbindliche Definition von "Ökostrom". Letztlich kommt der Strom immer aus demselben Stromnetz und es gibt auch keine unterschiedlichen Arten von elektrischem Strom darin. Seriöse Anbieter fördern allerdings mit dem Geld der Ökostrom-Kunden den Ausbau regenerativer Energien. Recht strenge Kriterien für die Förderung des Ausbaus versprechen die Siegel "ok-power" und das "Grüner-Strom-Label". Ökostrom wird auch als "Grünstrom" bezeichnet.
12. Klimaneutralität
Klimaneutralität heißt, dass keine klimaschädlichen Gase erzeugt werden oder dass sie zwar erzeugt, aber an anderer Stelle dafür eingespart werden. Unterm Strich ist etwas dann klimaneutral, weil es dem Klima keinen Schaden zufügt. Ganz Deutschland soll laut Klimaschutzgesetz bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Auch Unternehmen setzen sich immer häufiger Klimaneutralität als Ziel, ebenso ist es für einzelne Produkte ein Thema. "Netto Null Emissionen" und "Netto Null CO2" meinen im Grunde dasselbe wie Klimaneutralität.