Schräg bis verrückt, irgendwie liebenswert, aber immer ein echtes Original – so könnte man viele Figuren beschreiben, die Woody Harrelson im Laufe seiner Karriere in Filmen und Fernsehsendungen gespielt hat. Seinen Durchbruch feierte der Texaner Mitte der 1980er-Jahre mit der Kultserie "Cheers", doch schon bald eroberte er auch die Kinoleinwände.
- "Natural Born Killers" (1994)
- "The Messenger - Die letzte Nachricht" (2009)
- "Zombieland" (2009)
- "Tribute von Panem"-Reihe (2012 - 2015)
- "Die Unfassbaren – Now You See Me" (2013)
- "The Edge of Seventeen: Das Jahr der Entscheidung" (2016)
- "Schloss aus Glas" (2017)
- "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (2017)
- "Solo: A Star Wars Story" (2018)
Nach seinem unvergessenen Auftritt in Oliver Stones "Natural Born Killers" 1994 fand er in den letzten Jahren auch Gefallen an feinen Nebenrollen in großen Franchises wie "Tribute von Panem" und "Star Wars". Doch mit "True Detective" profilierte er sich an der Seite von Matthew McConaughey auch als Seriendarsteller. Einige Highlights aus seiner Filmkarriere haben wir hier für Dich zusammengestellt.
"Natural Born Killers" (1994)
Zu Harrelsons extremsten Rollen gehört ohne Frage die des Serienmörders Mickey, der gemeinsam mit seiner Freundin Mallory (Juliette Lewis) in "Natural Born Killers" ein Blutbad in den USA anrichtet. Nachdem das blutdurstige Paar fast 50 Menschen auf dem Gewissen hat, wird es von der Polizei zur Strecke gebracht. Doch auch im Gefängnis lässt das Paar, das zu Medienstars avanciert ist, das Morden nicht.
Trivia: Quentin Tarantino schrieb das Drehbuch zu "Natural Born Killers", konnte es damals jedoch nicht finanzieren. Also setzte Oliver Stone den Film um. Von dem Ergebnis war Tarantino jedoch nicht angetan. "Ich hassen den verdammten Film", wird Tarantino von The Telegraph zitiert. "Wenn Du mein Zeug magst, guck ihn Dir nicht an."
"The Messenger - Die letzte Nachricht" (2009)
Nach "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" wurde Harrelson für "The Messenger" das zweite Mal für den Oscar nominiert. In dem Drama ist er als Tony Stone, einem Captain der US-Army, zu sehen, der gemeinsam mit dem Irak-Rückkehrer Sergeant Will Montgomery (Ben Foster) Todesnachrichten an die Angehörigen der gefallenen Soldaten bringt. Diese Arbeit nach strengen Vorgaben führt beide an die Grenze ihrer Belastbarkeit.
Trivia: Woody Harrelson konnte seine Oscar- und Golden-Globe-Nominierung zwar nicht verwandeln, wurde aber mit dem Independent Spirit Award und dem Preis der National Board of Review ausgezeichnet.
"Zombieland" (2009)
Woody Harrelson ist ein Typ, den man bei einer Zombie-Apokalypse gerne an seiner Seite hat. Als cooler Tallahassee hat er in "Zombieland" nach der Auslöschung des Großteils der Menschheit ein ungewöhnliches Ziel: die letzten Twinkies (Kuchen mit Cremefüllung) aufzutreiben. Und auf der Suche macht er jeden Zombie platt, der seinen Weg kreuzt. Verbündete findet er in dem schüchternen Studenten Columbus (Jesse Eisenberg) sowie den Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin).
Trivia: Nach zehn Jahren dürfen wir uns endlich auf "Zombieland 2" freuen – und das mit dem Originalcast. Ab dem 11. Oktober 2019 geht es wieder auf Twinkies-Jagd.
"Tribute von Panem"-Reihe (2012 - 2015)
Einer ganz neuen Generation von Kinogängern wurde Harrelson durch die "Tribute von Panem"-Filmreihe bekannt. Sie spielt in einer dystopischen Zukunftsvision, in der alljährlich Jugendliche in den sogenannten Hungerspielen auf Leben und Tod gegeneinander antreten müssen. Harrelson verkörpert den Alkoholiker Haymitch Abernathy, der vor vielen Jahren selbst siegreich aus dem Kampf hervorging, nun aber als Mentor für die jungen Teilnehmer Katniss und Peeta dienen soll.
Trivia: Harrelson lehnte die Rolle zweimal ab, da er sie nicht für gut befand und die Bedeutung der Reihe unterschätzte, wie er dem Hollywood Reporter gegenüber eingestand.
"Die Unfassbaren – Now You See Me" (2013)
Harrelson macht sich vor allem gut als Teil eines Ensembles. Das beweisen "Zombieland", die "Tribute von Panem"-Filme und auch "Die Unfassbaren". Darin steht eine Gruppe von Illusionisten im Mittelpunkt, die auf der Bühne das Kunststück vollbringt, einen Banküberfall am anderen Ende des Globus zu vollbringen. Schnell werden FBI und Interpol auf den Fall angesetzt, doch in der Welt der Illusion ist nichts, wie es zu sein scheint.
Trivia: 2016 folgte mit "Die Unfassbaren 2" die Fortsetzung. Harrelson, Jesse Eisenberg und Dave Franco kehrten als Illusionisten zurück. Isla Fisher wurde wegen ihrer Schwangerschaft durch Lizzy Caplan ("Masters of Sex") ersetzt.
"The Edge of Seventeen: Das Jahr der Entscheidung" (2016)
In einer kleinen, aber feinen Nebenrolle als Lehrer ist Harrelson in der Coming-of-Age-Komödie "The Edge of Seventeen" zu sehen. Der zynische, aber herzensgute Beamte ist die Anlaufstelle für die 16-jährige Außenseiterin Nadine (Hailee Steinfeld), die damit zu kämpfen hat, dass ihre einzige und beste Freundin gerade mit ihrem ungeliebten Bruder anbandelt. Und auch der Rest ihres Lebens scheint ein Scherbenhaufen – bis sie es endlich in die richtige Perspektive setzt.
Trivia: Viele Szenen zwischen Hailee Steinfeld und Woody Harrelson waren improvisiert, wie Steinfeld im Interview mit USA Today bestätigte.
"Schloss aus Glas" (2017)
Rollen wie die des ambivalenten Familienvaters und Alkoholikers Rex aus "Schloss aus Glas" sind wie für Harrelson gemacht. Da Rex keinen Job halten kann, vagabundiert er mit seiner Künstlerfrau (Naomi Watts) und den vier Kindern durchs ganze Land. Auch wenn es oftmals an Essen und neuer Kleidung fehlt, verzaubert er sein Töchterchen Jeannette mit seinen magischen Geschichten. Als sie erwachsen ist (jetzt: Brie Larson, "Captain Marvel") und ihn durchschaut, sagt sie sich von ihrem rücksichtslosen Vater los – bleibt ihm jedoch in einer Art Hassliebe verbunden.
Trivia: Ursprünglich wollte laut The Hollywood Reporter Jennifer Lawrence die Rolle der Jeanette übernehmen und die Romanadaption auch produzieren. Doch vermutlich aufgrund ihres vollen Drehplans verließ sie das Projekt.
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (2017)
Seine dritte Oscarnominierung brachte Harrelson die Rolle des Sheriffs in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ein. Nachdem die Polizei bei der Untersuchung der Vergewaltigung und des Mordes an ihrer Tochter zu keinem Ergebnis kommt, lässt Mildred (Frances McDormand) provokative Werbetafeln aufstellen, um die Gesetzeshüter aufzuscheuchen. Doch während der friedfertige Polizeichef Willoughby zumindest Verständnis zeigt, sagt Officer Dixon (Sam Rockwell) ihr den Krieg an.
Trivia: Harrelson bezeichnete den Film als "'Super Trooper: Die Superbullen' trifft 'Sieben Psychos'".
"Solo: A Star Wars Story" (2018)
2018 wurde Harrelson Teil eines der größten und langlebigsten Franchises von Hollywood: "Star Wars". Im Spin-off rund um den jungen Han Solo gibt er den Gauner Tobias Beckett, der den Weltraumpiloten gemeinsam mit Chewie als Teil einer Crew anwirbt, um auf eine Diebesmission zu gehen. Am Ende wird er dabei eine Art Mentor für den Jungspund.
Trivia: Auch diese Rolle schlug Harrelson zweimal aus, wie er im Gespräch mit The Hollywood Reporter verriet. Hinsichtlich der durchwachsenen Einspielergebnisse des Spin-offs hatte er dabei vielleicht den richtigen Riecher.