Neue Technologie könnte Mikrowellen revolutionieren

Essen erwärmen ohne Geschmacks- und Nährstoffverluste? Freescale will das möglich machen.
Essen erwärmen ohne Geschmacks- und Nährstoffverluste? Freescale will das möglich machen. Bild: © Business Wire 2015

Waschmaschinen kommunizieren mit dem Smartphone, Kaffeemaschinen besitzen mittlerweile Bluetooth – nur die Mikrowelle hat seit Jahrzehnten kaum technische Innovationen erlebt. Der Halbleiterhersteller Freescale Semiconductor will das jetzt ändern. Ihr smarter Mikrowellenherd bietet volle Kontrolle beim Kochen. Und die Vision des Unternehmens geht noch weiter.

Die Mikrowelle, mittlerweile wohl fast in jedem Haushalt zu finden, könnte vor einer Revolution stehen. Denn in den letzten 50 Jahren sind Mikrowellen zwar kleiner und günstiger geworden, das grundsätzliche Prinzip ist aber unverändert geblieben – und so blieben auch die Nachteile der Technologie bestehen: etwa die ungleichmäßige und stellenweise daher nicht besonders schonende Erwärmung von Speisen. Freescale Semiconductor will das nun ändern.

Schnelle Zubereitung bei voller Kontrolle

Auf dem Freescale Technology Forum in Texas stellte die aus dem Halbleiterbereich Motorolas ausgegliederte Firma jetzt eine Mikrowelle vor, die kein Magnetron mehr zum Erzeugen von Mikrowellen nutzt. Stattdessen kommt ein Solid-State-Hochfrequenzgenerator wie bei Mobilfunk-Sendemasten zum Einsatz. Damit ist das Erhitzen von Mahlzeiten laut ZDNet nicht nur besonders schnell, sondern auch extrem zielgerichtet möglich. Die Mikrowelle von Freescale Semiconductor bietet Nutzern die Kontrolle darüber, wo, wann und wie viel Energie in das Essen fließt. So soll es möglich sein, unterschiedliche Speisen mit unterschiedlichen Garpunkten zur selben Zeit genau auf den Punkt zuzubereiten, ohne dabei Energie zu verschwenden.

Die neue Technologie bringt aber noch mehr Vorteile mit. Der gerade vorgestellte Mikrowellenherd ist etwa in der Lage zu bestimmen, wie gar das erhitzte Essen bereits ist – bei herkömmlichen Mikrowellen wäre das nicht machbar. Darüber hinaus sendet das Küchengerät unterhalb von 2,4 GHz. Im Gegensatz zu aktuellen Modellen besteht daher keine Gefahr von Interferenzen mit dem heimischen Wi-Fi-Netz. Zu guter Letzt punktet die neue Technologie mit einer längeren Lebensspanne und einer frei gestaltbaren Form.

Smarte Mikrowellen laden Programm aus dem Internet

Die Vision von Freescale Semiconductor reicht aber noch weiter. Das Unternehmen könnte sich Kooperationen mit Supermärkten vorstellen, die komplette Essenspakete zusammenstellen. Der Verbraucher könnte fertige Mahlzeiten tiefgekühlt kaufen, sie in die Mikrowelle stellen – und das smarte Küchenutensil erledigt den Rest, indem es sich das gefragte Kochprogramm aus einer Cloud herunterlädt. Auch eine Programmierung via Smartphone und QR-Code wäre denkbar. Der Hersteller verspricht also nicht nur einen kulinarischen Vorteil, sondern auch einen Komfortgewinn.

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