Hast Du schon von Kopfhörer-Sonnenbrillen gehört? Der neue Trend aus den USA macht sich auf, auch Deutschland zu erobern. Passend zum Release der Bose Frames werfen wir einen Blick auf die smarten Sonnenbrillen und verraten, was diese eigentlich können.
Die Datenbrille ist bislang eher in Science-Fiction-Filmen als in der Realität anzutreffen. Bekanntester Vertreter, der es auf den Markt geschafft hat: Google Glass. Ein Flop. Wird es den neuen AR-Sonnenbrillen besser ergehen, die in den USA seit einiger Zeit um die Gunst der Käufer buhlen und jetzt Deutschland erobern wollen?
Die Voraussetzungen sind zumindest da: Anders als herkömmliche Datenbrillen kommen die neuen Wearables in schicker, eleganter Sonnenbrillenoptik daher – und sind somit für den Laien kaum von gewöhnlichen Mode-Accessoires zu unterscheiden. Und es gibt einen weiteren entscheidenden Unterschied.
Was sind audio-basierte Sonnenbrillen?
Der gravierendste Unterschied im Vergleich zu den Datenbrillen besteht darin, dass das Glas nicht als Display für die Anzeige von Inhalten dient. Stattdessen werden alle Informationen per Sound geliefert. Du kannst also entspannt Musik hören, mit smarten Sprachassistenten kommunizieren oder Informationen über die Umgebung abrufen.
Die Bose Frames funktionieren grundsätzlich wie kabellose Kopfhörer, lassen die Grenzen zwischen Größe und Leistung von Audiogeräten aber verschwimmen. Denn: Bose hat die Akustik in die beiden Bügel der Brille verbaut. Der Hersteller verspricht somit ein "atemberaubendes" Audioerlebnis, das nur von Dir, nicht aber von Deiner näheren Umgebung wahrgenommen werden kann.
Die Bose Frames sind kompatibel mit Boses AR-Plattform, die zu einem späteren Zeitpunkt an den Start gehen soll. Dank 9-achsigem Kopfbewegungssensor und GPS-Modul des Smartphones wird der aktuelle Aufenthaltsort erfasst und akustisch begleitet. Nutzer sollen von Spiele-, Lern- und Unterhaltungsinhalten profitieren.
Das können Wearables wie Bose Frames oder Zungle V2
Steuern kannst Du die Bose Frames wahlweise über eine Multifunktionstaste oder bequem per Sprachassistent Siri beziehungsweise Google Assistant. So kannst Du die Musikwiedergabe kontrollieren und Anrufe tätigen. Weitere Steuerungsmöglichkeiten findest Du in der App von Bose. Da die Technik nicht in den Gläsern verbaut ist, anders als bei Datenbrillen, lassen sich selbige unkompliziert tauschen. So bietet Bose sowohl polarisierte als auch nicht-polarisierte Gläser zum Kauf an.

Lange vor den Bose Frames hat der populäre Messenger Snapchat die Sonnenbrille Snap Spectacles auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine Sonnenbrille mit integrierter Kamera, die 10-sekündige Videoclips aufzeichnet und diese direkt per WLAN oder Bluetooth an die Snapchat-App überträgt. Das soll deutlich schneller gelingen als der direkte Weg über die Snapchat-App. Allerdings ist die Spectacles voll und ganz auf den Messenger zugeschnitten und bietet keine weiterführenden Funktionen wie etwa die Bose Frames.
Ein interessantes Gadget sind die Zungle V2, die nicht nur stylish aussehen, sondern vollgestopft mit Technik sind. Die audio-basierte Sonnenbrille setzt auf Knochenschall-Technologie, um Musik und andere Geräusche per Vibration direkt in das Ohr des Trägers zu leiten. Laut Hersteller punkten die Zungle V2 mit einem geringen Gewicht, womit sie angeblich einen hohen Tragekomfort bieten.
Sprachassistenten wie Siri, Google Assistent oder sogar Bixby sind auf Knopfdruck verfügbar und erlauben die unkomplizierte Musikwiedergabe oder das freihändige Telefonieren. Für eine schnelle und stabile Verbindung zum Smartphone sorgt Bluetooth 5.0, dank IPX4-Zertifizierung ist das Gadget auch gegen Schweiß resistent.
Die Zielgruppe von Lautsprecher-Sonnenbrillen
Sind smarte Sonnenbrillen auf Audio-Basis jetzt also der neueste Schrei? Das bleibt abzuwarten – einen gravierenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Datenbrillen haben die neuen Wearables gleichwohl: Sie sind nicht sofort als technisches Gadget auszumachen. Wer die Bose Frames auf der Nase trägt, muss nicht fürchten, gleich an jeder Ecke schief angeschaut zu werden. Bei Nutzung einer Snap Spectacles sieht das schon ganz anders aus. So mag die klar erkennbare Kamera für manche Personen störend wirken.
Für wen eignet sich also eine AR-Brille? Zunächst einmal für Personen, die gerne unterwegs Musik hören – und dabei auf klobige Over- oder On-Ear-Kopfhörer verzichten möchten. Der Sound der Bose Frames kann zwar nicht mit dem eines Bose QC 35 mithalten, aber vielleicht zumindest in die Nähe der Apple AirPods kommen.
Dank Unterstützung von Sprachassistenten kannst Du einfach Gesprächspartner anrufen oder bei der Musikwiedergabe zum nächsten Song springen. Kurzum: Ein Lifestyle-Gadget, das durchaus Potenzial hat. Boses AR-Plattform, die derzeit noch nicht verfügbar ist, hört sich durchaus vielversprechend an. Wenn derlei Brillen unterwegs einen echten Mehrwert bieten und passend zum Ort interessante und relevante Informationen bereitstellen, werden Lautsprecher-Sonnenbrillen sicher ihre Abnehmer finden.