Nvidia RTX: Für wen lohnen sich die neuen Grafikkarten?

Die Nvidia RTX 2080 Ti rechnet deutlich schneller als die GTX 1080 Ti.
Die Nvidia RTX 2080 Ti rechnet deutlich schneller als die GTX 1080 Ti. Bild: © Youtube / Nvidia 2018

Die Nvidia-Grafikkarten der Turing-Generation namens Nvidia RTX 2070, 2080 und 2080 Ti führen neue Technologien wie Raytracing und DLSS ein. Bereits heute erlauben die ersten Benchmarks der beiden stärkeren Karten eine Einschätzung der Spieleleistung. Hier erfährst Du, ob sich die neuen Grafikkarten für Dich lohnen.

So viel schneller sind die Turing-Karten

Die ersten PC-Fachmagazine konnten nun die jeweilige Founders Edition der RTX 2080 und der RTX 2080 Ti auf Herz und Nieren prüfen. Und zum Glück wollte Nvidia mit seinem Fokus auf Raytracing bei der Präsentation der Grafikkarten keineswegs von einem niedrigen Performance-Plus ablenken, wie es manche befürchtet hatten. Zwar geht die Turing-Generation keinen ganz so großen Schritt nach vorne wie einst Pascal gegenüber Maxwell, aber das FPS-Leistungsplus kann sich durchaus sehen lassen.

So rechnet die Founders Edition der RTX 2080 im Durchschnitt in 4K-Spielen um 40 Prozent schneller als ihr Vorgänger GTX 1080, wie Computerbase anhand von 16 aktuellen Games ermitteln konnte. In QHD-Auflösung beträgt der Fortschritt noch 39 Prozent. Derweil erreicht das Flaggschiff RTX 2080 Ti FE in 4K ein Performance-Plus von 35 Prozent und noch 32 Prozent in QHD.

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Die Nvidia RTX 2080 ist ungefähr so schnell wie die GTX 1080 Ti. Bild: © Nvidia 2018

Anandtech kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: So ergab ein Benchmark-Test mit neun aktuellen Games ein Performance-Plus von ebenso 40 Prozent für die RTX 2080 in 4K gegenüber dem Vorgänger. Die RTX 2080 Ti soll demnach bei 4K-Auflösung um die 37 Prozent mehr FPS liefern als die GTX 1080 Ti. Zwar verbrauchen die Turing-Karten mehr Strom als die Pascal-GPUs, dank viel höherer Grafikleistung sind sie insgesamt aber energieeffizienter.

Zusätzliches Performance-Plus dank DLSS?

Die von künstlicher Intelligenz gestützte Kantenglättung DLSS nutzt die auf Deep Learning spezialisierten Tensor-Kerne der Turing-Grafikkarten. DLSS soll eine bessere Optik bei höherer Leistung und geringerem Ressourcenhunger bieten. Ziel ist eine 4K-ähnliche Grafik, ohne dass die GPUs das jeweilige Spiel tatsächlich in nativer 4K-Auflösung rendern müssen.

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DLSS (hellgrün) führt in kompatiblen Spielen zu einem deutlichen Leistungsschub. Bild: © Nvidia 2018

Leider standen noch keine Spiele mit DLSS-Support für Tests zur Verfügung und so mussten die Fachmagazine einen "Final Fantasy XV"-Benchmark sowie die "Infiltrator"-Techdemo auf den Karten durchlaufen lassen. Und tatsächlich: Laut Computerbase sieht "FF XV" mit DLSS "meistens besser aus als die native UHD-Auflösung mit TAA – bei besserer Performance". Dabei liegt der Performance-Vorteil bei satten 30 FPS.

Bei der "Infiltrator"-Demo hingegen überzeugt DLSS Computerbase nicht: Der Leistungsgewinn ist szenenabhängig und manchmal auch gar nicht vorhanden. Außerdem "ist der optische Eindruck dieser Demo mit DLSS schlechter als mit der nativen Ultra-HD-Auflösung". Auch Digital Foundry möchte DLSS erst mit echten Spielen testen, um die Technologie richtig einschätzen zu können.

Das sind die ersten Spiele mit DLSS-Support:
  1. "Ark: Survival Evolved" (Studio Wildcard)
  2. "Atomic Heart" (Mundfish)
  3. "Darksiders III" (Gunfire Games/THQ Nordic)
  4. "Dauntless" (Phoenix Labs)
  5. "Deliver Us The Moon: Fortuna" (KeokeN Interactive)
  6. "Fear the Wolves" (Vostok Games/Focus Home Interactive)
  7. "Final Fantasy XV" (Square Enix)
  8. "Fractured Lands" (Unbroken Studios)
  9. "Hellblade: Senua's Sacrifice" (Ninja Theory)
  10. "Hitman 2" (IO Interactive/Warner Bros.)
  11. "Islands of Nyne" (Define Human Studios)
  12. "Justice" (NetEase)
  13. "JX3" (Kingsoft)
  14. "KINETIK" (Hero Machine Studios)
  15. "Mechwarrior 5: Mercenaries" (Piranha Games)
  16. "Outpost Zero" (Symmetric Games/tinyBuild Games)
  17. "Overkill's The Walking Dead" (Overkill Software/Starbreeze Studios)
  18. "PlayerUnknown’s Battlegrounds" (PUBG Corp.)
  19. "Remnant: From the Ashes" (Arc Games)
  20. "SCUM" (Gamepires/Devolver Digital)
  21. "Serious Sam 4: Planet Badass" (Croteam/Devolver Digital)
  22. "Shadow of the Tomb Raider" (Square Enix/Eidos-Montréal/Crystal Dynamics/Nixxes)
  23. "Stormdivers" (Housemarque)
  24. "The Forge Arena" (Freezing Raccoon Studios)
  25. "We Happy Few" (Compulsion Games/Gearbox)

Raytracing mit großem Leistungshunger

Raytracing hingegen ist ein echter Ressourcen-Fresser. Die Echtzeit-Lichtsimulation sorgt zwar für realistische Schatten und Spiegelungen, reduzierte die Spieleleistung auf den Gamescom-Demos dafür aber drastisch. So liefen "Battlefield 5" sowie "Metro: Exodus" nur in Full-HD-Auflösung bei instabilen 60 FPS, wie Digital Foundry schreibt.

Noch kann Raytracing nicht in vollständigen Spielen getestet werden, aber bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Kompromisse von aktivem Raytracing für viele Spieler zu groß sein dürften. Immerhin sollte DLSS einen Teil der Performancekosten ausgleichen können.

Das sind die ersten Spiele mit Raytracing-Support:
  1. "Assetto Corsa Competizione" (Kunos Simulazioni/505 Games)
  2. "Atomic Heart" (Mundfish)
  3. "Battlefield 5" (EA/DICE)
  4. "Control" (Remedy Entertainment/505 Games)
  5. "Enlisted" (Gaijin Entertainment/Darkflow Software)
  6. "Justice" (NetEase)
  7. "JX3" (Kingsoft)
  8. "MechWarrior 5: Mercenaries" (Piranha Games)
  9. "Metro Exodus" (4A Games)
  10. "ProjectDH" (Nexon’s devCAT Studio)
  11. "Shadow of the Tomb Raider" (Square Enix/Eidos-Montréal/Crystal Dynamics/Nixxes)

Preis-/Leistungsverhältnis: So kannst Du Geld sparen

Zunächst erscheint die GeForce RTX 2080 FE (Founders Edition) am 20. September für 850 Euro. Die GeForce RTX 2080 Ti FE wird zwischen dem 5. und 9. Oktober für 1260 Euro ausgeliefert. Zuletzt kommt das günstigste Modell, die RTX 2070 FE, am 17. Oktober für 640 Euro auf den Markt.

Bei der Vorgängergeneration sind die Preise zwar teils deutlich niedriger – aber auch die Leistung. Die GTX 1070 ist derzeit ab ungefähr 400 Euro zu haben, die GTX 1070 Ti gibt es ab etwa 440 Euro, die GTX 1080 ist ab rund 490 Euro erhältlich und die GTX 1080 Ti wandert für gut 720 Euro über die Ladentheke.

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Der Leistungsunterschied zwischen der RTX 2080 und der GTX 1080 Ti liegt in 4K bei diesen Spielen nur bei 3,27 Prozent. Bild: ©YouTube / Jarrod 2018

Wer sich für DLSS und Raytracing nicht interessiert, kann ordentlich Geld sparen: Die GTX 1080 Ti bietet ungefähr dieselbe Leistung wie die RTX 2080 und kostet 150 Euro weniger. Die GTX 1080 ist derweil zwar für gut 360 Euro weniger zu haben, liefert aber auch um 40 Prozent weniger FPS.

Das Preis-/Leistungsverhältnis der RTX 2070 relativ zu den Vorgängern GTX 1070 und GTX 1070 Ti lässt sich erst nach den ersten Benchmarks einschätzen.

Zusammenfassung: Diese Grafikkarte lohnt sich für Dich

  • Performancejäger: Wenn Du neue Spiele mit den höchsten Einstellungen in 4K-Auflösung flüssig mit über 60 FPS spielen willst, kommt für Dich nur die RTX 2080 Ti in Frage. Preis: 1260 Euro
  • Vorausschauer: Möchtest Du eine zukunftssichere Grafikkarte und von neuen Technologien wie DLSS und Raytracing profitieren, ohne alle Spiele in 4K bei höchsten Einstellungen zocken zu müssen, dann ist die RTX 2080 die richtige Wahl. Preis: 850 Euro
  • Preis-/Leistungsjäger: Kannst Du auf DLSS und Raytracing verzichten – die sowieso von der Unterstützung durch die Entwickler abhängen –, dann ist die GTX 1080 Ti eine gute Entscheidung. Damit kannst Du noch ein paar Jahre neue Spiele flüssig in QHD-Auflösung zocken. Preis: 720 Euro
  • Aufrüster: Du willst mehr Leistung haben und (wenn auch mit Kompromissen) einen Ausblick auf neue Grafiktechnologien wie Raytracing und DLSS erhalten? Dann könnte die RTX 2070 eine gute Option sein. Allerdings hat diese Karte ihre Leistung noch nicht in Benchmarks unter Beweis stellen können – vermutlich liegt sie aber in der Nähe der GTX 1080. Preis: 640 Euro
  • Einsteiger: Du möchtest nicht so viel Geld ausgeben und Du kannst bei kommenden Spielen auf die höchsten Settings in QHD-Auflösung verzichten? Dann sollte Dir die GTX 1070 Ti noch für viele Jahre treue Dienste leisten. Aktuelle Spiele schafft sie übrigens locker in den maximalen Settings bei QHD-Auflösung. Preis: 440 Euro
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