„Office Christmas Party“-Filmkritik: O du mittelmäßige!

Redaktion13. FEBRUAR 2018
Ein Weihnachtsmann feiert eine Party mit Menschen.

Constantin Film Verleih GmbH

Dass Jennifer Aniston und Jason Bateman ein gutes Komödienteam sind, haben sie in Filmen wie „Umständlich verliebt“ (2010) und „Kill the Boss“ (2011) bewiesen. Ob die beiden auch eine biedere Büroweihnachtsfeier in kurzweiliges Entertainment verwandeln können, liest du in unserer Filmkritik zu „Office Christmas Party“.

Feiern als Verhandlungsmethode: Die Story

Josh (Jason Bateman) hat es nicht leicht. Seine Scheidung hat ihn finanziell ruiniert und in seinem Job als leitender Entwickler in einem IT-Konzern hat er schon lange nichts mehr gerissen. Seinem gutgläubigen Boss Clay ist das zum Glück egal – der denkt nämlich nur an das bevorstehende Weihnachtsfest.

Also alles halb so schlimm, wäre da nicht Clays knallharte Schwester Carol (Jennifer Aniston), die als neuer CEO des Unternehmens die wenig lukrative Zweigstelle ihres Bruders schließen will. Clay und Josh haben nur noch eine Chance: Sie müssen einen wichtigen, neuen Kunden gewinnen. Um den altmodischen Geschäftsmann zu überzeugen, planen die beiden die Weihnachtsfeier des Jahrhunderts.

Zwei Männer rutschen bei einer Party auf dem Boden.

Constantin Film Verleih GmbH

Furzwitze und andere Belanglosigkeiten

In der Filmbranche gilt es als Königsdisziplin, eine gute Komödie zu produzieren – zu Recht. Denn es gehört einiges dazu, einen Film aus diesem Genre gelingen zu lassen. Das richtige Timing, eine scharfe Beobachtungsgabe und klug geschriebene Dialoge sind nur einige der Kriterien, die ein solcher Film erfüllen sollte, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Leider hat „Office Christmas Party“ (auch „Dirty Office Party“ genannt) nicht viel davon.

Teils nervige Slapstickeinlagen und Furzwitze, viele stumpfe Gags und Belanglosigkeiten am Fließband machen den Film des Regieduos Josh Gordon und Will Speck („Umständlich verliebt“) zu einem Stück, das für Fans der intelligenten Comedy nicht leicht zu ertragen ist.

Die Story ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen – was die Frage aufwirft, ob hier wirklich eine Geschichte erzählt werden soll, oder ob es tatsächlich nur darum geht, vom Glühwein angeheiterte Belegschaften in der Vorweihnachtszeit zu kollektiven Ausflügen ins Kino zu animieren. Leider taugt „Office Christmas Party“ dafür nur bedingt, denn einiges an Leerlauf und unspektakulären Büroszenen nehmen der Feierlaune doch etwas den Wind aus den Segeln.

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Paramount Pictures

Die Partyszenen, die weniger zahlreich sind als im Trailer angedeutet, sowie einige gelungene Gags dürften aber einige Kinogänger über die eine oder andere träge Szene hinwegtrösten – insbesondere dann, wenn diese bereits gut gelaunt und in größeren Gruppen in die Lichtspielhäuser gekommen sind, um dort die „Office Christmas Party“ zu feiern.

Die neue Comedy von Josh Gordon und Will Speck, die etwas an eine erwachsene Version von „Project X“ erinnert, beeindruckt mit einem Star-Cast: Zusätzlich zu Jason Bateman und Jennifer Aniston sind im Partyfilm beispielsweise Kate McKinnon („Ghostbusters“) oder Olivia Munn („X-Men: Apocalypse“) zu sehen. Leider überzeugt aus der Riege an talentierten Stars eigentlich nur Jennifer Aniston. Der Rest der Darsteller bleibt erstaunlich blass.

Ironischerweise ist gerade Anistons Figur der kratzbürstigen und eigentlich humorfreien Carol die einzige, die mit relativer Regelmäßigkeit wirkliche Komik erzeugt. Die „Office Christmas Party“ vor der Mittelmäßigkeit zu retten, schafft aber auch sie nicht.

„Office Christmas Party“: Fazit

Ein Film für die Ewigkeit ist „Office Christmas Party“ sicher nicht geworden. Dafür läuft bei wichtigen Aspekten wie der Gagdichte oder der hanebüchenen Story einfach zu wenig zusammen. Wer mit niedrigen Erwartungen und einem hohen Gute-Laune-Pegel ins Kino geht, darf aber gerne Spaß haben mit der Büroklamotte. Die vielleicht beste Nachricht: Eine Weihnachtsfeier im wahren Leben ist in den meisten Fällen sicherlich amüsanter.

TURN ON-Filmwertung: 1/5

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