Ohne diese 6 Weihnachtslieder wäre Weihnachten kein Fest

Beim besinnlichen Weihnachtsessen: George Michael im Video zu "Last Christmas".
Beim besinnlichen Weihnachtsessen: George Michael im Video zu "Last Christmas". Bild: © Youtube / WhamVEVO 2016

"O du fröhliche, o du nervige ...": Weihnachtslieder können Dich entweder in besinnliche Weihnachtsstimmung versetzen oder Dir schon Wochen vor Heiligabend kräftig auf die Nerven gehen. Wir präsentieren sechs Songs, um die man in der festlichen Zeit einfach nicht herumkommt.

Von Elisa Garthen

Aber mal ehrlich: Ein bisschen gehört das Schimpfen auf die sich ständig wiederholenden Weihnachtslieder ja auch dazu. Ob nun Fluch oder Segen – vor allem Weihnachtslieder auf Englisch dudeln alle Jahre wieder wochenlang in unseren Radios auf und ab.

Meistverkauft: "White Christmas" – Bing Crosby (1947)

Der US-amerikanische Komponist Irving Berlin konnte Noten weder lesen noch schreiben. Und trotzdem komponierte er den Weihnachtslied-Klassiker "White Christmas", den er anschließend wenig bescheiden zum besten Song erklärte, der jemals geschrieben wurde. Die Verkaufszahlen geben ihm Recht: Laut dem Guinnessbuch der Rekorde wurde der Klassiker rund 150 Millionen Mal verkauft, Tendenz steigend. Denn jedes Jahr zu Weihnachten kommen neue Verkäufe hinzu.

Der Song war sogar so erfolgreich, dass zu "White Christmas" ein gleichnamiger Film gedreht wurde, der 1954 in die Kinos kam. In den Hauptrollen: Bing Crosby und Schauspieler Danny Kaye ("Der Hofnarr"). Inzwischen ist das Weihnachtslied in mehr als 500 Versionen und fast allen Sprachen interpretiert worden und gilt als der Klassiker unter den Weihnachtssongs schlechthin.

Die meisten Promis: "Do They Know It's Christmas" – Band Aid (1984)

Phil Collins, Bob Geldof, Bono und Paul McCartney sind nur einige große Namen von internationalen Popstars, die sich 1984 zu Weihnachten für das Bandprojekt "Band Aid" zusammenschlossen. Mit den Einnahmen aus den Verkäufen ihrer Single "Do They Know It's Christmas" hatten sich die Prominenten vorgenommen, die Hungersnot in Äthiopien zu bekämpfen. Im darauffolgenden Sommer 1985 folgte die weltumspannende Benefiz-Konzertreihe Live Aid.  Das Weihnachtslied "Do They Know It's Christmas" ist seitdem aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken und dient bis heute als Vorbild für weitere Band-Aid-Projekte ähnlicher Art.

Vom Werbesong zum Klassiker: "Wonderful Dream (Holidays Are Coming)" – Melanie Thornton (2001)

Der Tod der ehemaligen La Bouche-Frontfrau Melanie Thornton durch einen Flugzeugabsturz rund einen Monat vor Weihnachten sorgte im Jahr 2001 für Entsetzen bei den Fans. Ihr Weihnachtslied "Wonderful Dream (Holidays Are Coming)" kletterte im Anschluss an das tragische Unglück sogar auf Platz Drei der deutschen Charts. Der Coca-Cola Slogan "Always the Real Thing" galt als Inspiration für den Song, an dem Melanie Thornton vor ihrem Tod als Interpretin und Songwriterin mitgewirkt hatte.

Das Weihnachtslied wurde von dem Getränkehersteller von 2001 bis 2005 für eine Werbekampagne genutzt und wird seitdem in abgewandelten Versionen immer wieder zu Weihnachten eingesetzt. Es stellt den Höhepunkt in Melanie Thorntons Solokarriere dar und ist wohl das einzige Weihnachtslied aus einer Werbekampagne, das bereits 15 Jahre nach Veröffentlichung den Charakter eines echten Klassikers besitzt.

Meist gespielt: "Last Christmas" – Wham! (1984)

Vor allem bei diesem Song gehen die Meinungen stark auseinander: Für die einen bedeutet "Last Christmas" die schlimmste Folter für ihr Gehör und sorgt für entnervte Gesichter während der Adventszeit. Für die anderen gehört der Klassiker zum Fest wie die obligatorische Weihnachtsgans. Alle Jahre wieder läuft der Hit auf "Heavy Rotation" im Radio und ist damit das meist gespielte Weihnachtslied aller Zeiten, wie die englische Verwertungsgesellschaft "Performing Rights Society" ermittelte.

Die Haushaltskasse der Erben von George Michael könnte also süßer nie klingeln, denn acht Millionen Euro aus den Tantiemen landen pro Jahr allein auf deren Konto. Ein guter Ausgleich dafür, dass die Erlöse aus dem ersten Jahr komplett an Bob Geldofs Projekt Band Aid gingen. Ein Urheberrechtsstreit mit Sänger Barry Manilow sorgte damals dafür, dass man sich auf die Spende einigte, weil die Rechte nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. Das zu dem Weihnachtslied gehörige Föhnfrisuren-Musikvideo wurde übrigens in der Schweiz gedreht und kostete damals umgerechnet rund 120.000 Euro.

Naughty statt nice: "All I Want For Christmas" – Mariah Carey (1994)

"All I Want For Christmas Is You" wurde ungefähr 200 Millionen Mal auf YouTube angeschaut und ist eines der modernen Weihnachtslieder, ohne die Weihnachten nicht das wäre, was es eben ist.

Dabei verhält sich Mariah Carey in dem Song dem Weihnachtsmann gegenüber ziemlich respektlos: Sie erklärt ihm unverblümt, dass sie nicht bereit sei, einen Wunschzettel zu schreiben und auch nicht auf das Hufeklackern der Rentiere warte, sondern eigentlich nur eins will: einen One Night Stand. Mariah Careys Song ist also kein klassisches Weihnachtslied, aber immerhin geht es im weitesten Sinne um die Liebe – und darum geht es an Weihnachten ja irgendwie auch.

Zum nach Hause kommen: "Driving Home For Christmas" – Chris Rea (1986)

Das wohl schönste Lied, um besinnlich im Weihnachtsstau zu stehen lieferte Chris Rea mit "Driving Home For Christmas". Wem bei dem Song auf dem Weg zu seinen Liebsten nicht festlich zumute wird, der ist entweder der Grinch in Person oder eindeutig mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Die Idee dazu entstand, als Chris Rea mit seiner Frau im Londoner Weihnachtsverkehr unterwegs war. Zuerst erschien das Weihnachtslied im November 1986, blieb aber erfolglos. Erst nach mehreren Wiederveröffentlichungen auf verschiedenen Alben mauserte sich der Song zum Weihnachtsklassiker. Den ersten kommerziellen Chart-Erfolg hatte Chris Rea in Deutschland übrigens erst im Jahr 2002 – rund 26 Jahre nach der Erstveröffentlichung.

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