Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei setzt bei seinen Premium-Flaggschiffen häufig auf gewölbte Screens. Diese Displays, die sich um den Rand des Geräts legen, könnten zukünftig nicht nur beeindruckend aussehen, sondern auch noch praktische Funktionen bieten. Ein Patent zeigt nämlich, dass Huawei den gewölbten Touchscreen-Rand für virtuelle Buttons nutzen möchte.
Entdeckt wurde das Patent von der niederländischen Webseite LetsGoDigital (via Android Authority). Es beschreibt ein Display, das sich über die langen seitlichen Ränder eines Smartphones wölbt. Allerdings sollen sich im Displayrand auch virtuelle Buttons befinden, die die physischen Power- und Lautstärkeschalter ersetzen. Die Displayränder würden ebenfalls unterschiedliche Druckstufen erkennen können, heißt es im Patent.
Die Vorteile und Nachteile virtueller Buttons
Ein Vorteil, den virtuelle Buttons gegenüber physischen Schaltern haben, ist ihre vielseitige Konfigurierbarkeit. Eine physische Taste hat in der Regel nur eine feste Funktion. Virtuelle Buttons lassen sich dagegen variabel belegen. Für jede App könnte am gewölbten Displayrand des Huawei-Smartphones ein neues Button-Layout erscheinen. Außerdem bietet der gewölbte Rand mit Touch-Funktion Platz für mehrere Buttons. In der Patentskizze sind beispielsweise acht Knöpfe zu sehen.
Einen großen Nachteil hätten die virtuellen Knöpfe allerdings. Huawei müsste irgendwie feststellen, wann Nutzer die virtuellen Buttons bewusst drücken und wann es sich um ein Versehen handelt. Ansonsten kann es vorkommen, dass Nutzer ungewollt Aktionen auf ihrem Gerät ausführen, wenn sie ihr Smartphone beispielsweise nur in der Hand halten. Dies könnte mit einer KI, härteren Druckstufen oder einer Kombination aus beidem vermieden werden. In jedem Fall wäre eine komplexe technische Lösung notwendig.
Huaweis erster Versuch mit virtuellen Buttons scheiterte
Mit dem Mate 30 Pro hatte Huawei sogar schon ein Smartphone auf dem Markt, das zumindest auf die physischen Lautstärketasten verzichtete. Allerdings schien die Technik noch nicht ganz ausgereift und Huawei stattete den Nachfolger wieder mit physischen Tasten aus.
Ob die Technik aus dem aufgetauchten Patent jemals zum Einsatz kommt, ist fraglich. Vielleicht findet Huawei aber eine Möglichkeit, die Schwierigkeiten zu überwinden.