Wenn Du einen PC oder Laptop gebraucht kaufen möchtest, kannst Du viel Geld sparen. Allerdings solltest Du beim Gebrauchtkauf einige Dinge dringend beachten.
- Was spricht für einen gebrauchten Laptop?
- Was spricht gegen einen gebrauchten PC?
- Was sollte ein gebrauchter Laptop oder PC bieten?
- Gebrauchter Laptop: Diese Besonderheiten gibt es
- Das maximale Alter
- Welches Betriebssystem sollte es sein?
- Falls möglich: "Refurbished"-Computer vom Händler kaufen
- Zusammenfassung
Der PC ist aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Nicht nur auf der Arbeit, sondern auch privat erledigen wir viele Dinge direkt am Rechner. Deshalb muss ab und an auch ein neuer Computer her. Kein Problem: Immerhin sind Angebot und Auswahl riesig. Doch muss es immer ein neues Gerät sein?
Was spricht für einen gebrauchten Laptop?

Der wichtigste Aspekt, der für einen gebrauchten Computer spricht, ist natürlich der finanzielle. Häufig kannst Du deutlich sparen, wenn Du ein Gerät kaufst, das gebraucht ist und bereits ein oder zwei Jahre auf dem Buckel hat. Ordentliche Rechner von Markenherstellern wie Acer, HP oder Lenovo sind mitunter bereits für unter 300 Euro zu haben. Für viele Nutzungsszenarien, wie das Schreiben in Office, das Verwalten von Dateien oder das Surfen im Netz sind ältere PCs oft immer noch vollkommen ausreichend.
Außerdem ist die Weiternutzung eines alten Rechners statt der Anschaffung eines neuen besser für die Umwelt. So verhinderst Du, dass ein vollkommen funktionstüchtiger PC auf dem Elektromüll landet. Das schont Ressourcen wie Gold, Silber und Kupfer.
Was spricht gegen einen gebrauchten PC?
Zu beachten ist, dass PCs schneller altern als beispielsweise Fernseher oder Soundanlagen. So sind technische Komponenten wie Prozessor oder Grafikkarte oft nach wenigen Jahren schon überholt und können vielen neueren Programmen teilweise nicht mehr genügen. Das liegt vor allem an der Software, die immer besser, aber damit auch immer ressourcenhungriger wird. Außerdem sind elektrische Komponenten, die bereits ein paar Jahre im Einsatz sind, defektanfälliger und das Gehäuse gebrauchter Rechner hat oft Kratzer.

Wenn Du einen PC für mehrere Jahre nutzen möchtest, solltest Du beim Kauf darauf achten, dass die Hardware noch ein bisschen Luft nach oben hat, um in zwei oder drei Jahren noch allen Anforderungen gerecht zu werden. So kannst Du bei Bedarf einzelne Komponenten erneuern und das System dadurch über einen längeren Zeitraum aktuell halten.
Ob sich ein Gebrauchtkauf lohnt, hängt also auch davon ab, wofür ein PC verwendet werden soll. Wer auf seinem Gerät beispielsweise neue Spiele zocken möchte, sollte besser nach einem neuen PC Ausschau halten. Das Gleiche gilt für Nutzer, die ihren Rechner beispielsweise für Videoschnitt oder Grafikbearbeitung verwenden möchten.
Was sollte ein gebrauchter Laptop oder PC bieten?
Für Standard-Büroaufgaben braucht ein PC natürlich keinen High-End-Prozessor. Oft reichen ein Intel Core i3 oder ein AMD Ryzen 3 aus. Auch die etwas schwächeren, aber gleichzeitig auch energiesparenderen Intel Core M- oder AMD Athlon-Chips dürften den meisten Anforderungen gewachsen sein. Wer hingegen etwas mehr Leistung braucht, schaut sich nach Computern mit Intel Core i5 oder AMD Ryzen 5 um. In der Oberklasse finden sich Intel Core i7 und Core i9 sowie AMD Ryzen 7 und Ryzen 9.

Der Arbeitsspeicher sollte nach aktuellem Stand mindestens bei 4 GB RAM liegen. Damit lassen sich fast alle Alltagsaufgaben gut erledigen. Wenn Du etwas mehr Zukunftssicherheit möchtest, solltest Du Dich nach einem Modell mit 6 oder 8 GB RAM umschauen oder einen Rechner wählen, bei dem sich der Arbeitsspeicher ohne große Probleme aufrüsten lässt.
Auch der Speicher ist ein wichtiger Punkt. Da wir im Alltag mit immer mehr Daten hantieren, lohnt sich ein Kauf unter 500 GB heute kaum noch. Wir empfehlen Dir, in eine SSD zu investieren. Da Lese- und Schreibgeschwindigkeit bei einer SSD deutlich höher sind als bei einer normalen Festplatte, sind solche PCs im Arbeitsalltag in der Regel deutlich flinker als andere Modelle.
Gebrauchter Laptop: Diese Besonderheiten gibt es
Bei Notebooks gibt es beim Gebrauchtkauf, einige Besonderheiten zu beachten. Generell haben die kompakten Rechner eine kürzere Lebensspanne als große Desktop-Rechner. Das liegt vor allem daran, dass sie sich aufgrund der Bauweise kaum aufrüsten lassen. So ist es in der Regel nicht möglich, einen neuen Prozessor oder eine neue Grafikkarte einzubauen. Bei vielen Modellen ab 15 Zoll lassen sich aber zumindest Festplatten austauschen oder der Arbeitsspeicher erhöhen. Im Zweifel solltest Du Dich beim Verkäufer über die Möglichkeiten zur Aufrüstung informieren.

Ein weiterer Punkt, der insbesondere bei älteren Laptops wichtig ist, ist die Reinigung der Lüfter. Diese setzen sich mit der Zeit mit Staub zu, wodurch die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte nachlässt. Hitze in den Teilen entsteht vor allem dann, wenn die Chips unter Volllast arbeiten. Moderne Prozessoren und GPUs takten sich zum Glück bei zu großer Hitze automatisch herunter, um eine Beschädigung zu verhindern. Das bedeutet aber auch, dass Prozessor und Grafikkarte in der Praxis kaum noch unter Volllast arbeiten können. Eine umfassende Reinigung der Lüfter ist allerdings nur dann möglich, wenn sich der Laptop öffnen lässt.
Je älter ein Notebook ist, desto mehr wurde in der Regel auch der Akku beansprucht. Dessen Leistungsfähigkeit lässt mit zunehmenden Ladezyklen nach. Es ist also gerade bei gebrauchten Laptops wichtig, auf einen wechselbaren Akku zu achten, sodass sich dieser im Zweifelsfall austauschen lässt.
Das maximale Alter
Je älter ein PC ist, desto weniger lohnt sich ein Gebrauchtkauf. Das liegt nicht nur an veralteten Bauteilen, sondern auch an der allgemeinen Abnutzung der technischen Komponenten. Mit zunehmendem Alter steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit für Defekte. PCs, die fünf Jahre oder älter sind, lohnen sich in der Regel nicht mehr als Gebrauchtkauf. Bei Gaming-Rechnern liegt die Verfallsgrenze niedriger, da hier Komponenten wie Prozessor oder Grafikkarte schneller veraltet sind. Neue Teile sind dann nicht nur kostenintensiv, sondern lassen sich auch oft gar nicht mehr in ältere Systeme integrieren.
Welches Betriebssystem sollte es sein?

Auch das Betriebssystem eines gebrauchten PCs ist wichtig. Davon ist nämlich abhängig, welche Software auf dem Rechner läuft. Mindestens Windows 10 sollte auf dem Rechner installiert sein. Dann besteht nämlich auch die Chance, dass Du das Gerät kostenlos auf Windows 11 aktualisieren kannst. Vorausgesetzt natürlich, der PC erfüllt die Systemanforderungen des Betriebssystems. Wird der PC ohne Betriebssystem angeboten, bleibt nur die Installation einer gekauften Windows-Version oder eines kostenlosen Betriebssystems wie Linux.
Falls möglich: "Refurbished"-Computer vom Händler kaufen
Wenn es möglich ist, kaufe den gebrauchten PC oder Laptop von einem Händler. Zahlreiche Anbieter verkaufen über das Internet generalüberholte Computer oder Retourenware, welche oft nur minimale Gebrauchsspuren hat. Der große Vorteil: Als gewerbliche Verkäufer müssen Händler auch bei abgelaufener Garantie eine Gewährleistung von mindestens 12 Monaten übernehmen. Stellen sich also zum Beispiel versteckte Mängel heraus, bleibst Du nicht auf dem kaputten Gerät sitzen. Beim Privatverkauf hast Du diese Garantie nicht.
Zusammenfassung
- Gebrauchte PCs bieten Vorteile bei Preis und Nachhaltigkeit.
- Nicht für alle Zwecke eignet sich ein gebrauchtes Gerät.
- Als Käufer solltest Du Dich mit der Hardware-Ausstattung auseinandersetzen.
- Bei Notebooks musst Du zusätzlich Faktoren wie Wartungsmöglichkeiten beachten.
- Gebrauchte PCs sollten am besten ein bis drei Jahre alt sein.
- Als Betriebssystem sollte Windows 10 oder Windows 11 installiert sein.
- Versuche das Gerät von einem gewerblichen Händler zu kaufen, so besteht mindestens 12 Monate Gewährleistung.