Xbox-Chef Phil Spencer blickt über den Tellerrand: In einem Interview spricht er darüber, welche Tech-Unternehmen zukünftig die größte Konkurrenz für Microsoft sein werden. Anstelle von Sony und Nintendo wird man sich demnach mit Amazon und Google messen müssen, wenn es darum geht, mit Videospielen sieben Milliarden Menschen zu erreichen.
Für Phil Spencer ist der Begriff "Konsolenkrieg" wohl Schnee von gestern. Zukünftig werden seiner Meinung nach gigantische Internetkonzerne den Gaming-Markt untereinander aufteilen. Im Interview mit Protocol gibt der Xbox-Chef an, dass sich die Machtverhältnisse ändern: "Wir haben großen Respekt vor Nintendo und Sony, aber wir sehen Amazon und Google nun als unsere Hauptkonkurrenten. Ich will gegenüber Nintendo und Sony nicht respektlos erscheinen, aber die traditionellen Gaming-Unternehmen könnten besser dastehen."
Spencer: Sony & Nintendo sind aus dem Rennen
Der Microsoft-Manager bezieht sich auf die Cloud-Infrastruktur seines Unternehmens: "Vielleicht könnten sie Azure nachbauen, aber wir haben schon über Jahre viele Milliarden Dollar in die Cloud investiert." Amazon und Google verfügen in dieser Hinsicht ebenfalls über gewaltige Ressourcen, Sony und Nintendo hinken dagegen hinterher. "Ich will mich mit denen nicht über Plattformen streiten, während Amazon und Google sich darauf konzentrieren, Gaming sieben Milliarden Menschen näher zu bringen. Schlussendlich ist das das Ziel", so Spencer weiter.
Immer mehr Anbieter setzen auf Cloud-Gaming
Noch stehen viele Nutzer Cloud-Gaming skeptisch gegenüber. Die Industrie setzt allerdings voll auf Spiele, die auf Servern berechnet werden und teure Hardware für die Nutzer überflüssig machen. Google hat seinen Gaming-Dienst Stadia im November gestartet, Amazon soll gerüchteweise ähnliches vorhaben. Microsoft testet sein Projekt xCloud bereits in einer handvoll Ländern. Weitere Anbieter wie Nvidia GeForce Now locken immer mehr Gamer mit günstigen Angeboten in die Cloud.