Die PlayStation 5 wird kommen, das wurde bereits offiziell von Sony bestätigt. Wann genau die neue PlayStation in den Läden stehen wird, ob sie beim Release wirklich PS5 heißen wird und wie hoch der Preis für die Konsole wird, ist allerdings noch nicht sicher. Einige Leaks und Gerüchte sind allerdings schon länger im Umlauf. Wir versuchen zu klären, was Gamer von der PS5 erwarten können.
- Release: Wann kommt die PS5?
- Preis: Wie viel wird die PS5 kosten?
- Specs: Kann die PS5 natives 4K oder sogar mehr?
- Games: Wird die PS5 abwärtskompatibel?
- Welche PS5-Spiele wird es geben?
- PS5-Controller: Was kann der nächste DualShock?
- Laufwerk: Wird die PS5 4K-DVDs abspielen können?
- Slim & Pro: Wird es mehrere Versionen der PS5 geben?
Release: Wann kommt die PS5?
Das Erscheinungsdatum der PS5 gehört wohl zu den am besten gehüteten Geheimnissen in der Spieleindustrie. Wann die neue PlayStation kommt, darüber wird bisher nur spekuliert. Insider scheinen aber schon mehr zu wissen: Im Gespräch hinter verschlossenen Türen berichtete mir eine Quelle aus Publisher-Kreisen, dass Sony die PS5 für den Sommer 2020 einplane. Ob es sich bei diesem Zeitraum um die Enthüllung oder den Release der nächsten PlayStation handelt, blieb dabei unklar.
Die Aussage deckt sich allerdings mit angeblichen Leaks zur PS5, die eine erste Präsentation auf Sonys hauseigener Gaming-Messe PSX im Dezember 2019 prophezeien. Die ausführliche Vorstellung der neuen Sony-Konsole könnte dann im Juni zur E3 2020 erfolgen. Einige Gerüchte sprechen auch davon, dass die PSX 2019 bereits im Sommer stattfinden könnte, für den asiatischen Markt veranstaltet Sony das Event bereits regelmäßig zu dieser Zeit.

Preis: Wie viel wird die PS5 kosten?
Auch der Verkaufspreis der PlayStation 5 ist noch Gegenstand von Vermutungen. Leaks sprechen von einem etwas höheren Release-Preis gegenüber der PS4, die 2013 für etwa 500 US-Dollar über die Ladentische ging. Allerdings zweifelt der berüchtigte Analyst Michael Pachter daran, dass Sony den Preis der PS5 in die Höhe schrauben wird: "Es gibt eine gewisse Hartnäckigkeit bei den Kunden, nicht mehr als 300 bis 400 Dollar für eine Konsole zu zahlen", sagte er schon Ende 2017.
"Die PS3 ist bei 600 Dollar gestartet und gefloppt. Die Xbox One ist bei 500 gestartet und hat nicht funktioniert. Erst als sie Kinect aus dem Paket genommen haben und sie für 400 verkaufen konnten, hat sie sich verkauft." Die Xbox One X war auch mit einem Preis von 500 Dollar an den Start gegangen, genaue Verkaufszahlen gab Microsoft bisher nicht heraus. Ein absoluter Verkaufsschlager scheint die leistungsstarke Konsole bisher aber nicht zu sein.
Specs: Kann die PS5 natives 4K oder sogar mehr?
Aktuell ist Microsofts Xbox One X die leistungsstärkste Spielekonsole am Markt: Sie bietet 4K-Auflösung, bei einigen Spielen sogar bei 60 FPS (Frames per Second). Sonys aktuelle PS4 Pro erreicht 4K lediglich dank des sogenannten Checkerboard-Verfahrens, bei dem die Auflösung auf hochskalliert wird. Es ist damit zu rechnen, dass die PS5 mindestens die technischen Werte der Xbox One X erreichen wird. Auch hierzu hat Michael Pachter eine typisch starke Meinung: Er rechnet sogar mit Bildwiederholraten von bis zu 240 FPS. Dieser hohe Wert ist eher unwahrscheinlich, wobei es sein kann, dass Pachter sich lediglich versprochen hatte und eigentlich Support für 240-Hz-Bildschirme gemeint war.

Das Sony-eigene Studio Polyphony Digital, das traditionell an den Rennspielen der "Gran Turismo"-Reihe arbeitet, hatte bei einer Entwicklerkonferenz zuletzt Pläne für eine proprietäre Raytracing-Technologie vorgestellt. Diese Methode der realistischen Lichtstrahlen-Berechnung wurde bisher nur von Nvidia-Grafikchips der neuesten Generation unterstützt. Offenbar will Sony hier mit eigener Technologie gleichziehen.
Die technische Leistung der PS5 könnte allerdings gar nicht durch die Power ihrer GPU limitiert sein, bei der es sich eventuell um einen AMD Chip in Jaguar-Architektur namens "Gonzalo" handeln könnte. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass Sony bei der nächsten PlayStation ebenso auf Cloud-Technologie zurückgreifen wird, wie es auch Microsoft mit seinem Projekt xCloud vorhat. Besonders rechenintensive PS5-Games könnten so zumindest teilweise in der Cloud gerendert werden – Technologien dieser Art sind derzeit bei so gut wie allen wichtigen Unternehmen der Gaming-Branche in Arbeit.
Äußerungen von Sony-Präsident John Kodera zur PS5 deuten ebenfalls auf ein Streaming-Modell hin, das das Spielen von PlayStation-5-Games auf Mobilgeräten ermöglichen könnte: Angeblich führt Sony Feldversuche durch, bei denen die PS5 in enger Verbindung zu portablen Geräten steht.
Games: Wird die PS5 abwärtskompatibel?
In Sachen Cloud Gaming ist Sony eigentlich eine Art Vorreiter: Der Abo-Service PS Now lässt Dich ausgewählte Games schon seit 2015 per Cloud-Berechnung spielen. Allerdings wird das Programm von Sony derzeit eher stiefmütterlich behandelt: Die aktuelle PlayStation ist vor allem aufgrund ihrer Exklusivspiele ein Verkaufs-Hit. Würde Sony diese Titel per PS Now auch ohne PS4 zum Abopreis verfügbar machen, wäre das möglicherweise ein Dolchstoß für die eigenen Hardware-Verkäufe. Das könnte sich mit der PS5 aber schlagartig ändern: Sony könnte, je nach Umsetzbarkeit, alle PS4-Spiele auf einen Schlag in PS Now integrieren – nutzbar auf der PS5.
Aber auch "herkömmliche" Abwärtskompatiblität ist bei der nächsten PlayStation durchaus denkbar. Ein entsprechendes Patent, das vom PlayStation-Hardware-Chef Mark Cerny mitentwickelt worden sein soll, weist auf entsprechende Pläne für die PS5 hin.
Welche PS5-Spiele wird es geben?
Es ist davon auszugehen, dass Sony auch bei der PS5 wieder stark auf Exklusivspiele seiner eigenen Studios setzt – allen voran Naughty Dog, Sony Santa Monica, Guerilla Games sowie Sucker Punch und Bend Studio. Vor allem sollen viele große PS4-Titel gerüchteweise ebenfalls auf der PS5 erscheinen, die Rede war hier bisher vor allem von "The Last of Us Part 2", "Ghost of Tsushima", "Knack 3" und dem nächsten "Gran Turismo".
Aber auch Drittentwickler schmieden bereits Pläne für die nächste PlayStation: Bungie, seit Neuestem als Indie-Studio unterwegs, arbeitet wohl an "Destiny 3", Bethesda an "Starfield" und dem nächsten "The Elder Scrolls". Auch Square Enix ließ schon verlauten, dass sie Pläne für die PS5 haben – vielleicht handelt es sich dabei um den Marvel-Titel "Project Avengers".
PS5-Controller: Was kann der nächste DualShock?
Das grundsätzliche Design des PS5-Controllers wird sich wahrscheinlich nicht allzu sehr vom bisherigen DualShock 4 unterscheiden. Dafür sind Form und Haptik traditionell zu tief mit der Marke PlayStation verwachsen – noch immer lässt sich das Design des ersten PlayStation-Controllers bei der aktuellen Generation wiedererkennen.

Bei der PS5 könnte es jedoch zumindest in Sachen Touchpad eine Veränderung geben. Dieses Element wurde mit der PlayStation 4 eingeführt und sitzt mittig über den Start- und Select-Tasten des Controllers. Von Spieleentwicklern wurde das Feature aber kaum genutzt. Gerüchteweise könnte Sony bei der nächsten PlayStation an dieser Stelle auf einen Touchscreen setzen, der zusätzlich Infos zum gespielten Game anzeigt. Ein entsprechendes Patent wurde von Sony bereits eingereicht. Kabelloses Laden wäre außerdem ein Feature, das viele Spieler beim PS5-Controller sicher sehr nützlich fänden. Allerdings gibt es bisher keine Hinweise auf eine entsprechende Funktion.
Laufwerk: Wird die PS5 4K-DVDs abspielen können?
Schon bei der PS4 hat Sony auf das recht kostenintensive 4K-Blu-Ray-DVD-Laufwerk verzichtet – die Japaner gingen bereits 2013 davon aus, dass die Zukunft Streaming-Diensten wie Netflix gehören würde. Entsprechend unwahrscheinlich ist es, dass bei der PS5 mit einem entsprechenden Upgrade zu rechnen ist. Tatsächlich könnte die nächste PlayStation stattdessen komplett auf ein optisches Laufwerk verzichten und nur noch auf digitale Spiele setzen.
Das würde auch zu einer Strategie passen, die den Fokus auf Dienste wie PS Plus legt. Allerdings wäre das ein Politikum: Sonys Handelspartner wären sicherlich nicht glücklich damit, nur noch als Steigbügelhalter für digitale Verkäufe zu dienen. Entsprechend wütende Reaktionen erntete Microsoft bereits bei der Erweiterung des Xbox Game Pass – einige Händler nahmen die Xbox One daraufhin komplett aus dem Programm.

Einige Gerüchte zur PS5 wiesen zeitweise sogar darauf hin, dass Sony auf Spielmodule setzen könnte, wie Nintendo es bei seiner erfolgreichen Switch tut. Allerdings stellte sich später heraus, dass die geleakten Module nicht für eine Spielekonsole, sondern für eine Spielzeugserie von Sony Toio entwickelt wurden.
Slim & Pro: Wird es mehrere Versionen der PS5 geben?
Bisher hat Sony ältere Versionen seiner Konsolen nach einiger Zeit immer auch in einer verkleinerten Version in den Verkauf gegeben. Mit einer PS5 Slim ist demnach aber noch lange nicht zu rechnen, vorher könnte es eher eine verschlankte PS4 Pro geben. Allerdings kam zwischenzeitlich das Gerücht auf, Sony könnte an einer neuen Handheld-Konsole nach dem Vorbild der Nintendo Switch arbeiten – quasi einer portablen PS5. Das hat Sony allerdings schon eindeutig dementiert: Einen Nachfolger zur PS Vita soll es definitiv nicht geben.

Ob es eine leistungsstärkere Pro-Variante der PS5 direkt zum Launch der nächsten Konsolen-Generation geben wird, ist zurzeit völlig unklar. Konkurrent Microsoft soll derzeit an gleich mehreren Versionen der nächsten Xbox arbeiten, allerdings scheint sich das Konzept der PS5-Generation von Sony zum jetzigen Zeitpunkt erheblich von dem zu unterscheiden, was die US-Amerikaner im Sinn haben.