Bevor Nintendo im nächsten Jahr ein brandneues "Pokémon"-RPG auf die Switch bringt, kommen mit "Pokémon Let's Go! Pikachu" und "Pokémon Let's Go! Evoli" erst noch zwei etwas ungewöhnliche Spiele auf den Markt. Was die Games auszeichnet und für welche Spielertypen sie geeignet sind, liest Du hier.
- Für Nostalgiker: "Pokémon Gelb" mit zeitgemäßer Grafik
- Für "Pokémon Go"-Umsteiger: Leichter Start in die Welt der "Pokémon"-RPGs
- Für Gesellige: Kanto als Multiplayer-Erlebnis
- Zusammenfassung: An diese Spieler richtet sich "Pokémon Let's Go!"
Im Kern sind die "Pokémon Let's Go!"-Spiele Remakes eines echten Klassikers: der gelben "Pokémon"-Edition, alias "Pokémon Special Pikachu Edition", die im Jahr 2000 in Deutschland auf den Markt kam. Damals war das Spiel eine Alternativ-Version zu "Pokémon Rot & Blau", die ein bisschen deutlicher an die Anime-Serie angelehnt war und sich vor allem dadurch auszeichnete, dass Pikachu Deiner Spielfigur als ständiger Begleiter durch die Spielwelt folgte.

Für Nostalgiker: "Pokémon Gelb" mit zeitgemäßer Grafik
Zuallererst dürfte "Pokémon Let's Go!" deshalb natürlich ein Fest für Fans des fast 20 Jahre alten Originals werden, die die Region Kanto und die 151 klassischen Pokémon in einem generalüberholten Grafik-Gewand erleben wollen. Die beiden verfügbaren Versionen "Pikachu" und "Evoli" unterscheiden sich dabei in Details: So gibt es etwa manche Monster nur in einer von beiden Editionen – ein Feature, das langjährigen Fans schon bestens vertraut ist.
Ähnlich wie die jüngsten "Pokémon"-Spiele für die 3DS-Handhelds setzt das Switch-Game auf eine isometrische 3D-Perspektive, die sich von der pixeligen Draufsicht von "Pokémon Gelb" deutlich abhebt. Allerdings sollten Fans des Originals für den modernisierten Nostalgie-Flash die ein oder andere Veränderung akzeptieren können.

Diese Features sind in "Pokémon Let's Go!" anders als im Original:
- Blindes Aufstöbern von Pokémon im hohen Gras gehört der Vergangenheit an – die Monster laufen sichtbar herum lassen sich direkt konfrontieren
- Zusätzlich zu Pikachu gibt es auch Evoli als alternativ auswählbares Starter-Pokémon
- Neben den beiden Startern können Dir auch andere Monster in der Spielwelt hinterherlaufen. Auf besonders großen, wie der riesigen Steinschlange Onix, kannst Du sogar reiten
- Es gibt keine VM-Attacken mehr – sie wurden in "Pokémon Sonne & Mond" abgeschafft und bleiben auch dem "Gelb"-Remake fern
- Die Safari-Zone wurde durch den "GO Park" ersetzt, der als Schnittstelle zum Mobile-Game "Pokémon Go" funktioniert. Du kannst Monster vom Smartphone auf die Switch übertragen und sie im Park besuchen
- Wilde Pokémon fängst Du nicht mehr in Kämpfen, sondern indem Du direkt Pokébälle auf sie wirfst – durch Antippen und Wedeln mit dem Joy-Con. Zum jetzigen Stand scheint die Bewegungssteuerung sogar Pflicht zu sein, die Kämpfe gegen andere Trainer bleiben aber ganz klassisch rundenbasiert
Für "Pokémon Go"-Umsteiger: Leichter Start in die Welt der "Pokémon"-RPGs
Besonders der letzte Punkt in obiger Liste – die Abwesenheit von Fang-Kämpfen – sorgt unter "Pokémon"-Fans nach der Vorstellung von "Pokémon Let's Go!" für gespaltene Meinungen. Allerdings ist das Game nun einmal kein reiner Nostalgie-Trip, sondern Teil einer Nintendo-Strategie, mit der neue Zielgruppen für die Switch erschlossen werden sollen.

In diesem Fall sind das Spieler des Mobile-Hits "Pokémon Go", in dem das Fangen von Pokémon ganz ähnlich abläuft wie demnächst in "Let's Go!". Auch der GO Park zielt eindeutig auf diese neue Zielgruppe, die die immerhin schon über 20 Jahre alten Monster erst spät kennen und lieben lernte. Generell sollen viele Aspekte des Spiels für Einsteiger in die Welt der "Pokémon"-Rollenspiele vereinfacht werden. Wie sich Elemente wie das Aufleveln von Pokémon vor diesem Hintergrund verändern, ist noch unklar.
Ob die Annäherung an "Pokémon Go" dafür sorgt, dass sich Fans des Smartphone-Spiels jetzt reihenweise mit Nintendo-Switch-Konsolen eindecken und dann im nächsten Jahr auch das neue "Pokémon"-Rollenspiel der achten Generation kaufen, bleibt abzuwarten. Das dürfte aber der Effekt sein, den sich Nintendo von "Pokémon Let's Go!" erhofft.
Für Gesellige: Kanto als Multiplayer-Erlebnis
Wer gern mit anderen zusammenspielt und mit der einsamen Monsterjagd vor dem Fernseher oder auf dem Tablet-Bildschirm nicht so viel anfangen kann, bekommt mit "Pokémon Let's Go!" das erste Game der traditionsreichen Spiele-Serie mit echter Multiplayer-Funktion. Dann bekommen beide Spieler je einen Joy-Con oder nutzen den separat erhältlichen Pokéball-Controller, erkunden Kanto gemeinsam, fangen Pokémon durch perfekt getimte, zeitgleiche Pokéball-Würfe und bestreiten Trainerkämpfe im Team.

Zusammenfassung: An diese Spieler richtet sich "Pokémon Let's Go!"
- "Pokémon Let's Go!" ist eine teilweise vereinfachtes, grafisch modernisiertes Remake von "Pokémon Gelb". Als solches richtet es sich natürlich an "Pokémon"-Nostalgiker, vor allem aber an Einsteiger in die Serie
- Viele Elemente wurden von "Pokémon Go" übernommen, außerdem arbeiten die Switch-Games eng mit dem Mobile-Spiel zusammen. Wer Pikachu und Co. nur vorm Smartphone kennt, bekommt mit den "Let's Go"-Editionen einen leichten Einstieg in die Welt der "Pokémon"-RPGs
- Der neue Multiplayer-Modus lässt Spieler erstmals zu zweit durch die Spielwelt eines "Pokémon"-Rollenspiels reisen – Mehrspieler-Fans sollten also ebenfalls einen Blick riskieren