Nicht erst Patty Jenkins hat es bewiesen: Frauen sind ebenso gute Regisseure wie Männer. Jenkins' Comicverfilmung "Wonder Woman" wurde ein echter Kinohit. Diese sieben weiblichen Regisseure erobern derzeit Hollywood im Sturm.
- "Nowhere Boy" von Sam Taylor-Johnson
- "Die Verführten" von Sofia Coppola
- "Das Zeiträtsel" von Ava DuVernay
- "Zero Dark Thirty" von Kathryn Bigelow
- "Bright Star" von Jane Champion
- "Lady Bird" von Greta Gerwig
- "An Education" von Lone Scherfig
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- 1977 Lina Wertmüller für "Sieben Schönheiten"
- 1994 Jane Campion "Das Piano"
- 2004 Sofia Coppola für "Lost in Translation"
- 2010 Kathryn Bigelow für "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" - gewonnen
- 2018 Greta Gerwig für "Lady Bird"
"Nowhere Boy" von Sam Taylor-Johnson
Regisseurin: Sam Taylor Johnson, das war doch die Regisseurin von "Fifty Shades of Grey", oder? Ja, richtig, aber wir wollen sie nicht nur nach diesem einen Film bewerten. Und mit dieser Vorlage kann man nun mal kein Wunder vollbringen. Dass die Britin viel mehr drauf hat als SM-Romantik, bewies sie schon in einigen Kurzfilmen und dem Biopic "Nowhere Boy".
Film: In "Nowhere Boy" wagt sich Taylor-Johnson an die Verfilmung der Jugendjahre von Beatles-Legende John Lennon in Liverpool. Die Musiker-Biografie fängt das Zeitkolorit perfekt ein und überzeugt mit seinem Hauptdarsteller Aaron Taylor-Johnson, dem späteren Ehemann der Regisseurin.
Erscheinungsjahr: 2009
"Die Verführten" von Sofia Coppola
Regisseurin: Nach einem eher missglückten Versuch als Schauspielerin hat Sofia Coppola ihre Bestimmung in der Regie gefunden. Die Tochter des Filmemachers Francis Ford Coppola ("Der Pate") machte ihr Regiedebüt mit "The Virgin Suicides" und bewies seitdem in weiteren Filmen wie "Lost in Translation", "Marie Antoinette" und "Somewhere", das sie eine Meisterin der Zwischentöne ist.
Film: In "Die Verführten" erzählt Coppola die Geschichte eines verletzten Soldaten (Colin Farrell), der während des amerikanischen Bürgerkriegs in einem Mädcheninternat in Virginia Schutz sucht. Anders als im Originalfilm von 1971 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle bedient sich das Werk ausschließlich der weiblichen Perspektive.
Erscheinungsjahr: 2017
"Das Zeiträtsel" von Ava DuVernay
Regisseurin: Als afroamerikanische, weibliche Regisseurin gehört Ava DuVernay gleich zu einer doppelten Minderheit im Filmgeschäft. Das hielt das Multitalent, das Drehbücher schreibt, Filme produziert und natürlich Regie führt, nicht davon ab, ihren Weg in Hollywood zu gehen. Besonders erwähnenswert ist ihre Regiearbeit beim Geschichtsdrama "Selma", das die Zeit der Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1960er-Jahre in den USA behandelt.
Film: In "Das Zeiträtsel" geht es fantastisch zu. Nachdem ihr Vater (Chris Pine) verschwunden ist, macht sich die junge Meg zu einer magischen Reise auf, um ihn zu finden und zu retten. Doch die Frage ist nicht nur, wo er ist, sondern wann.
Erscheinungsjahr: 2018
"Zero Dark Thirty" von Kathryn Bigelow
Regisseurin: Als erste Frau überhaupt gewann Kathryn Bigelow 2010 für das Irak-Kriegsdrama "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" den Oscar für die beste Regie. Bigelow zu deren Filmografie auch Actionthriller wie "Gefährliche Brandung" gehören, behauptet sich seit 40 Jahren in der Männerdomäne. Dabei scheut sie nicht vor ernsten Themen zurück und beleuchtete zuletzt in "Detroit" die Bürgerrechtsunruhen 1967 in den USA.
Film: Die Jagd nach Osama Bin Laden wird in "Zero Dark Thirty" filmisch nachgezeichnet. Die Elite-Truppe "Navy Seals Team 6" wird unter Leitung der CIA-Analystin Maya (Jessica Chastain) beauftragt, den weltweit gesuchten Terroristen aufzuspüren. Ohne Beschönigung zeigt der Film, welchen Preis man für die Terrorbekämpfung zahlen muss.
Erscheinungsjahr: 2012
"Bright Star" von Jane Champion
Regisseurin: Die Neuseeländerin Jane Champion feierte ihren größten Erfolg 1994 mit dem historischen Drama "Das Piano". Sie gewann zwar den Oscar für das beste Drehbuch, ihre Nominierung in der Kategorie Regie konnte die Filmemacherin jedoch nicht in eine Auszeichnung verwandeln. Zuletzt erregte sie mit der Serie "Top of the Lake" Aufsehen, die 2018 auch mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde.
Film: In "Bright Star" widmet sie sich wie in "Das Piano" einem Historienfilm. Die Filmbiografie beleuchtet die letzten Jahre des jung verstorbenen britischen Dichters John Keats (Ben Whishaw) und fängt seine Liebe zur jungen Schneiderin Fanny Brawne (Abbie Cornish) in traumhaften Bildern ein.
Erscheinungsjahr: 2009
"Lady Bird" von Greta Gerwig
Regisseurin: Greta Gerwig mag vielen bekannt sein, galt sie doch lange Zeit als Independent-Film-Queen – allerdings als Schauspielerin vor der Kamera. Dabei war die New Yorkerin bislang vor allem in den Filmen ihres Lebenspartners Noah Baumbach zu sehen wie "Greenberg" und "Frances Ha". Bei Letzterem schrieben beide das Drehbuch zusammen.
Film: Bei "Ladybird", Gerwigs erst zweiter Regiearbeit, nimmt die New Yorkerin die Zügel ganz in die Hand. In dem Coming-of-Age-Drama erzählt sie die Geschichte einer rebellischen Teenagerin (Saoirse Ronan), die ihrem strengen Elternhaus entfliehen möchte. Von den fünf Oscarnominierungen – eine für beste Regie – konnte das Drama leider keine verwandeln.
Erscheinungsjahr: 2017
"An Education" von Lone Scherfig
Regisseurin: In Europa ist Lone Scherfig spätestens seit ihrem Dogma-Film "Italienisch für Anfänger" ein fester Begriff. Danach machte die dänische Regisseurin vor allem mit britischen Filmen von sich reden. 2011 inszenierte sie den Liebesfilm "Zwei an einem Tag" und erkundete 2014 in "The Riot Club" die Abgründe der britischen Upperclass in Oxford.
Film: Mit "An Education" feierte Schauspielerin Carey Mulligan ihren internationalen Durchbruch. Sie verkörpert in dem Filmdrama, das in den 1960er-Jahren angesiedelt ist, die 16-jährige Jenny. Diese gerät auf Abwege, als sie den Lebemann David kennenlernt. Trotz drei Oscarnominierungen ging der Film leer aus.
Erscheinungsjahr: 2009