Quick Charge, Dash Charge und Co.: Alles über die Akku-Schnellladung

Viele Smartphones bieten eine Technik für die Akku-Schnellladung.
Viele Smartphones bieten eine Technik für die Akku-Schnellladung. Bild: © Thinkstock/iStock/milindri 2017

Wie funktionieren eigentlich Quick Charge, Dash Charge und Co.? Für die Akku-Schnellladung von Smartphones setzen die Hersteller auf verschiedene Standards, wobei Qualcomms Quick Charge am weitesten verbreitet ist. Hier erklären wir, wie die Akku-Schnellladung jeweils funktioniert.

Welche Smartphones unterstützen die Schnellladung?

Inzwischen unterstützen die meisten aktuellen Smartphones schnellladen. Das liegt daran, dass es sich um ein Feature zahlreicher moderner Smartphone-Chips handelt und einer davon steckt in jedem Gerät. Quick Charge 3.0 unterstützen etwa das HTC U11 und das LG G6. Das Galaxy S8 bietet "Adaptive Fast Charge" – was aber nur ein anderer Name für das langsamere Qualcomm Quick Charge 2.0 ist.

Neuere OnePlus-Smartphones setzen auf Dash Charge, Huaweis Flaggschiffe wie das Mate 10 Pro bieten SuperCharge und neuere Smartphones mit MediaTek-Chip bringen Pump Express mit. Unten erfährst Du, wodurch sich diese Technologien unterscheiden.

HTC-U11-6 fullscreen
Das HTC U11 erlaubt schnellladen via Quick Charge 3.0. Bild: © TURN ON 2017

Wie funktioniert Qualcomms Quick Charge?

Quick Charge ist ein Feature von Mittelklasse- bis High-End-Chips von Qualcomm, die in Smartphones von HTC, LG, Asus und anderen stecken. Ein kompatibles Smartphone erkennt ein Quick-Charge-Ladegerät und aktiviert dann den intelligenten Lademodus. Quick Charge 2 erhöht beim Ladevorgang die Stromstärke und die Spannung. Quick Charge 3 steigert sie schrittweise in 200-mV-Schritten noch weiter als der Vorgänger und optimiert den Ladevorgang, sodass die Abwärme geringer ausfällt.

Mit Quick Charge 4.0 wird die maximale Ladeleistung via USB-C von den 18 Watt des Vorgängers auf 28 Watt erweitert. So kann der Akku in fünf Minuten schon zur Hälfte aufgeladen werden. Quick Charge 4+ ist noch einmal um 15 Prozent schneller und kühler sowie um 20 Prozent effizienter. Allerdings gibt es auf dem deutschen Markt noch keine Smartphones, die Quick Charge 4.0 oder 4.0+ unterstützen.

Was ist Dash Charge von OnePlus?

Dash Charge kommt in Smartphones des Herstellers OnePlus wie dem OnePlus 3, 3T und 5 zum Einsatz. Es ist im Grunde dieselbe Technologie, die Oppo unter dem Namen VOOC Charge eingeführt hat. Für diese Schnelllade-Technologie musst Du außerdem ein kompatibles Kabel nutzen und nicht nur ein passendes Ladegerät.

Bei Dash Charge bleibt im Gegensatz zu Quick Charge die Stromspannung dieselbe, stattdessen steigt die Stromstärke, die in Ampere gemessen wird. Die maximale Ladeleistung erreicht dank einer Stromstärke von vier statt zwei Ampere 20 Watt. So kann der Akku in 30 Minuten um bis zu 60 Prozent aufgeladen werden.

Wie laden Smartphones mit Huaweis SuperCharge?

Huaweis Flaggschiff-Smartphones wie das Mate 9, Mate 10 sowie das P10 und P10 Plus nutzen SuperCharge. Statt mit den üblichen fünf Volt wird der Strom mit einer Spannung von 4,4 Volt von kompatiblen Ladegeräten auf das Smartphone übertragen. Da dies der Maximalspannung des Akkus entspricht, muss kein Spannungswandler im Smartphone mehr die Spannung reduzieren – und so bleibt das Smartphone beim Laden kalt, was sicherer ist.

Dank einer maximalen Ladeleistung von 22 Watt fließen die fünf Ampere Strom direkt ins Smartphone und laden es in zwanzig Minuten für einen ganzen Tag Nutzung auf.

Huawei-Supercharge-SCP fullscreen
Huaweis SuperCharge funktioniert mit SCP-Chips für die Kommunikation zwischen Ladegerät und Smartphone. Bild: © Huawei 2017

Was hat es mit MediaTeks Pump Express auf sich?

Die MediaTek-Chips landen für gewöhnlich in günstigeren Mittelklasse-Smartphones. Während die Chips nicht die Leistung der High-End-Konkurrenz erreichen, so ist ihre Akku-Schnellladung ebenbürtig. Pump Express funktioniert wie SuperCharge und lädt den Akku direkt mit 4,4 Volt auf. So erreicht der Akku schon nach 20 Minuten einen Ladestand von 70 Prozent. Zu den Smartphones mit der aktuellen Version Pump Express 3.0 gehören das Sony Xperia XA1, XA1 Plus sowie das XA1 Ultra.

170411_SonyXperiaXA1-13 fullscreen
Das Sony Xperia XA1 unterstützt MediaTeks Pump Express. Bild: © TURN ON 2017

Schadet Quick Charge der Akku-Lebenszeit?

Quick Charge und die anderen Schnellade-Technologien scheinen der Akkulebenszeit als solche nicht zu schaden. Allerdings hält der Akku länger, wenn er bei einem Ladestand zwischen 30 und 80 Prozent bleibt. Am besten, Du benutzt das Smartphone beim Aufladen nicht, weil das den Ladevorgang deutlich verzögert und das reduziert wiederum den Nutzen von Quick Charge und Co.

Außerdem lädt der Akku bei höheren Kapazitäten langsamer auf, deshalb dauert der Ladevorgang immer länger, je voller der Akku ist. Also bringt Quick Charge am meisten, wenn Du das Stromkabel ab einem Ladestand um die 80 Prozent trennst.

Zusammenfassung

  1. Die meisten aktuellen Smartphones unterstützen eine Schnellade-Technologie
  2. Qualcomms Quick Charge erhöht beim Aufladen mit kompatiblen Netzteilen Stromstärke und Spannung
  3. Dash Charge für OnePlus-Smartphones erfordert ein kompatibles Kabel sowie ein passendes Netzteil
  4. Bei Dash Charge wird der Strom mit einer höheren Stärke bei gleichbleibender Spannung übertragen
  5. Huaweis SuperCharge überträgt Strom mit der Maximalspannung des Smartphones von 4,4 Volt und erfordert daher keine Spannungsumwandlung
  6. Mit SuperCharge bleiben Huawei-Smartphones wie das P10 und das Mate 10 Pro beim Laden kalt
  7. Pump Express für Smartphones mit einem neueren MediaTek-Chip funktioniert grundsätzlich so wie Huaweis SuperCharge
  8. Schnelladung schadet der Akkulaufzeit grundsätzlich nicht
  9. Du solltest den Ladevorgang am besten bei einem Ladestand von um die 80 Prozent beenden, um die Akkulebenszeit zu erhöhen
Angebot
Kommentar schreiben
Relevante Themen:

Neueste Artikel bei Tech

close
Bitte Suchbegriff eingeben