"Rampage – Big meets Bigger"-Kritik: Hauptsache alles kaputtmachen!

Dwayne Johnson rettet in "Rampage" mal wieder die Welt.
Dwayne Johnson rettet in "Rampage" mal wieder die Welt. Bild: © Warner Bros. Pictures 2017

Du hast schon immer davon geträumt, Deine Lieblingsfilme "King Kong", "Godzilla" und "Jurassic World" gleichzeitig zu gucken? Das Mutierte-Monster-Spektakel "Rampage – Big meets Bigger" mit Publikumsliebling Dwayne "The Rock" Johnson bietet ab Donnerstag dazu (quasi) die Gelegenheit. Wir haben ihn gesehen und verraten, ob sich das wirklich lohnt.

Bei "Rampage" handelt es sich um eine Videospielverfilmung. Warum das viele nicht wissen? Weil es sich bei der Vorlage um ein Arcade-Game, also einen Spielhallenautomaten aus dem Jahr 1986 handelt. Hier werden drei Menschen durch Genexperimente zu riesigen "Tieren": George zu einem Gorilla, Lizzie zu einem Dinosaurier und Ralph zum monströsen Wolf.

Immerhin auf vier Fortsetzungen brachte es das Knöpfehauspektakel, der letzte Teil erschien 2006 für PlayStation 2, Wii und GameCube: "Rampage: Total Destruction". Das Ziel der Urepisode ließ sich einfach zusammenfassen: Verwandle so viele Städte so schnell wie möglich in Schutt und Asche. Da dies aber kaum für einen abendfüllenden Blockbuster reicht, nimmt sich der 2018er-Film "Rampage" ein paar künstlerische Freiheiten bei der Story heraus.

Das Monster und sein schüchternes Muskelpaket: die Story

Dwayne Johnson spielt den menschenscheuen Primatenforscher Davis Okoye, der sich lieber mit Tieren umgibt oder offensichtlich Gewichte stemmt, anstatt auf heiße Dates oder feiern zu gehen. Eine besondere Verbindung hat Davis zu einem Silberrückengorilla namens George. Der ist ein Albino und unglaublich intelligent, war wegen seiner Einzigartigkeit jedoch schnell auf der Zielscheibe von Wilderern. Davis rettete den Waisen und zog ihn groß, brachte dem Tier sogar Gebärdensprache bei.

Währenddessen geht bei Genexperimenten auf einer Raumstation einiges gehörig schief. Eine mutierte Ratte sorgt dort für Chaos und Verwüstung, bis alles in die Luft fliegt und einige der gefährlichen Substanzen in hitzebeständigen Containern auf die USA regnen. Einer von ihnen landet – na klar – in Georges Gorillagehege und infiziert den friedliebenden Primaten über Nacht. Davis muss daraufhin feststellen, dass sein tierischer Freund nicht nur plötzlich immens zu wachsen beginnt. Auch sein ungewöhnlich aggressives Verhalten wird zum großen Problem.

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"Rampage"-Szenenbild Bild: © Courtesy of Warner Bros. Entertainment 2018
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Bald stellt sich aber heraus, dass zwei weitere Tiere mit dem gefährlichen Mutagen in Kontakt gekommen sind. Zuerst ein Wolf, der dadurch einige untypische und tödliche Zusatzfähigkeiten erlangt hat. Aber auch unter Wasser wächst unbemerkt ein Krokodil zu monströsen Ausmaßen an. Eine ehemalige Mitarbeiterin des schuldigen Genlabors, Kate Caldwell (Naomie Harris), tut sich mit Davis Okoye zusammen, um die Monster zu stoppen. Denn nachdem George ausgebüxt ist, stellt sich heraus, dass alle drei gigantischen Alphatiere gemeinsam auf die Millionenstadt Chicago zusteuern.

Monsterkino nach bekanntem Rezept mit aktuellen Helden

Was in den 80ern und 90ern Actionhelden wie Arnold Schwarzenegger oder Bruce Willis waren, ist heute Dwayne Johnson. Der beim Kinopublikum unglaublich beliebte Muskelmime stellte zuletzt mit dem Remake "Jumanji: Willkommen im Dschungel" Besucherrekorde auf und zog sogar am James-Bond-Hit "Skyfall" oder "Spider-Man" vorbei. Dabei kann man ähnlich wie beim Vorbild Arnie sagen: Ein begnadeter Darsteller ist Johnson nicht, im Grunde spielt er auch in "Rampage – Big meets Bigger" wieder seine Paraderolle des herzlichen Haudrauftyps.

Entsprechend gibt es einiges an dem Film zu meckern: Durchweg alle Rollen sind Abziehbildklischees, Tiere werden vermenschlicht, der Humor ist flach und das Setting zum Haare raufen dämlich. Dabei wurden Johnson einige fähige Darsteller an die Seite gestellt. Sein weiblicher Sidekick Naomie Harris etwa erhielt 2017 sogar eine Oscar-Nominierung für die beste Nebenrolle im ungleich stilleren Außenseiterdrama "Moonlight". Was sie wohl an der "Rampage"-Rolle schauspielerisch gereizt haben mag?

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Auch der inzwischen seit mehreren Staffeln als "The Walking Dead"-Oberfiesling Negan bekannte Jeffrey Dean Morgan hat eine kleine Rolle – als zwielichtiger Regierungstyp mit Cowboy-Mentalität. Und Dwayne Johnsons Rolle? Davis Okoye erinnert anfangs an einen sensiblen Tierflüsterer nach dem Format eines Nick van Owen (Chris Pratt) in "Jurassic World", mutiert aber bald selbst zum "Lieber erst schlagen, dann fragen"-Haudrauftypen, der aber irgendwie doch sensibel und mitfühlend ist. Die Charakterzeichnung: Kraut und Rüben.

Eines muss man "Rampage" lassen: Er schaut super aus!

Aber dafür geht man nicht in "Rampage – Big meets Bigger", klar. Und in seinen angestrebten Qualitäten weiß der Film auch stellenweise zu unterhalten. Schaffen es die drei Monster erst mal nach Chicago, dürfen sie in optisch großartiger Tricktechnik für Verwüstung sorgen. Dabei geht nicht etwa die halbe City sofort in Flammen auf oder es fliegen unkoordiniert die Fetzen; im Gegensatz zum Rest des Filmes wirkt die angerichtete Zerstörung in Chicago verblüffend realistisch. Schade, dass zwei Drittel des Filmes mit der langweiligen Vorbereitung auf das Finale vertan wurden.

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Etwas mehr Big-City-Action hätte hier manch sinnfreie Dialogszene ersetzen dürfen – besonders die des Bösewichteduos, den Chefgeschwistern des Genlabors (gespielt von Malin Akerman und Jake Lacy). Die agieren in ihren sowieso platten Rollen so hölzern, dass sie wie animierte Disney-Bösewichte wirken, die in Menschenkostüme gesteckt wurden. Letztlich sorgt Dwayne Johnson aber auch dank seines Protestes (Achtung, Spoiler!) bei den Filmemachern für das, was die meisten an ihm so schätzen: Feel-Good-Kino mit einer Menge Materialschäden.

Unser Fazit zu "Rampage"

Wer es schafft, das miese Drehbuch und manch fragwürdige schauspielerische Leistung auszublenden, bekommt genau das, was er erwartet. "Rampage – Big meets Bigger" ist Sommerkino ohne doppelten Boden, das so schnell aus dem Geist verschwindet wie eine große Diätcola nach dem Strandausflug. Dabei überzeugt immerhin die technische Seite mit einem cool ausschauenden Katastrophenszenario im Finale. Schade, dass es davon nicht mehr zu sehen gab!

Wertung: 2,5/5

Angebot
Rampage: Big meets Bigger
Rampage: Big meets Bigger
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Originaltitel
    Rampage
  • Produktionsland/-jahr
    USA 2018
  • Genre
    Action, Abenteuer
  • Besetzung
    Dwayne Johnson, Jeffrey Dean Morgan, Will Yun Lee
  • Regie
    Brad Peyton
  • Kinostart (D)
    10.05.2018
TURN ON Score:
2,5von 5
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