Das Razer Blade Stealth 13 ist Razers kleinstes Gaming-Ultrabook und erfährt jedes Jahr eine Überarbeitung. Mit der Version von 2020 hat der Hersteller erstmals ein 120-Hertz-Display verbaut und die Hardware gründlich verbessert. Wie schlägt sich die neue Version im Test?
- Design im Razer-Look
- Gute Tastatur mit erfreulichem Redesign
- 120-Hz-Display lässt Gamer-Herzen höherschlagen
- Wie lässt sich mit dem Blade Stealth 13 arbeiten?
- Mit dem Gaming-Laptop durch den Tag
- Ein würdiger Nachfolger?
Nur 13,3 Zoll ist das Display groß und trotzdem sitzt unter der Haube des Blade Stealth 13 mächtig viel Technik. Mit gerade einmal 1,4 Kilogramm und seiner kompakten Größe ist es für unterwegs bestens geeignet. In meinem Test habe ich den Fokus vor allem aufs Gaming gelegt – schließlich wurde der Laptop genau dafür gebaut. Auch die Version von 2019 habe ich im vergangenen Jahr ausprobiert und kann deshalb gut vergleichen, inwiefern sich das Blade Stealth 13 weiterentwickelt hat und wo es weiterhin Schwachstellen gibt. Im Video siehst Du das Ultrabook außerdem in Aktion.
Design im Razer-Look
In seinem matt-schwarzen Aluminium-Gehäuse mutet das kantige Design des Blade Stealth 13 edel an. Der Look ist zurückhaltend. Fancy Schnickschnack wie bei anderen Gaming-Laptops gibt es hier nicht – lediglich die bunte RGB-Beleuchtung der Tastatur könnte das Ultrabook verraten. Diese kannst Du aber je nach Belieben verändern und zum Beispiel einfarbig leuchten lassen. Das Gehäuse ist leider sehr anfällig für Fingerabdrücke, weshalb das Gerät immer fleckig aussieht – mir gefällt das überhaupt nicht.

Der Deckel des Laptops lässt sich problemlos mit einer Hand öffnen. Über dem Bildschirm sitzt eine Kamera mit Windows-Hello-Unterstützung, sodass Du Dich einfach per Gesichtserkennung anmelden kannst. Auf der Unterseite schützen zwei gummierte Standfüße das Gerät vor Kratzern. Die Füße kommen auch den mittig verbauten Lüftern zugute, da die Luft unter dem Laptop so besser zirkulieren kann.

Das Blade Stealth 13 hat zwei USB-C-Ports sowie zwei USB-Typ-A-Anschlüsse. Beide Typ-C-Anschlüsse können zum Laden mit dem beiliegenden Kabel genutzt werden. Ein 3,5-mm-Klinkenstecker ist auf der linken Seite verbaut. Weitere Anschlüsse fehlen.
Gute Tastatur mit erfreulichem Redesign
Die Tastatur des Vorgänger-Modells hatte mich wirklich enttäuscht. Das lag vor allem an der ungünstigen Position der rechten Shift-Taste. Sie saß hinter der Pfeil-nach-oben-Taste, wodurch ich ständig in der Zeile verrutscht bin. Umso erfreulicher, dass Razer auf das Feedback der Kunden reagiert und die Shift-Taste beim 2020-er Modell in voller Größe verbaut hat. Die Pfeil-Tasten nach oben und nach unten teilen sich nun einen Button, was ich als gute Lösung empfinde.

Die RGB-Beleuchtung der Tastatur ist über die hauseigene Razer-Synapse-App konfigurierbar und kann in verschiedenen Modi leuchten. Der Hubweg der Tasten ist recht klein, jedoch keinesfalls mit einer Butterfly-Tastatur der alten MacBooks vergleichbar. Ich persönlich konnte diesen Artikel gut auf der Razer-Tastatur schreiben. Und auch über das relativ große Touchpad kann ich nichts Schlechtes sagen. Es nimmt viel Platz unterhalb der Tastatur ein – im Gegensatz zum Vorgängermodell hat sich nichts verändert.

120-Hz-Display lässt Gamer-Herzen höherschlagen
Das etwa 13 Zoll große Display hat mir gut gefallen. Vor allem die matte Oberfläche macht eine gute Figur. Es hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (Full HD) und ist blickwinkelstabil. Bilder, Videos und Filme sehen gestochen scharf aus.
Wie eingangs erwähnt hat der Bildschirm des Razer Blade Stealth 13 eine hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz. Das ist ein besonderer Leckerbissen für alle Gamer – und ein Trend, der sich derzeit immer weiterentwickelt. Aktuell verbauen immer mehr Hersteller wie MSI und Asus Bildschirme mit solchen hohen Bildwiederholraten. Und gerade bei schnellen Spielen, wie Left 4 Dead, Overwatch und Call of Duty machen sich die 120 Hz positiv bemerkbar. Du kannst dem Bild angenehmer folgen, weil alles viel flüssiger dargestellt wird.

In meinem Test habe ich die Erfahrung gemacht, dass die hohe Bildwiederholrate nur bei etwas älteren Games und kompetitiven Spielen so richtig zur Geltung kommt. Möchtest Du neue und sehr anspruchsvolle Titel wie Metro Exodus oder Star Wars Jedi: Fallen Order mit 120 Hz spielen, macht Dir die Grafikleistung einen Strich durch die Rechnung. Das heißt, diese Spiele konnte ich nicht mit den höchsten Einstellungen und einer hohen Bildwiederholrate spielen. Die verbaute Grafikkarte ist eben nicht mit der eines richtigen Gaming-PCs zu vergleichen.
Im Video zum Gaming-Laptop gewinnst Du einen Eindruck davon, wie Spiele mit 120 Hz auf dem Gerät aussehen.
Wie lässt sich mit dem Blade Stealth 13 arbeiten?
Im Vergleich zum Modell von 2019 hat Razer die Hardware des Blade Stealth 13 aufpoliert. Der Hersteller ist sowohl bei der Grafikkarte als auch beim Prozessor auf eine aktuellere Version umgestiegen. Dieser Wechsel macht sich vor allem unter Volllast bemerkbar. Wurde der Vorgänger unter großer Hitze noch langsamer, kann das 2020er-Modell die Arbeitsmoral deutlich länger aufrechterhalten. Die Grafikkarte kommt wie beschrieben bei topaktuellen Spielen an ihre Grenzen, arbeitet ansonsten jedoch zuverlässig.

Obwohl ich den Fokus meines Tests auf das Gaming gelegt habe, hat mich als YouTuberin auch interessiert, wie sich mit dem Laptop Videos schneiden lassen. Ich nutze dafür standardmäßig DaVinci Resolve, ein anspruchsvolles Programm für den professionellen Videoschnitt. Full-HD-Videos konnte ich auf dem Gerät ruckelfrei schneiden. Hatte ich mehr als drei Videospuren und Effekte hinzugefügt, lief es nicht mehr ganz so flüssig. Für Hobby-Videografen sollte das Ultrabook reichen – ein richtiger Schnitt-Laptop ist es aber nicht.
Interessant ist das Razer Blade Stealth 13 vor allem wegen seines kompakten Designs, doch auch das hat seine Tücken: An der Kühllösung hat Razer gegenüber dem Vorgängermodell nichts geändert und so wird der Laptop beim Zocken unglaublich heiß – selbst auf dem Schreibtisch. Bei ambitionierten Spielen und beim Videoschnitt ist das Blade Stealth 13 also nicht nur sehr warm, sondern auch ziemlich laut.
Mit dem Gaming-Laptop durch den Tag
Bei normalem Gebrauch hält das Ultrabook ungefähr acht Stunden bzw. einen Arbeitstag lang durch. Lastet man das Gerät voll aus und schließt es an den Strom an, lädt es leider nicht sehr schnell auf. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Ladeanzeige stagniert, solange ich zocke. Aufgeladen wird das Gerät über einen USB-C-Anschluss und ein beiliegendes, umflochtenes Kabel. Die finde ich persönlich sehr schön, da sie nicht so schnell kaputtgehen.

Ein würdiger Nachfolger?
Das Gesamtpaket aus kompaktem Design und guter Rechenleistung kann sich sehen lassen. Die Änderungen gegenüber dem Vorjahresmodell sind deutlich spürbar – das Gaming-Ultrabook eignet sich tatsächlich besser zum Zocken. Es dürfte jedoch klar sein, dass es ein Laptop in DIN-A4-Größe nicht mit einem vollwertigen Gaming-PC aufnehmen kann. Insofern musst Du bei anspruchsvollen Aufgaben Nachsicht mit dem kleinen Gerät haben. Der Laptop ist vor allem für Casual-Gamer und Hobby-Kreative geeignet, die auf die Portabilität des 13-Zollers setzen.
Gut finde ich die Möglichkeit, eine externe GPU anzuschließen, um die Grafikleistung zu erhöhen. Allerdings musst Du dafür noch mal ordentlich Geld in die Hand nehmen. Insofern eignet sich diese Variante nur für Leute, die sich Laptop und Grafikprozessor leisten wollen. Alternativ hat Razer noch andere Gaming-Laptops wie das Blade Stealth 15 mit höherer Leistung im Angebot.