Realsense 3D: Das kann die Gestensteuerung für den Laptop

Realsense 3D ermöglicht die Gestensteuerung für Computer.
Realsense 3D ermöglicht die Gestensteuerung für Computer. Bild: © YouTube/ Lenovo 2015

Mit Realsense 3D bietet Intel eine Technologie an, die Gesichtserkennung und eine Kinect-ähnliche Gestensteuerung am PC ermöglicht. Immer mehr Geräte kommen bereits mit einer integrierten Realsense-Kamera auf den Markt. Wir erklären, was die Technik kann und welche Programme unterstützt werden.

Computer, die sich nur per Maus, Tastatur und Trackpad steuern lassen, gehören langsam aber sicher zu einer aussterbenden Spezies. Schon heute lassen sich viele PCs auch per Touchscreen steuern – und wenn es nach dem Chiphersteller Intel geht, dann könnte selbst das schon bald wieder ein alter Hut sein. Mit Realsense 3D bietet das Unternehmen nämlich eine Technologie an, die das Bedienen des Computers per Gestensteuerung ermöglicht.

Was ist Realsense 3D?

Realsense 3D erinnert vermutlich am ehesten an die Kinect-Steuerung, die Microsoft für seine Spielekonsole Xbox One anbietet. Mithilfe einer speziellen Kamera im Bildschirmgehäuse wird der PC in die Lage versetzt, Gesichter und Gesten des Nutzers zu erkennen und diese in konkrete Eingabebefehle umzuwandeln. Die Realsense-Kamera besteht aus drei separaten Linsen. Neben einer Standard-Kamera für 2D-Fotos und Videos dienen zwei weitere Linsen mit Infrarot- und Lasererfassung für die Tiefen-Erkennung.

Wofür lässt sich die Technik verwenden?

Auch wenn es vielleicht im ersten Moment nicht ersichtlich ist, für eine Technik wie Realsense 3D ergeben sich im PC-Alltag gleich mehrere praktische Anwendungsmöglichkeiten. So kann die Technologie etwa verwendet werden, um das Gesicht des Nutzers als 3D-Modell in den Rechner einzuscannen. Die so entstehende Maske könnte dann zum Beispiel in Videospielen verwendet werden – etwa um eine ganz persönliche Spielfigur in einem Rollenspiel zu kreieren. Allerdings lassen sich auch Gegenstände als 3D-Modelle einscannen. Diese können dann etwa mithilfe von 3D-Druckern kopiert werden.

Auch in Videochats kann Realsense 3D helfen. Etwa dann, wenn ein Chatpartner seinem Gegenüber zwar das eigene Gesicht zeigen will, aber nicht den Raum indem er gerade ist. Die Spezial-Kamera ist in der Lage, den Körper des Nutzers separat zu erfassen und kann diesen wie bei einer Bluescreen-Aufnahme aus der Umgebung "ausschneiden". Der so ausgeschnittene Körper kann dann vom Rechner vor einem virtuellen Hintergrund platziert werden – und das in Echtzeit während des Chats.

Natürlich soll Realsense aber auch die ganz klassische Gestensteuerung unterstützen, wie einige Nutzer sie vielleicht von Microsoft Kinect kennen. So ist es durch Wischgesten mit der Hand oder teilweise auch nur durch Fingerbewegungen möglich, durch die Menüs von PC-Programmen zu navigieren.

Welche Computer unterstützen Realsense 3D?

Die Technologie ist noch relativ neu und wird erst seit Anfang 2015 angeboten. Deshalb gibt es bislang nur eine begrenzte Anzahl von Computern und Tablets, die Realsense 3D beherrschen. Trotzdem setzen bereits eine ganze reihe von namhaften Herstellern Realsense-Kameras in ihren Geräten, darunter Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo. Zu den populärsten PCs mit Realsense-Support zählen das Lenovo ThinkPad Yoga 15 und das ThinkPad E550. Auf seiner Homepage stellt Intel eine Übersicht mit allen unterstützten Geräten bereit.

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Mehrer Hersteller bieten PCs mit Realssense-Technologie an. Bild: © Lenovo 2015

Was für Programme gibt es für Realsense?

Auch wenn sich die Auswahl momentan noch in Grenzen hält, sind bereits einige Programme erschienen, die Realsense 3D unterstützen. Intel selbst listet die Apps mit Realsense 3D-Unterstützung auf seiner Website auf. Zur Auswahl stehen verschiedene Games, Programme zum Einscannen von 3D-Modellen, Software für Videochats oder Foto-Apps. Ein Beispiel ist die Chat-App Personify, in der die Gesprächspartner den Hintergrund individuell anpassen können. So lassen sich auch Diagramme, Grafiken und Powerpoint-Folien in Echtzeit als Hintergründe einfügen. Das Gute daran: Die meisten der Programme mit Realsense-Support sind derzeit kostenlos erhältlich und lassen sich via Download direkt aus dem Netz beziehen.

Zusammenfassung

  1. Mit Realsense 3D bietet Intel eine Technologie an, die Gesichtserkennung und Gestensteuerung am PC ermöglicht
  2. Mit Hilfe von speziellen Kameras lassen sich Objekte in einer 3D-Ansicht erfassen und vom PC scannen
  3. Da die Technologie noch relativ jung ist, wird sie vor allem in neuen PCs und Convertibles eingesetzt
  4. Das Software-Portfolio für Realsense 3D reicht von Games über Scanner bis hin zu Videochat-Programmen
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