Eine Axt im Hals ist noch lange kein Grund zu sterben – das lehrt Dich "Resident Evil 7" relativ schnell. Wenn Du Dich als Ethan auf die Suche nach Deiner vermissten Freundin Mia machst, dann wirst Du sie so schnell nicht wieder los. Und auch manch einen anderen Resi-Charakter musste ich im PlayStation VR-Test gleich mehrfach außer Gefecht setzen.
- PlayStation VR: Horror-Setting hautnah erleben
- Steuerung wird mit VR-Brille einfacher
- Schockmomente, die nicht nur den Spieler erschrecken
- "Resident Evil 7" und meine Herzfrequenz
- Tipp: Sorge für eine störfreie Spielumgebung!
Die Vorfreude war riesig, die Angst leider auch! Die Kombination aus "Resident Evil 7" und PlayStation VR sorgte einfach für ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch. Doch zum Glück überwog die Spannung, die alle bisherigen Trailer zum Survival-Horror-Game bei mir aufgebaut hatten. Wie krass muss es wohl sein, mit den durchgeknallten Bakers am Tisch zu sitzen, durch marode Häuser zu schleichen und dabei nicht nur auf das Setting zu blicken, sondern dank Virtual Reality mittendrin zu stecken? Hilft ja nix: PlayStation VR-Brille aufgesetzt und ausprobiert! Spoiler: Ich habe es nicht bereut ...
PlayStation VR: Horror-Setting hautnah erleben
Unter den unzähligen Spiele-Genres sind Horror-Spiele wohl diejenigen, die sich mit am besten für eine Umsetzung als VR-Game eignen. Mit dem Headset auf dem Kopf tauchst Du komplett in das Horror-Szenario ein, erlebst Deine Umgebung und die Stimmung ganz anders, als wenn Du nur auf den Fernseher schaust. Die Auflösung der PlayStation VR lässt Dich zwar einzelne Pixel in Menüs oder an Schriften erkennen, das tut dem Spielerlebnis in "Resident Evil 7" aber keinen Abbruch. Bist Du erst einmal dabei, Deine untote Freundin Mia in Schach zu halten, dann wirst Du garantiert keine Pixel mehr zählen. Das Setting beim neuesten "Resident Evil"-Teil ist zudem absolut großartig gemacht. Das gesamte Anwesen der Familie Baker wartet mit düsteren, gruseligen Räumen, Schächten und Geheimgängen auf Dich. Vor dem ersten Durchkriechen eines unterirdischen Ganges musste ich daher erst einige Male tief durchatmen, bevor ich meinen Daumen zum Bewegen des Steuerkreuzes überreden konnte.
Steuerung wird mit VR-Brille einfacher
Zugegeben: Gestartet habe ich das Spiel im normalen Modus, weil ich mich erst einmal mit der Horrorumgebung vertraut machen wollte. Ja, Angsthase, ich weiß... Aber nur so habe ich gemerkt, wie viel leichter mir die Spielsteuerung mit PlayStation VR fällt. Wenn man – wie ich – kein eingefleischter Konsolenspieler ist, dann ist es sehr viel einfacher, Gegner durch Angucken anzuvisieren und kaltzumachen (zumindest augenscheinlich, aber das gehört an eine andere Stelle). Meine zum zweiten Mal wiederauferstandene Freundin Mia habe ich mit reiner Controller-Steuerung und ohne VR nicht auf Anhieb ausschalten können. Mit der Brille waren gezielte Kopfschüsse dann weniger das Problem...

Ein weiterer Vorteil von PlayStation VR: Damit kannst Du Dich in Bereichen umsehen, die Dir ohne VR verborgen bleiben. Stehst Du etwa vor einem Schrank und kannst nicht weiter nach vorne gehen, dann beugst Du Dich mit dem Headset einfach nach vorne und inspizierst den Inhalt ganz genau. Aber am praktischsten ist es in "Resident Evil 7" wohl, mit der VR-Brille vorab um Ecken schauen zu können. Stammen die Schritte, die Du gehört hast, etwa von Jack, der sich schon wieder von seinen Shotgun-Kopfschüssen erholt hat? Wenn er allerdings plötzlich durch die Wand kommt, dann hilft es Dir auch nichts, vorher um die Ecke geguckt zu haben.
Schockmomente, die nicht nur den Spieler erschrecken
Apropos, plötzlich durch die Wand kommen: Schockmomente hat "Resident Evil 7" natürlich so einige zu bieten. Nicht zu viele, denn dann würdest Du Dich vielleicht irgendwann nicht mehr erschrecken. Aber sie sind genau so dosiert, dass sie Deinen Puls noch kurzzeitig in die Höhe treiben können. Und nicht nur Deinen. Hast Du – wie ich in diesem Test – Freunde um Dich herum versammelt, die das Spielgeschehen auf dem Fernseher mitverfolgen, dann kannst Du auch ihnen einen gehörigen Schrecken einjagen. Einmal etwas zu spät zur Seite geguckt und plötzlich zucken sie alle zusammen, weil diese untote Kreatur schon auf Beißlänge zu mir vorgedrungen ist. Aber glaub mir, durch immer neue Türen zu gehen ist für den Spieler mit der VR-Brille tausendmal gruseliger als für alle Zuschauer vor dem Fernseher!
"Resident Evil 7" und meine Herzfrequenz

Wenn jemand so viele Fitness-Tracker testet wie ich, liegt es natürlich nahe, auch beim Resi-Zocken eine Pulsuhr zu tragen. Die Auswertung hat mich ein wenig überrascht: Statt ausgeprägter Pulsspitzen konnte ich eher einen generellen Anstieg meiner Herzfrequenz feststellen. Die Schockmomente waren an der Pulsuhr also gar nicht so deutlich ablesbar, wie ich dachte. Dafür hat mich das Spielen von "Resident Evil 7" in VR grundsätzlich ordentlich aufgewühlt. Der Puls stieg insbesondere bei fordernden Kampfszenen, bei denen ich mitunter mehrere Anläufe brauchte, insgesamt deutlich an. Das Kämpfen in der virtuellen Realität hat sich auch in der echten Welt bemerkbar gemacht. Anders als beim Zocken mit Controller am Fernseher kannst Du mit VR-Brille quasi auf dem Sofa sitzend ins Schwitzen kommen.
Tipp: Sorge für eine störfreie Spielumgebung!

Ach ja, bevor Du Dich jetzt selbst aufmachst, der Baker-Familie einen Besuch in der virtuellen Realität abzustatten, noch ein gut gemeinter Rat: Sorge dafür, dass Dich in der echten Welt nichts erschrecken kann. Entweder spielst Du ganz allein, stellst dann am besten aber auch Telefon und Türklingel ab. Oder Du lässt Freunde zusehen, verbietest ihnen aber, sich allzu viel zu bewegen. Ernsthaft! Wenn jemand neben Dir plötzlich ein Glas umkippt, springst Du garantiert vom Sofa ...