Zum sechsten Mal verdrischt Milla Jovovich in "Resident Evil: The Final Chapter" nun bereits Zombie-Hintern und Umbrella-Mitarbeiter. Dem Titel nach zu urteilen sogar das letzte Mal. Ob man dem glauben darf und was der Film insgesamt kann, liest Du in unserer Filmkritik.
Von Marvin Mügge
- Apokalyptische Zustände: Die Story von "Resident Evil 6: The Final Chapter"
- Finale mit möglicher Verlängerung
- Kick-Ass-Action im 6. "Resi"-Film mit Milla Jovovich
- Stärken und Schwächen
- "Resident Evil 6: The Final Chapter": Fazit
Apokalyptische Zustände: Die Story von "Resident Evil 6: The Final Chapter"
Die Zombieapokalypse steuert ihrem großen Finale entgegen: Zu Beginn des sechsten "Resident Evil"-Films leben nur noch etwas mehr als 4.000 Menschen auf der Erde. Die restlichen 7 Milliarden haben sich in Zombies und Mutanten verwandelt.
Während sich manch einer vielleicht fragt, was die Untoten eigentlich essen, wenn es kein Menschenfleisch mehr gibt, macht sich Serienheldin Alice, wie immer gespielt von Milla Jovovich, eher um andere Dinge Gedanken: Die künstliche Intelligenz des bösen Umbrella-Konzerns, Red Queen, hat sie überraschend zurück nach Raccoon City geführt, in das Setting des allerersten "Resident Evil"-Films. Hier soll im Hive, dem unterirdischen Bunker der Umbrella Corporation, das einzige Gegenmittel für das T-Virus lagern. Doch Alice hat nicht mehr viel Zeit: 48 Stunden bleiben ihr, um die vollständige Auslöschung der Menschheit zu verhindern ...
Finale mit möglicher Verlängerung
Es ist also vollbracht: Die "Resident Evil"-Filmreihe, die bereits anno 2002 begann, findet mit "Resident Evil 6: The Final Chapter" im Jahr 2017 nun ihr wohlverdientes Ende. Dass das bei einem bisherigen Einspielergebnis von insgesamt mehr als 900 Millionen US-Dollar kein Abschied für immer sein muss, sollte allerdings auch jedem klar sein. Der Kreis schließt sich am Ende des Films zwar tatsächlich – aber eben nicht ohne ein kleines Hintertürchen für einen weiteren Film offen zu lassen. Das dramatische Finale leidet an diesem letzten Stückchen Konsequenz – ist aber dennoch ein würdiger Abschluss, weil alle wichtigen Handlungsstränge aufgelöst werden.
Kick-Ass-Action im 6. "Resi"-Film mit Milla Jovovich
Und auch auf dem Weg dahin erweist sich "Resident Evil: The Final Chapter" als würdiger Vertreter seines Genres. Regisseur Paul W. S. Anderson ("Pompeii") hat die verwüsteten Landschaften und urbanen Ruinen der postapokalyptischen "Resi"-Welt mit einer faszinierenden, morbiden Schönheit inszeniert und bietet sie in großflächigen Panoramaaufnahmen dar, denen man sich kaum entziehen kann. Der 3D-Effekt bleibt dabei während des ganzen Films (zumindest in der von uns gesehenen IMAX-Version) überraschend unaufdringlich – wenn man zwischendurch die 3D-Brille absetzt, könnte man sogar fast meinen, manche Szenen seien in 2D gedreht worden.
Hauptdarstellerin Milla Jovovich glänzt einmal mehr mit zünftiger Kick-Ass-Action. Die Actionszenen sind perfekt choreographiert, und Alices teilweise brutal-komischen Finishermoves sind eine schöne Hommage an die Videospielursprünge der Reihe. Und das ist nicht das einzige Goodie für Gamer: Einige der neuen Mutanten im Film stammen direkt aus dem neuen Spiel "Resident Evil 7 Biohazard", das nur zwei Tage vor dem Film erschienen ist. Eingefleischte Fans des Franchise werden diesen Bezug sicher ebenso zu schätzen wissen wie das Wiedersehen mit dem Ort der wohl berühmtesten Szene des ersten Films (Stichwort: Laserhäcksler).
Stärken und Schwächen
"Mein ganzes Leben besteht aus Weglaufen und Töten", sagt Alice in einer Szene kurz vor dem finalen Gefecht – und fasst damit gleichzeitig Stärken und Schwächen des Films zusammen. "Resident Evil 6: The Final Chapter" wird sicher keinen Preis für das beste Drehbuch gewinnen, dafür ist das Handlungsschema einfach zu simpel. Und einige kleine, aber recht offensichtliche Logikfehler in der Story sind sogar ärgerlich, weil hier entweder geschlampt oder aber dem Publikum nicht mehr zugetraut wurde.
Trotzdem schafft es der FSK-16-Film – auf gewohnt brutale Weise – Spannung zu erzeugen und zu unterhalten: In einer Welt mit Milliarden von Zombies ist Weglaufen und Töten nun mal die einzige Option. Und Alice ist mit den Jahren wirklich gut darin geworden.
"Resident Evil 6: The Final Chapter": Fazit
"Resident Evil: The Final Chapter" ist für jeden Fan ein Muss. Die postapokalyptische Welt wurde visuell beeindruckend inszeniert und Milla Jovovich verdrischt mal wieder spektakulär die Bösewichte und Monster. Trotz einiger Logikfehler und der simpel gestrickten Story sorgt der Film für einen würdigen (vorläufigen) Abschluss der Reihe.