Am 9. Februar ist Safer Internet Day. An diesem Tag finden international viele Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit statt. Auch wir haben 9 wichtige Tipps zusammengetragen, die Dir dabei helfen, Dich sicherer durchs Netz zu bewegen.
Safer Internet Day 2016: "Extrem im Netz"
Das Thema Sicherheit im Internet ist wichtig. So wichtig, dass es einen festen Tag im Jahr gibt, an dem zahlreiche Organisationen und Initiativen international Aktionen rund um das Thema planen. In diesem Jahr fällt der Aktionstag auf den 9. Februar, den zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats. Der Safer Internet Day 2016 steht unter dem Motto "Extrem im Netz" und soll das Bewusstsein für Gefahren im Internet schärfen sowie die Medienkompetenz von Lehrern, Schülern und Eltern stärken.

In diesem Jahr stehen also extreme Internetinhalte im Fokus des Tages, dazu zählen sowohl positive Beispiele wie extrem Mutiges und Lustiges, aber natürlich auch Negativbeispiele wie Gewaltvideos, Ausländerfeindlichkeit oder andere extreme Online-Aktivitäten. Denn auch Cybermobbing oder das sogenannte Sexting nehmen immer bedenklichere Ausmaße an. Zu den geplanten Aktionen kannst Du Dich bei klicksafe.de auf dem Laufenden halten und anmelden. Die EU-Initiative koordiniert die nationalen Aktivitäten zum weltweiten Safer Internet Day.
Tipp 1: Kenne die Gefahren!
Das Internet ist groß. Und voller Gefahren. Diese sind wiederum nur zum Teil technischer Natur. Viren und andere Malware sind natürlich eine der großen Gefahrenquellen – aber eben nur eine. Denn auch auf Trickbetrüger fallen nach wie vor viele Internetnutzer rein. Um Kompetenz im Umgang mit Medien wie dem Internet zu erlangen, ist Aufklärung daher enorm wichtig. Tage wie der Safer Internet Day tragen dazu bei, das Bewusstsein zu schärfen. Natürlich muss aber auch darüber hinaus informiert, beraten und weitergebildet werden. Schließlich ist beim Surfen immer eines gefragt: gesunder Menschenverstand. Um nicht zum Opfer zu werden, muss man mit offenen Augen unterwegs sein und darf nicht blindlings auf jedes verlockende Angebot klicken.
Tipp 2: Gib nicht zu viel in sozialen Netzwerken preis

Fast jeder nutzt sie und grundsätzlich spricht auch nichts dagegen. Man muss soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder YouTube nicht verteufeln, aber man sollte sich auch mit möglichen Problemen und Risiken auseinandersetzen. Die meisten Dienste verlangen von ihren Nutzern nämlich die Preisgabe vieler persönlicher Informationen. Damit werden sie angreifbar. Wichtig ist es daher, sich mit den wichtigsten Sicherheitseinstellungen zum Schutz der Privatsphäre zu beschäftigen. Oft muss das Netzwerkmitglied aktiv Einstellungen treffen oder Häkchen setzen, um beispielsweise nicht unerwünscht mit Werbung bombardiert zu werden. Auch von Fake-Profilen, Identitätsklau oder Cyber-Mobbing solltest Du im Zusammenhang mit einer aktiven Teilnahme an sozialen Netzwerken schon einmal gehört haben.
Tipp 3: So wehrst Du Dich gegen Cyber-Mobbing
Eine Schattenseite des Internets, die erst durch soziale Netzwerke groß wurde, ist das sogenannte Cyber-Mobbing. Es kann verschiedene Formen annehmen: Diffamierung, Belästigung, Bedrängung oder Nötigung zum Beispiel, findet aber immer über das Internet statt. Wie das klassische Mobbing ist Cyber-Mobbing vor allem ein junges Problem. Insbesondere Jugendliche stellen andere durch peinliche Fotos, beleidigende Kommentare oder andere Hässlichkeiten bloß. Doch was vielen nicht bewusst ist: Auch Cyber-Mobbing ist strafbar. Dahinter stehen nämlich meist Straftatbestände wie Beleidigung (§ 185 StGB), üble Nachrede (§ 186 StGB), Verleumdung (§ 187 StGB), Nachstellung (§ 238 StGB) oder Nötigung & Bedrohung (§ 240 & 241 StGB). Zudem werden häufig andere Persönlichkeitsrechte wie das Recht am eigenen Bild (§ 22 KUG/KunstUrhG) verletzt.
Dennoch muss man nicht immer gleich die Polizei einschalten, um sich gegen Cyber-Mobbing oder Cyber-Bullying zu wehren. Gerade in der Schule lassen sich Konflikte häufig schon klären, wenn sie offen angesprochen werden, rät klicksafe.de. Als Hilfspersonen sind etwa Vertrauenslehrer, Eltern, ältere Geschwister, Trainer im Sportverein oder Betreuer im Jugendzentrum heranzuziehen. Lässt sich der Konflikt auf diese Weise nicht lösen, können zivilrechtliche Schritte erwogen werden. Nach einer informellen Aufforderung würde eine Abmahnung, anschließend eine Unterlassungsklage und im vierten Schritt eine einstweilige Verfügung folgen.
Tipp 4: Schütze Deine Privatsphäre
Jeder Deutsche hat laut Gesetz das "Recht auf informelle Selbstbestimmung". Das bedeutet, dass theoretisch keine personenbezogenen Daten erhoben, verarbeitet oder genutzt werden dürfen – es sei denn, es gibt eine Rechtsgrundlage oder Du stimmst dem zu. Allerdings lässt sich häufig schwer überprüfen, ob sich Unternehmen auch daran halten. Insbesondere Suchmaschinen stehen oft in der Kritik wegen mangelnder Transparenz. Und bei sozialen Netzwerken ist eine Teilnahme sogar nur dann möglich, wenn man persönliche Daten über sich preisgibt. Hier solltest Du Dich an den Leitsatz halten: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Lasse im Umgang mit dem PC, dem Internet, sozialen Netzwerken und anderen Kommunikationsprogrammen immer gesunden Menschenverstand walten. Zum Schutz der Privatsphäre gehören sichere Passwörter ebenso wie das Wissen über hinterlassene Fußspuren im Cache oder Verlauf, die Auseinandersetzung mit Cookies, Spyware und Spam sowie den Umgang mit fremden PCs und öffentlichen W-LANs.
Tipp 5: Verwende alternative Suchmaschinen
Hast Du Dich schon einmal selbst gegoogelt? Viele Menschen sind überrascht, was eine Suche nach dem eigenen Namen alles an Informationen offenbart. Diese Daten gelangen nicht über die Suchmaschine ins Web, sondern über dritte Seiten. Die Suchmaschine findet die Informationen lediglich und sammelt sie von verschiedenen Quellen zusammen. Allerdings speichern die Server der Suchmaschinen auch verschiedene Daten bei jeder Anfrage, häufig etwa die IP-Adresse, Datum, Zeitpunkt und Inhalt der Suchanfrage sowie eine Cookie-Nummer. Das alles hilft dabei, die Suchergebnisse oder Funktionen wie Autocomplete zu verbessern. Es gibt aber auch Suchmaschinen, die anders als Marktführer Google auf das Sammeln von Nutzerdaten oder Werbeprofilen verzichten, zum Beispiel DuckDuckGo. Eine Übersicht über Alternativen zu Google haben wir Dir hier zusammengestellt.
Tipp 6: Nimm Dich vor Viren & Malware in Acht
Ein großer Teil der Gefahren, die im Internet lauern, ist aber nach wie vor technischer Natur. Gelangen Viren, Spyware, Trojaner oder andere unerwünschte Programme auf den PC, das Tablet oder das Smartphone, kann das böse Folgen haben: ausspionierte Passwörter, gelöschte Dateien, gestohlene Identitäten, Fremdkontrolle des Geräts oder die Weitergabe sensibler Daten. Schwachstellen, über die Malware jeglicher Art auf Rechner und Co. kommt, sind etwa das Betriebssystem sowie Apps und Programme. Zum Schutz vor Viren und Ähnlichem solltest Du daher einige Grundregeln befolgen: Halte Dein Betriebssystem und installierte Programme immer aktuell, installiere Sicherheits-Updates der Hersteller, verwende eine gute Antiviren-Software beziehungsweise Antiviren-Apps auf dem Smartphone, öffne keine Dateien aus unbekannten Quellen oder mit merkwürdig erscheinenden Endungen und folge keinen unseriös wirkenden Links.
Tipp 7: Hüte Dich vor Kostenfallen & Phishing-Angriffen

Aber nicht nur durch den Klau von Kontodaten und Passwörtern gelangen Betrüger an fremdes Geld. Es lauern auch zahlreiche Kostenfallen im Internet. Mit vermeintlichen Gewinnspielen, Gratisangeboten und gut versteckten Formulierungen im Kleingedruckten gelangen Trickser an die persönlichen Daten vieler Menschen. Flattern dann überraschend Rechnungen ins Haus, zahlen einige aus Angst. Zwar hätten die Forderungen der dubiosen Seitenbetreiber vor Gericht meist keinen Bestand. Die Betrüger werden aber häufig nicht müde, per Mahnungen oder Inkassoschreiben Druck auszuüben. Schaue daher immer genau hin, wenn von "Gratisangeboten", "Gewinnspielen" oder "Clubmitgliedschaften" die Rede ist. Macht Dich etwas misstrauisch, verzichte am besten darauf, das Angebot wahrzunehmen, oder lies die AGB wirklich genau durch. Auch wichtig zu wissen: Bei Vertragsabschlüssen im Internet kannst Du häufig von einem 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen. Mehr Infos zum Thema Phishing findest Du hier.
Tipp 8: So kaufst Du sicher im Netz ein
Fast jeder macht es und meist geht dabei auch alles gut: Online-Shopping ist einfach komfortabler als herkömmliches Einkaufen. Doch nicht jeder Online-Shop ist wirklich seriös. Da Du beim Einkaufen, vor allem beim Bezahlen, aber mit sensiblen Daten hantierst, solltest Du ein paar Dinge beachten, wenn Du den virtuellen Warenkorb befüllst. Denn es gibt einige Anzeichen, an denen Du einen seriösen Shop und seriöse AGB erkennen kannst. Zudem haben wir einige Tipps für Dich zusammengestellt, wie Du sicher im Internet bezahlst. Nicht zuletzt können auch geprüfte Online-Gütesiegel dabei helfen, mit Sicherheit im World Wide Web zu shoppen.
Tipp 9: Schütze Kinder & Jugendliche vor bedenklichen Inhalten

Für die Schule oder einfach privat: Das Internet ist auch aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Längst zählen junge Generationen zu den aktivsten Nutzern von Smartphones & Co. Aber wie schützt man den Nachwuchs vor schädlichen, illegalen oder bedenklichen Inhalten im Netz? Es gibt natürlich eine Reihe von Maßnahmen, die zum Schutz beitragen. Mit an oberster Stelle sollte aber auch hier die Aufklärung stehen. Kinder und Jugendliche müssen wissen, welche Gefahren im Internet lauern. Dabei können etwa Broschüren der Kommission für Jugendmedienschutz (kjm) helfen.
Eltern sollten Interesse an konsumierten Inhalten oder Spielen zeigen, mit denen sich die Kinder beschäftigen. In deren individuellem Ermessen liegt es auch, das zeitliche Ausmaß, das Kinder vor dem PC oder mit dem Smartphone verbringen, zu regulieren. Darüber hinaus kann spezielle Schutzsoftware mit sogenannten Positiv- oder Negativlisten die Internetinhalte, die Kinder zu sehen bekommen, beschränken. Wichtig ist aber auch, dass Jugendliche ein Unrechtbewusstsein entwickeln und lernen, selber einzuschätzen, was im Internet erlaubt ist und was nicht.