Die Samsung-Galaxy-Familie hat zwei neue Mitglieder bekommen: den Fitness-Tracker Galaxy Fit und seinen abgespeckten kleinen Bruder Galaxy Fit e – das "e" steht für "essential". Bedeutet es, dass Du große Abstriche machen musst? Die Antwortet liefert der Test, ich habe die Budget-Variante des Wearables ausprobiert.
- Optik & Design: Schlicht und funktionell
- Das Einrichten: Eine App zu viel ...
- Die Features: Für Anfänger ausreichend
- Aufschlussreiches Puls- und Schlaf-Tracking – wenn es funktioniert ...
- Smarte Funktionen und Akkulaufzeit
- Fazit
Optik & Design: Schlicht und funktionell
Der Samsung Galaxy Fit e kommt optisch unauffällig daher. Die Tracker-Einheit mit ihrem schwarz-weißen PMOLED-Display liegt in einem Kunststoffgehäuse. Die Bildschirmdiagonale misst gut 3,5 Zentimeter, doch die tatsächliche Anzeige nimmt nur etwas mehr als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Fläche ein. Das ist etwas schade, reicht aber aus, um Werte wie Uhrzeit oder Schritte abzulesen – je nachdem, welches Ziffernblatt ausgewählt wurde.
Ein doppelter Fingertipp oder das Anheben des Handgelenks aktiviert das Touchdisplay. Zu den verschiedenen Widgets zum Messen von Schrittzahl oder Kalorienverbrauch gelangst Du per kräftigem Tippen aufs Display. Leider reagiert der Bildschirm mitunter schwerfällig. Bei hellem Licht ist die Anzeige zudem nur schwer ablesbar.

Mit einem Gewicht von nur 15 Gramm ist der Galaxy Fit e ein Leichtgewicht unter den Fitness-Trackern. Das Anlegen ist jedoch etwas tricky. Die Dornschließe ist nicht beweglich und liegt schräg. Du musst etwas Geduld aufbringen, bis das Armband verschlossen ist. Ist das geschafft, liegt der Fit e angenehm am Handgelenk und stört auch nicht in der Nacht. Das schmale, auswechselbare Armband aus Kunststoff ist in den klassischen Farben Schwarz und Weiß und in strahlendem Gelb verfügbar.
Das Einrichten: Eine App zu viel ...
Bevor der Galaxy Fit e in Betrieb genommen wird, sollte er komplett aufgeladen werden. Eine Ein-und-Aus-Taste ist nicht vorhanden: Ist der Akku geladen, schaltet sich der Tracker von allein an. Nun geht es daran, die Hersteller-App herunterzuladen. Je nach verwendetem Betriebssystem variiert der Name leicht. Die Anwendung für Android ist unter den Namen "Galaxy Wearable" zu finden, im App Store von Apple habe ich die iOS-Version nach kurzer Suche unter dem Namen "Galaxy Fit" gefunden. Mit der habe ich dann meinen Test fortgeführt.

In der Anwendung kannst Du ein Ziffernblatt Deiner Wahl aussuchen und die Widgets auf dem Tracker anpassen. Ich habe das Widget zum fortlaufenden Messen des Pulses hinzugefügt. Das hat jedoch großen Einfluss auf den Akkuverbrauch, dazu später mehr. Außerdem kannst Du hier einstellen, welche Benachrichtigungen Dir auf dem Tracker angezeigt werden sollen. Apps werden in dem Reiter erst angezeigt, nachdem sie mindestens eine Nachricht an den Fit e gesendet haben. Auch einen Vibrationsalarm kannst Du einrichten.
Als ich auf den spannendsten Reiter namens Fitnesseinstellungen tippe, gerate ich in an die Grenzen der App: Auf die Fitnesseinstellungen bekomme ich nur über eine weitere App Zugriff: Samsung Health. Während sie auf Samsung-Geräten standardmäßig vorinstalliert ist, muss ich sie auf mein iPhone manuell herunterladen. Nachdem ich sie mit dem Galaxy Fit e verbunden habe, kann ich die wirklich wichtigen Informationen sehen: wie viel Schritte ich gegangen bin, die gemessenen Pulsdaten, eine Schlafanalyse und Informationen zu absolvierten Workouts. Zumindest theoretisch ...
Die Features: Für Anfänger ausreichend
So weit, so vielversprechend. Der Tracker zeigt mir Schritte, Schlafzeit und den aktuellen Puls an. Habe ich mein tägliches Schrittziel von 6.000 Schritten erreicht, vibriert der Fitbit e als Belohnung. Längeres Gehen erkennt er zuverlässig und spornt mich mit Display-Sprüchen wie "Weiter so" an.
Der Tracker merkt auch, wenn ich inaktiv bin. Dann heißt es "Zeit für Bewegung"! Die Motivationssprüche sind vor allem für Einsteiger interessant, die sich mehr bewegen wollen. Wer intensiver Sport treibt, stößt dagegen schnell an die Grenzen des Trackers. In meinem Test hat er nur Gehen zuverlässig erkannt. Radfahren und Joggen konnte er von allein nicht tracken.

Wichtig zu wissen: Die Voraussetzung fürs Erkennen ist, dass Du länger als zehn Minuten sportelst. Du kannst die entsprechende Aktivität – es stehen mehr als 90 Trainigsarten zur Auswahl – aber auch manuell in der App auswählen.
Der Fit e wurde offensichtlich nicht für Sportler konzipiert, das zeigt der folgende Umstand: Messwerte wie Distanz, Zeit und Herzfrequenz lassen sich nicht in einer Übersicht ablesen. Für etwas ambitioniertere Sportler, die ihre Leistung per Pulskontrolle steigern wollen, ist das ungünstig. Immerhin: Der Fit e ist bis zu einer Tiefe von 50 Metern wasserdicht (5 ATM) und damit auch zum Schwimmen geeignet.
Aufschlussreiches Puls- und Schlaf-Tracking – wenn es funktioniert ...
Besonders gespannt war ich im Vorfeld auf die Funktion zur Schlaf-Analyse. Der Tracker erfasste täglich meine Gesamtschlafzeit, die App bot mir aber keine tieferen Einsichten in mein Schlafverhalten. Der Grund: Der Tracker hat die Daten während meines zweiwöchigen Tests nur dreimal an die App übertragen. Woran das lag, konnte ich nicht nachvollziehen.

Es muss wohl Fehler bei der Synchronisierung gegeben haben. In den drei Nächten, in denen die Übertragung klappte, bot die App Einsichten über die tatsächliche Schlafzeit, erkannte unruhige und ruhige Phasen und errechnete sogar die im Schlaf verbrannten Kalorien. Mithilfe dieser Faktoren bewertete die App die Effizienz meines Schlafes auf einer Skala von 1 bis 100 Prozent. Wie durchgehend mein Schlaf war, wurde von gut bis schwach eingestuft.
Bei der Herzfrequenzmessung klappte das Tracking nebst Übertragung tadellos. Auf stündlicher Basis erfasst der Galaxy Fit e die Herzfrequenz, errechnet den Durchschnittspuls sowie Minimal- und Maximalwerte. Besonders morgens, zur Mittagszeit, wenn es weg vom Schreibtisch ging, und natürlich beim Sport zeigte das Diagramm Spitzen. Unterteilt werden die Werte in Maximum, Heftig und Mäßig.
Smarte Funktionen und Akkulaufzeit
Der Galaxy Fit e soll zusätzlich zum Schritt- und Schlaf-Tracking mit smarten Funktionen glänzen: Das Wearable weist auf Anrufe, Nachrichten und Termine hin. Das wäre praktisch – würden die Benachrichtigungen lange genug auf dem Bildschirm angezeigt, um sie lesen zu können. Doch wenn ich den Bildschirm per Handbewegung oder Fingertipp aktiviert hatte, war keine Nachricht mehr zu sehen. Da gibt es eindeutig Verbesserungsbedarf.

Die Akkulaufzeit des Fit e ist okay, reichte jedoch nicht an die von Samsung versprochenen sieben Tage heran. Im Test hielt das Wearable gute vier Tage durch. Wird zudem durchgehend der Puls gemessen, verringert sich die Akkuleistung noch einmal deutlich. Nach zwei Tagen musste ich den Tracker dann wieder aufladen. Das klappte zumindest ziemlich fix: Nach etwa zwei Stunden war der Galaxy Fit e wieder einsatzbereit.
Fazit: Fitness-Tracker für das Wesentliche mit kleinen Macken
Der Galaxy Fit e bietet die Grundfunktionen eines Fitness-Trackers wie Schlaf-Tracking und das Messen von Schritten und Puls. Die Auswertungen sind für Einsteiger ausreichend, für Sportler aber zu oberflächlich. Zudem leidet der Tracker an einigen Kinderkrankheiten, überträgt Schlafdaten unzuverlässig und zeigt Benachrichtigungen zu kurz an. Der Preis ist mit 39 Euro aber äußerst moderat.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gefallen |
+ angenehm zu tragen | - zwei Apps nötig |
+ günstiger Preis | - fehlerhafte Übertragung des Schlaf-Trackings an App |
+ dezentes Design | - gewöhnungsbedürftiger Schließmechanismus |
+ akkurates Herzfrequenz-Tracking | - Display bei hellem Licht schwer zu lesen |
+ geringes Gewicht | - Benachrichtigungen zu kurz angezeigt |