Samsung Galaxy S7 und S7 Edge im Test: Optimal optimiert

Ein starkes Duo: das Samsung Galaxy S7 und das S7 Edge.
Ein starkes Duo: das Samsung Galaxy S7 und das S7 Edge. Bild: © TURN ON 2016

Es ist gerade Anfang März und eines der Smartphone-Highlights 2016 steht schon jetzt in den Startlöchern: Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge wollen ab dem 11. März die Welt erobern. Im Test der beiden Flaggschiffe nehmen wir das Potenzial der schärfsten iPhone-Rivalen genauer unter die Lupe. So viel vorab: Apple muss sich dieses Jahr warm anziehen!

Vom Galaxy S6 zum Galaxy S7: Revolution oder Evolution?

Die Zeit der großen Smartphone-Revolutionen scheint erst einmal vorbei. Bei vielen Herstellern zeichnet sich eher ein Trend zu kleinen, aber sinnvollen Verbesserungen ab. Vom Vorgänger zum Nachfolgemodell werden häufig nur noch Prozessor, Kamera und mitunter auch der Akku verbessert sowie das Design leicht angepasst. Das machte Apple etwa beim Schritt vom iPhone 6 zum iPhone 6s so. Mit einer echten Überraschung konnte hingegen LG auf dem MWC 2016 aufwarten. Das LG G5 ist das erste modular aufgebaute Smartphone, über dessen Magic Slot sich der Akku austauschen oder verschiedene Zubehörmodule anbringen lassen.

Ein grundlegend neues Design bringt das Galaxy S7 nicht mit. fullscreen
Ein grundlegend neues Design bringt das Galaxy S7 nicht mit. Bild: © TURN ON 2016
Das Galaxy S6 in der Mitte reiht sich optisch gut ein. fullscreen
Das Galaxy S6 in der Mitte reiht sich optisch gut ein. Bild: © TURN ON 2016
Auffällig ist jedoch der jetzt viel kleinere Kamera-Buckel. fullscreen
Auffällig ist jedoch der jetzt viel kleinere Kamera-Buckel. Bild: © TURN ON 2016
Ein grundlegend neues Design bringt das Galaxy S7 nicht mit.
Das Galaxy S6 in der Mitte reiht sich optisch gut ein.
Auffällig ist jedoch der jetzt viel kleinere Kamera-Buckel.

Und Samsung? Auf den ersten Blick scheint der Schritt von Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge zu Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge nicht gewaltig. Das Design wurde leicht angepasst, bleibt seiner grundsätzlichen Linie aber treu. Zu den auffälligsten Unterschieden zählen der deutlich unauffälligere Kamera-Buckel beim neuen Modell sowie der Größenzuwachs bei der aktuellen Edge-Version. Ob man beim Blick auf die Technik – Hardware und Software – von einer Revolution sprechen kann, wollen wir im Test klären.

Design: Weniger Bling-Bling, mehr Schutz

Ein wenig Metall plus viel Glas – so lautete schon die Erfolgsformel beim Galaxy S6, das Samsung endlich einen Platz in der obersten Designliga sicherte. Davon rückt der Elektronikkonzern daher auch beim Nachfolgemodell nicht ab. Galaxy S7 und S7 Edge besitzen ebenfalls einen Aluminiumrahmen, Front- und Rückseite werden von Gorilla Glass 4 geschützt. Aber es gibt auch Unterschiede zum Vorgänger. Zu den deutlichsten gehört die Kamera auf der Rückseite, die nun sehr viel weniger aus dem Gehäuse herausragt.

Zudem hat Samsung die chromglänzenden Umrandungen von Hauptkamera, Blitz und Pulssensor, Lautsprecher und Home-Button weggelassen. Dadurch wirkt das Galaxy S7 etwas dezenter als das Vorjahresmodell, aber ebenso stilvoll. Dazu trägt auch die neue sanfte Rundung der Rückseite bei. Sie sorgt für leicht changierende Farben je nach Lichteinfall. Die glänzende Oberfläche des Galaxy S6 spiegelt hingegen einfach. Unterstrichen wird der stilvolle Auftritt nicht zuletzt von der neuen Farbgebung: Das Schwarz des Galaxy S7 wirkt wieder richtig dunkel, die Vorgängergeneration driftete noch stark ins Bläuliche ab.

Viel Glas und Metall gibt es auch beim Galaxy S7. fullscreen
Viel Glas und Metall gibt es auch beim Galaxy S7. Bild: © TURN ON 2016
Im Vergleich zum S6 sind die schwarzen Farbvarianten wieder richtig schwarz. fullscreen
Im Vergleich zum S6 sind die schwarzen Farbvarianten wieder richtig schwarz. Bild: © TURN ON 2016
Zudem ist das S7 wieder wasserdicht – auch ohne Abdeckungen für die Ports. fullscreen
Zudem ist das S7 wieder wasserdicht – auch ohne Abdeckungen für die Ports. Bild: © TURN ON 2016
Die Tasten sitzen alle an gewohnter Stelle. fullscreen
Die Tasten sitzen alle an gewohnter Stelle. Bild: © TURN ON 2016
Das Galaxy S7 Edge fällt in diesem Jahr allerdings größer aus. fullscreen
Das Galaxy S7 Edge fällt in diesem Jahr allerdings größer aus. Bild: © TURN ON 2016
Der Edge-Screen bietet einige praktische Zusatzfunktionen. fullscreen
Der Edge-Screen bietet einige praktische Zusatzfunktionen. Bild: © TURN ON 2016
Da das Galaxy S7 dicker ist als das S6, steht die Kamera weniger hervor. fullscreen
Da das Galaxy S7 dicker ist als das S6, steht die Kamera weniger hervor. Bild: © TURN ON 2016
Viel Glas und Metall gibt es auch beim Galaxy S7.
Im Vergleich zum S6 sind die schwarzen Farbvarianten wieder richtig schwarz.
Zudem ist das S7 wieder wasserdicht – auch ohne Abdeckungen für die Ports.
Die Tasten sitzen alle an gewohnter Stelle.
Das Galaxy S7 Edge fällt in diesem Jahr allerdings größer aus.
Der Edge-Screen bietet einige praktische Zusatzfunktionen.
Da das Galaxy S7 dicker ist als das S6, steht die Kamera weniger hervor.

Die Knöpfe und Anschlüsse sitzen beim 2016er Flaggschiff an gewohnter Position, nur der SIM-Kartenschacht, der – zur Freude aller Smartphone-Nutzer – auch wieder eine microSD-Karte beherbergen kann, rutschte von der rechten Gehäuseseite an die Oberseite des Geräts. Und noch etwas Wichtiges ist Samsung gelungen: Sämtliche Gehäuseöffnungen für Ports, Lautsprecher und Co. sind jetzt wasser- und staubdicht. Und das ohne fummelige und hässliche Schutzabdeckungen, wie Samsung sie noch beim Galaxy S5 einsetzte. Mit seiner IP68-Zertifizierung dürfte das Galaxy S7 theoretisch eine halbe Stunde unter Wasser getaucht werden und würde keinen Schaden nehmen. Für den Alltag ist das ein spürbarer Komfortgewinn. Immerhin muss man sich keine Sorgen mehr ums Telefonieren oder Joggen mit Smartphone im Regen sowie versehentlich verschüttete Getränke machen.

Handling: Für jeden die passende Größe

Die kleinen, aber feinen Designänderungen gehen allerdings auch mit einem kleinen Wermutstropfen einher. Beide Modellvarianten, Galaxy S7 und sein kurviger Edge-Bruder, fallen etwas dicker aus als ihre jeweiligen Vorgänger, jeweils knapp einen Millimeter. Auf das Handling wirkt sich das jedoch nicht negativ aus, wie schon unser erstes Hands-On vor dem ausführlicheren Test zeigte. Tatsächlich liegen die jetzt auch leicht schwereren Geräte sogar besser in der Hand als Galaxy S6 und S6 Edge. Besonders das Galaxy S7 entpuppte sich im Alltagstest als wahrer Handschmeichler. Die Kurve, die das Galaxy S7 Edge auf der Front ziert, hat Samsung dem Modellbruder nämlich auf der Rückseite verpasst. Mit diesem Design-Kniff des Galaxy Note 5 passt sich das Smartphone wirklich gut an die Handinnenfläche an.

Bedeutender als der Millimeter extra in der Tiefe und die paar Gramm mehr auf der Waage ist aber eine andere Veränderung: Das Galaxy S7 Edge ist jetzt größer als das Galaxy S7. Die aktuellen Flaggschiffe sind also wahlweise mit 5,1-Zoll-Display oder 5,5-Zoll-Curved-Display erhältlich. Dafür fällt die Plus-Version in diesem Jahr – und damit auch ein wenig vom Galaxy-Modellchaos – weg. 2015 bot Samsung zunächst die 5,1 Zoll großen Smartphones Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge an und erweiterte das Angebot später um das 5,7 Zoll große Galaxy S6 Edge Plus als Alternative zum Galaxy Note 5, das seinen Weg nicht nach Deutschland fand. In diesem Jahr wird es also einfacher – und mit einer 5,5-Zoll-Variante auch alltagstauglicher.

Display: Super-Screen – mit Kurve und ohne

Ob 5,1 oder 5,5 Zoll, die Auflösung bleibt dieselbe: 2560 x 1440 Pixel bringt Samsung auf den Super-AMOLED-Displays von Galaxy S7 und S7 Edge unter. Klar, auch Samsung hätte auf 4K setzen können. Doch der Sinn dahinter erschließt sich bei den Screen-Dimensionen von Smartphones nicht wirklich. Das führte uns bereits der Test des Sony Xperia Z5 Premium vor Augen. Die 577 beziehungsweise 534 ppi der aktuellen Galaxy-Modelle sind mehr als genug.

Das Display des Galaxy S7 Edge misst 5,5 Zoll in der Diagonale. fullscreen
Das Display des Galaxy S7 Edge misst 5,5 Zoll in der Diagonale. Bild: © TURN ON 2016
Das Galaxy S7 bleibt dem 5,1-Zoll-Format treu. fullscreen
Das Galaxy S7 bleibt dem 5,1-Zoll-Format treu. Bild: © TURN ON 2016
Die Super-AMOLED-Screens bieten beide 2K-Auflösung. fullscreen
Die Super-AMOLED-Screens bieten beide 2K-Auflösung. Bild: © TURN ON 2016
Neu ist das sogenannte Always On-Display. fullscreen
Neu ist das sogenannte Always On-Display. Bild: © TURN ON 2016
Dieses zeigt dauerhaft Uhr, Kalender oder ein Bild an. fullscreen
Dieses zeigt dauerhaft Uhr, Kalender oder ein Bild an. Bild: © TURN ON 2016
Die Display-Ränder fallen dank OLED sehr schmal aus. fullscreen
Die Display-Ränder fallen dank OLED sehr schmal aus. Bild: © TURN ON 2016
Das Display des Galaxy S7 Edge misst 5,5 Zoll in der Diagonale.
Das Galaxy S7 bleibt dem 5,1-Zoll-Format treu.
Die Super-AMOLED-Screens bieten beide 2K-Auflösung.
Neu ist das sogenannte Always On-Display.
Dieses zeigt dauerhaft Uhr, Kalender oder ein Bild an.
Die Display-Ränder fallen dank OLED sehr schmal aus.

Schwerer gewichten wir andere Eigenschaften der Samsung-Displays – allem voran die dahinter stehende OLED-Technologie. Sie sorgt für extrem satte und kräftige Farben, hohe Kontrastwerte und belastet den Akku weniger als die zum Beispiel bei Apple noch üblichen LCD-Screens. Außerdem kann Samsung die Display-Ränder bei seinen Galaxys dank OLED schmaler gestalten als Apple bei seinen iPhones. Im Vergleich zum Galaxy S6 strahlt der Bildschirm des S7 zudem noch einmal heller. Ergo: Ein besseres Smartphone-Display hatten wir bislang noch nicht im Test.

Es gibt allerdings auch etwas, das Apple Samsung voraus hat: 3D Touch. Entgegen ersten Spekulationen hat das Galaxy S7 keine ähnliche Technologie spendiert bekommen, die unterschiedlich starken Druck auf das Display erkennt. Dafür führt Samsung ein anderes interessantes Feature ein. Bei aktivierter Always On-Funktion werden Uhrzeit, Kalender oder ein minimalistisches Hintergrundbild auf dem ausgeschalteten Display angezeigt. Ob das akkuschonender ist, als den Screen zum ständigen Nachsehen der Uhrzeit einzuschalten – dazu später mehr unter "Akku".

Hardware: Pure Power fürs Gaming

Neue Gerätegenerationen bekommen natürlich auch neue Prozessoren. Das Samsung Galaxy S7 und das S7 Edge werden in zwei Varianten gefertigt. Nach Deutschland kommt die Version mit hauseigenem Exynos 8890, einem Octacore-Prozessor, bei dem vier Kerne mit 2,3 GHz und vier Kerne mit 1,6 GHz getaktet sind. Leistungstechnisch dürfte sich der Chip kaum vom Snapdragon 820 unterscheiden, der unter anderem das LG G5 und das Galaxy S7 für andere Märkte als den europäischen antreibt. Erste Benchmarks zeigten zwar Differenzen, im Smartphone-Alltag sollte davon aber nichts zu merken sein. Ob Exynos oder Snapdragon – zur Seite stehen jeweils 4 GB RAM. Damit startet das Samsung-Flaggschiff nicht nur schnell, es ist auch bestens fürs Mobile Gaming gerüstet. Um währenddessen nicht so warm zu laufen wie noch das Galaxy S6, wird der Prozessor des S7 von einer sogenannten Heatpipe flüssigkeitsgekühlt.

Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge sollen echte Gaming-Maschinen sein. fullscreen
Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge sollen echte Gaming-Maschinen sein. Bild: © TURN ON 2016
Der kleine Kreis unten links öffnet praktische Game-Tools. fullscreen
Der kleine Kreis unten links öffnet praktische Game-Tools. Bild: © TURN ON 2016
Sie sind Teil des Game Launchers von Samsung. fullscreen
Sie sind Teil des Game Launchers von Samsung. Bild: © TURN ON 2016
Dieser sammelt alle Spiele an einem Ort. fullscreen
Dieser sammelt alle Spiele an einem Ort. Bild: © TURN ON 2016
Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge sollen echte Gaming-Maschinen sein.
Der kleine Kreis unten links öffnet praktische Game-Tools.
Sie sind Teil des Game Launchers von Samsung.
Dieser sammelt alle Spiele an einem Ort.

Ist es angesichts solch fortschrittlicher Technik überhaupt noch eine Erwähnung wert, dass der verbaute Fingerabdrucksensor im Test einwandfrei und schnell funktionierte? Naja, auch hier könnte man Samsung vorwerfen, nicht auf das Neueste vom Neuen zu setzen. Eine Gesichtserkennung wie beispielsweise beim Microsoft Lumia 950 gibt es nämlich nicht. Ebenso vergeblich sucht man einen USB Typ-C-Anschluss. Stattdessen gibt es weiterhin microUSB. Warum? Vielleicht weil Samsung Nutzer nicht verärgern will, die noch unzählige USB-Ladekabel zu Hause rumliegen haben. Dabei hätte der Hersteller angesichts seiner Marktanteile auch eine Vorreiterrolle bei der Verbreitung des USB C-Standards einnehmen können.

Software: Ein bisschen Google und viel Samsung

Auch beim Blick auf die Software müssen wir in unserem Test zuerst etwas Kritik anbringen. Samsung liefert das Galaxy S7 nämlich mit gewohnt viel Bloatware aus. Rund 30 Apps waren auf den Testgeräten vorinstalliert, von Entschlackung der TouchWiz-Oberfläche kann also keine Rede sein. Von einem reinen Android 6.0.1-System trennen das S7 viele Samsung- und einige Microsoft-Apps. Allerdings sind auch einige Dinge mit an Bord, die man durchaus nützlich finden kann.

Mobile-Zocker könnten sich etwa über den Game Launcher freuen, eine Anwendung, über die sich installierte Spiele starten und gamingfreundliche Geräteeinstellungen treffen lassen. Wer beim Spielen nicht gestört werden möchte, kann Benachrichtigungen für diese Zeit deaktivieren oder Hintergrundanwendungen für das Plus an Performance begrenzen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, einen winzigen Bubble im Spiel einzublenden, über den sich Zusatzfunktionen wie Screenshots oder Screencapturing aufrufen lassen. Das Samsung Galaxy S7 ist außerdem das erste Smartphone, das die Vulkan API, eine plattformübergreifende Programmierschnittstelle unterstützt. Damit ist das Modell bereits für viele kommende Mobile Games gerüstet.

Das Edge-Display bieten viele verschiedene Paneele und Feeds. fullscreen
Das Edge-Display bieten viele verschiedene Paneele und Feeds. Bild: © TURN ON 2016
Unter anderem steht ein Wetter-Paneel zur Auswahl. fullscreen
Unter anderem steht ein Wetter-Paneel zur Auswahl. Bild: © TURN ON 2016
Aufgerufen wird das Edge-Menü über den Balken am rechten oberen Rand. fullscreen
Aufgerufen wird das Edge-Menü über den Balken am rechten oberen Rand. Bild: © TURN ON 2016
So führt z.B. aus jeder App heraus ein Shortcut zu einer anderen hier platzierten App. fullscreen
So führt z.B. aus jeder App heraus ein Shortcut zu einer anderen hier platzierten App. Bild: © TURN ON 2016
Das Edge-Display bieten viele verschiedene Paneele und Feeds.
Unter anderem steht ein Wetter-Paneel zur Auswahl.
Aufgerufen wird das Edge-Menü über den Balken am rechten oberen Rand.
So führt z.B. aus jeder App heraus ein Shortcut zu einer anderen hier platzierten App.

Weitere Extra-Funktionen bietet das Galaxy S7 Edge mit seinen Curved-Displays an den Seiten. Davon findet man seit Android 6 Marshmallow auch einige mehr vor. Grundsätzlich hat der Edge-Besitzer die Möglichkeit, Seiten-Paneele, Seiten-Feeds und ein Seitenlicht zu aktivieren. Als Paneele stehen neben App-Shortcuts, Aufgaben und VIP-Kontakten etwa auch Tools wie Kompass, Lineal oder Taschenlampe zur Auswahl. Zusätzliche Paneele und Feeds lassen sich im Galaxy App Store herunterladen.

Noch etwas, das Samsung beim Galaxy S7 aktiv bewirbt, bereitete im Test allerdings noch Probleme:  Das Smart Switch-Feature fürs unkomplizierte Übertragen von Daten des alten aufs neue Smartphone wollte vor dem offiziellen S7-Release noch nicht funktionieren – nicht einmal mit einem Galaxy S5. Auch Alex und Jens hatten keinen Erfolg mit Smart Switch. Möglich, dass die Funktion tatsächlich erst zum Release freigeschaltet wird. Wir werden den Test dann entsprechend updaten.

Kamera: Weniger Pixel für bessere Bilder

Wirklich tadellose Ergebnisse lieferte hingegen die Kamera der neuen Samsung-Flaggschiffe. Insbesondere unter schlechten Lichtverhältnissen macht das neue Galaxy S7 noch bessere Bilder als das Galaxy S6, das in unserem großen Smartphone-Kamera-Vergleichstest schon einen der vorderen Plätze belegte. Dabei bietet die neue Kamera sogar eine geringere Auflösung als die des Vorgängermodells. Statt mit 16 löst der Bildsensor nur noch mit 12 Megapixeln auf. Und dennoch kann er mehr Licht einfangen. Denn Samsung hat dem S7 größere Pixel und eine größere f/1.7-Blende spendiert – sowohl vorne als auch hinten. Das Galaxy S6 besitzt für Smartphones eine ebenfalls schon vernünftige f/1.9-Optik, das iPhone 6s eine vergleichsweise kleine f/2.2-Blende.

Eine weitere Technologie, mit der das Galaxy S7 im Test punkten kann, nennt sich Dual Pixel. Das Prinzip, dass jeder einzelne Pixel des Sensors nicht eine, sondern zwei Fotodioden besitzt, kennt man bisher nur von teuren Canon-DSLRs. Samsung setzt die Technologie nun erstmals in einem Smartphone ein und macht den Autofokus des S7 damit zum schnellsten, den es aktuell in einer Handykamera gibt. Im Test fingen wir damit quasi aus Versehen Möwen im Flug ein, die erstaunlich scharf abgebildet wurden. Die 12-Megapixel-Bilder sind aber nicht nur äußerst detailreich, sondern überzeugen auch mit natürlichen Farben und Kontrasten. Den Vergleich zu anderen Smartphones bei schlechtem Licht kann das neue Modell ebenso für sich entscheiden. Schon erstaunlich, wie gewaltig der Unterschied zur Galaxy S5-Kamera ausfällt.

Die Kamera des Galaxy S7 löst mit 12 Megapixeln auf. fullscreen
Die Kamera des Galaxy S7 löst mit 12 Megapixeln auf. Bild: © TURN ON 2016
Zu den Stärken zählen die große Blende und die Dual Pixel-Technologie. fullscreen
Zu den Stärken zählen die große Blende und die Dual Pixel-Technologie. Bild: © TURN ON 2016
Selbst durch ein Fenster bei Hamburger Schmuddelwetter entstanden ansehnliche Aufnahmen. fullscreen
Selbst durch ein Fenster bei Hamburger Schmuddelwetter entstanden ansehnliche Aufnahmen. Bild: © TURN ON 2016
Mit ihrer f/1.7-Blende ist die Kamera vergleichsweise lichtstark. fullscreen
Mit ihrer f/1.7-Blende ist die Kamera vergleichsweise lichtstark. Bild: © TURN ON 2016
Der Fokus ist superschnell. fullscreen
Der Fokus ist superschnell. Bild: © TURN ON 2016
Auch Gegenlichtaufnahmen werden mit dem Galaxy S7 ganz vernünftig. fullscreen
Auch Gegenlichtaufnahmen werden mit dem Galaxy S7 ganz vernünftig. Bild: © TURN ON 2016
Die Farben wirken natürlich. fullscreen
Die Farben wirken natürlich. Bild: © TURN ON 2016
Der Fokus kann wie gewohnt per Tipp aufs Display verändert werden. fullscreen
Der Fokus kann wie gewohnt per Tipp aufs Display verändert werden. Bild: © TURN ON 2016
Der minimale Abstand für Makroaufnahmen ist mit anderen aktuellen Top-Smartphones vergleichbar. fullscreen
Der minimale Abstand für Makroaufnahmen ist mit anderen aktuellen Top-Smartphones vergleichbar. Bild: © TURN ON 2016
Das Galaxy S7 bringt einen speziellen Modus zum Fotografieren von Essen mit. fullscreen
Das Galaxy S7 bringt einen speziellen Modus zum Fotografieren von Essen mit. Bild: © TURN ON 2016
Das lichtstarke Objektiv erlaubt auch Spielereien mit der Tiefenschärfe. fullscreen
Das lichtstarke Objektiv erlaubt auch Spielereien mit der Tiefenschärfe. Bild: © TURN ON 2016
Auf diesem Foto wurde der Hintergrund scharfgestellt. fullscreen
Auf diesem Foto wurde der Hintergrund scharfgestellt. Bild: © TURN ON 2016
Das Wetter im Testzeitraum war uns wirklich nicht wohlgesonnen. fullscreen
Das Wetter im Testzeitraum war uns wirklich nicht wohlgesonnen. Bild: © TURN ON 2016
Dafür konnte die Kamera ihre Stärken in dunklen Innenräumen unter Beweis stellen. fullscreen
Dafür konnte die Kamera ihre Stärken in dunklen Innenräumen unter Beweis stellen. Bild: © TURN ON 2016
In einem fast abgedunkelten Raum entstehen immer noch scharfe Bilder. fullscreen
In einem fast abgedunkelten Raum entstehen immer noch scharfe Bilder. Bild: © TURN ON 2016
Besonders deutlich wird die Lichtstärke im Vergleich zum Galaxy S5. fullscreen
Besonders deutlich wird die Lichtstärke im Vergleich zum Galaxy S5. Bild: © TURN ON 2016
Diese Aufnahme entstand mit der Vorvorgängergeneration des Galaxy S7. fullscreen
Diese Aufnahme entstand mit der Vorvorgängergeneration des Galaxy S7. Bild: © TURN ON 2016
In der Dämmerung liegt das neue Modell um Längen vorn. fullscreen
In der Dämmerung liegt das neue Modell um Längen vorn. Bild: © TURN ON 2016
Die Aufnahmen des S5 wirken nur noch verwaschen. fullscreen
Die Aufnahmen des S5 wirken nur noch verwaschen. Bild: © TURN ON 2016
Das gleiche zeigt sich beim Fotografieren in dunklen Innenräumen. fullscreen
Das gleiche zeigt sich beim Fotografieren in dunklen Innenräumen. Bild: © TURN ON 2016
Auch hier ist das Galaxy S5 weit abgeschlagen. fullscreen
Auch hier ist das Galaxy S5 weit abgeschlagen. Bild: © TURN ON 2016
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Licht das S7 im Dunkeln noch einfängt. fullscreen
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Licht das S7 im Dunkeln noch einfängt. Bild: © TURN ON 2016
Beim Galaxy S5 ist das nicht der Fall. fullscreen
Beim Galaxy S5 ist das nicht der Fall. Bild: © TURN ON 2016
Das gleiche gilt übrigens für die Frontkamera. fullscreen
Das gleiche gilt übrigens für die Frontkamera. Bild: © TURN ON 2016
Die des S7 ist deutlich lichtstärker als die des S5. fullscreen
Die des S7 ist deutlich lichtstärker als die des S5. Bild: © TURN ON 2016
Schöner werden Selfies dennoch bei Tageslicht. fullscreen
Schöner werden Selfies dennoch bei Tageslicht. Bild: © TURN ON 2016
Die Kamera des Galaxy S7 löst mit 12 Megapixeln auf.
Zu den Stärken zählen die große Blende und die Dual Pixel-Technologie.
Selbst durch ein Fenster bei Hamburger Schmuddelwetter entstanden ansehnliche Aufnahmen.
Mit ihrer f/1.7-Blende ist die Kamera vergleichsweise lichtstark.
Der Fokus ist superschnell.
Auch Gegenlichtaufnahmen werden mit dem Galaxy S7 ganz vernünftig.
Die Farben wirken natürlich.
Der Fokus kann wie gewohnt per Tipp aufs Display verändert werden.
Der minimale Abstand für Makroaufnahmen ist mit anderen aktuellen Top-Smartphones vergleichbar.
Das Galaxy S7 bringt einen speziellen Modus zum Fotografieren von Essen mit.
Das lichtstarke Objektiv erlaubt auch Spielereien mit der Tiefenschärfe.
Auf diesem Foto wurde der Hintergrund scharfgestellt.
Das Wetter im Testzeitraum war uns wirklich nicht wohlgesonnen.
Dafür konnte die Kamera ihre Stärken in dunklen Innenräumen unter Beweis stellen.
In einem fast abgedunkelten Raum entstehen immer noch scharfe Bilder.
Besonders deutlich wird die Lichtstärke im Vergleich zum Galaxy S5.
Diese Aufnahme entstand mit der Vorvorgängergeneration des Galaxy S7.
In der Dämmerung liegt das neue Modell um Längen vorn.
Die Aufnahmen des S5 wirken nur noch verwaschen.
Das gleiche zeigt sich beim Fotografieren in dunklen Innenräumen.
Auch hier ist das Galaxy S5 weit abgeschlagen.
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Licht das S7 im Dunkeln noch einfängt.
Beim Galaxy S5 ist das nicht der Fall.
Das gleiche gilt übrigens für die Frontkamera.
Die des S7 ist deutlich lichtstärker als die des S5.
Schöner werden Selfies dennoch bei Tageslicht.

Für Fotografie-Enthusiasten gibt es natürlich einen manuellen Modus. Der nennt sich "Pro" und lässt den Nutzer ISO-Werte, Fokusbereiche oder Verschlusszeiten einstellen, einen Weißabgleich vornehmen, die Helligkeit regulieren oder verschiedene Stile in Echtzeit auf das Foto anwenden. Zusätzlich finden sich spielerische Modi wie "Essen", "Virtual Shot", "Hyperlapse" und vieles mehr auf dem Galaxy S7. Noch mehr gibt es per Download. Filmen kann die Samsung-Kamera maximal in 4K-Auflösung, bei Full HD werden wiederum bis zu 60 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet.

Akku: Always On...

Ein dickeres Smartphone hat auch Vorteile! Das zeigt sich spätestens beim Blick auf die Akkukapazität von Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge. Mussten die Vorgänger noch mit 2550 und 2600 mAh haushalten, kann das Galaxy S7 aus einem 3000-mAh-Akku und das S7 Edge aus einem 3600-mAh-Speicher schöpfen. Obwohl der stärkere Prozessor ordentlich am Akku saugen dürfte und das Always On-Feature zunächst auch erst einmal nach Stromfresser klingt, machte die neue Gerätegeneration in unserem Test eine bessere Figur als die Vorjahresserie.

So weit wir das über den Testzeitraum beobachten konnten, kommt Samsungs Schätzung, dass die Always On-Funktion rund einen Prozent Akkuladestand pro Stunde vernichtet, ganz gut hin. Nach einem Testtag mit umfangreicher Nutzung und aktiviertem Always-On-Feature – inklusive Foto-Shootings bei voller Display-Helligkeit – war der Akku am nächsten Morgen noch gut halb voll. Zwei Tage Akkulaufzeit sind also nicht utopisch.

Schnell wieder voll ist der Akku ebenfalls. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Schnellladekabel dauert das Aufladen des Galaxy S7 rund eineinhalb Stunden. Das größere S7 Edge benötigt nur minimal länger. Kabelloses Laden funktioniert laut Hersteller nicht ganz so schnell und ist nur mit einer optional erhältlichen Ladestation möglich.

Fazit: Das südkoreanische Revolutiönchen

Lohnt es sich also, ab dem 11. März zuzuschlagen, wenn Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 offiziell im Handel zu kaufen sind? Immerhin sind die neuen Smartphone-Flaggschiffe mit unverbindlichen Preisempfehlungen von 699 und 799 Euro keine Schnäppchen. Zudem fehlt den beiden neuen Modellen auf den ersten Blick der gewisse Wow-Faktor, den wir der Vorgängergeneration im Test noch attestierten. Das Glas-Metall-Design ist nach wie vor schick und das Edge-Display immer noch etwas Besonderes. Grundlegend neu oder revolutionär ist die Optik jedoch nicht.

Keine Revolution, aber sinnvoll verbessert: Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge. fullscreen
Keine Revolution, aber sinnvoll verbessert: Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge. Bild: © TURN ON 2016
Zum Glück ist wieder ein microSD-Schacht an Bord. fullscreen
Zum Glück ist wieder ein microSD-Schacht an Bord. Bild: © TURN ON 2016
Dafür gibt es keinen USB Typ-C-Port. fullscreen
Dafür gibt es keinen USB Typ-C-Port. Bild: © TURN ON 2016
Wirklich beeindrucken kann aber die Kamera. fullscreen
Wirklich beeindrucken kann aber die Kamera. Bild: © TURN ON 2016
Ab 699 Euro gibt es also ein rundum gelungenes Smartphone. fullscreen
Ab 699 Euro gibt es also ein rundum gelungenes Smartphone. Bild: © TURN ON 2016
Keine Revolution, aber sinnvoll verbessert: Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge.
Zum Glück ist wieder ein microSD-Schacht an Bord.
Dafür gibt es keinen USB Typ-C-Port.
Wirklich beeindrucken kann aber die Kamera.
Ab 699 Euro gibt es also ein rundum gelungenes Smartphone.

Aber: Das Galaxy S7 ist dennoch das bessere Smartphone. Samsung hat nämlich genau die Dinge verbessert, die beim Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge störten. Der interne Speicher lässt sich jetzt wieder per microSD-Karte erweitern, teurere Varianten des Smartphones mit größerem Speicher fallen damit weg. Außerdem ist das Galaxy S7 wieder wasserdicht – und das ohne nervige Abdeckungen für die Anschlüsse wie beim S5. Der Akku ist zwar weiterhin nicht austauschbar, bringt aber mehr Kapazität mit und hält im Alltag spürbar länger durch.

Dass Samsung nicht auf die allerneusten Technologien setzt (4K-Display, Gesichtserkennung, 3D Touch oder USB C), ist nicht grundsätzlich negativ zu werten. Alles, was an Technik im neuen Flaggschiff zum Einsatz kommt, wirkt ausgereift und funktionierte im Test einwandfrei. Die Performance lässt aktuell keine Wünsche offen und die Kamera zählt nicht nur zu den Highlights des Geräts, sondern definitiv auch zu den besten am Markt. Das Gesamtpaket ist damit viel stimmiger als noch beim Galaxy S6 und der Anschaffungspreis durchaus gerechtfertigt.

Angebot
Verdammt! Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine nagelneuen Smartphones direkt zum Release zu kaufen... Und eigentlich wollte ich mit dem Kauf des nächsten Smartphones warten, bis mein jetziges langsam unbrauchbar wird... Zuletzt stieg ich daher vom Galaxy S2 auf das Galaxy S5 um. Will ich diesem Rhythmus treu bleiben, dürfte ich eigentlich erst beim Galaxy S8 wieder zuschlagen... Das neue Galaxy S7 führt mich allerdings stark in Versuchung. Samsung hat nämlich nicht nur auf seine Kunden gehört und den microSD-Slot zurückgebracht. Im Test glänzte das Smartphone vor allem auch in einer Kategorie, die mir persönlich sehr wichtig ist: beim Fotografieren. Bislang dachte ich ja, dass mein Galaxy S5 für ein Smartphone schon wirklich ordentliche Bilder knipst. Doch dann hatte ich den direkten Vergleich. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen macht das S5 die deutlich schlechtere Figur. Was Samsung heutzutage aus einer kleinen Smartphone-Kamera herauskitzelt, ist wirklich beeindruckend. Ach ja, und da mein Galaxy S5 ein wenig rumzickt, seit es beim Joggen einmal etwas zu nass geworden ist, wäre die IP68-Zertifizierung des Galaxy S7 doch auch ein gutes Kaufargument, oder?
Samsung Galaxy S7
Samsung Galaxy S7
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Gerätetyp
    Smartphone
  • Abmessungen
    142,4 x 69,6 x 7,9 Millimeter
  • Gewicht
    152 Gramm
  • Farben
    Weiß, Schwarz, Gold, Silber
  • Lieferumfang
    Samsung Galaxy S7, Ladeadapter, Datenkabel, Headset, Steckplatz-Werkzeug, Kurzanleitung
  • Preis (UVP)
    699 Euro
  • Display-Größe
    5,1 Zoll
  • Display-Auflösung
    2560 x 1440 Pixel (576 ppi), AMOLED
  • Prozessor-Taktung
    Octa-Core-Prozessor mit maximal 2,3 GHz und 1,6 GHz
  • Prozessor
    Exynos 8890
  • Arbeitsspeicher
    4 GB RAM
  • Speicherkapazität
    32 GB (um bis zu 200 GB erweiterbar)
  • Betriebssystem
    Android 6.0 Marshmallow
  • Kameras
    Frontkamera (5 Megapixel) und Rückkamera (12 Megapixel)
  • SIM-Karten-Format
    Nano-SIM
  • Anschlüsse und Steckplätze
    USB 2.0, 3,5mm Stereo-Audioanschluss
  • Konnektivität
    Wi-Fi, LTE, Bluetooth 4.1, NFC, IR Remote
  • Akkukapazität
    3000 mAh
  • Besondere Merkmale
    Metallgehäuse mit Glaskomponenten, Wireless Charging, Fingerabdruckscanner, wasserdicht nach IP68
TURN ON Score:
4,5von 5
  • Akkuleistung
    4,0
  • Design
    4,0
  • Handling
    5,0
  • Preis-Leistung
    4,0
  • Hardware
    5,0
  • Ausstattung
    5,0
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