Das Galaxy S9 ist da – und sieht aus wie das Galaxy S8. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Worin sich das Galaxy S9 vom Galaxy S8 unterscheidet, zeigt unser Vergleich.
1. Design: Alles neu macht das Galaxy S9? Mitnichten

Ganz klar: Wer einen Blick auf das neue Galaxy S9 wirft, könnte denken, er habe das Galaxy S8 vor sich – zumindest bei Betrachtung der Vorderseite. Doch schon auf der Rückseite zeigt sich ein ordentlicher Unterschied: Der Fingerabdrucksensor hat eine neue Position, nachdem die Platzierung rechts neben der Kamera beim Galaxy S8 für einigermaßen Unmut unter den Käufern sorgte. Samsung hat reagiert und den Sensor nun direkt unterhalb der Kamera verbaut. Ansonsten sind die Abmessungen nahezu identisch, die Displayränder sollen geringfügig schmaler ausfallen. Es ist zwar 0,5 Millimeter dicker als noch das Galaxy S8, dafür aber etwas schmaler und kürzer. Ein Unterschied, den man jedoch mit der Lupe suchen muss.
2. Leistung: Wie es sich für ein Flaggschiff gehört

Keine Überraschung: Das Galaxy S9 ist dem Galaxy S8 in puncto Performance deutlich überlegen. Im Inneren verrichtet in der europäischen Variante der hauseigene Exynos 9810 seinen Dienst, der im 10-Nanometer-Verfahren gefertigt wird. Der Arbeitsspeicher bleibt mit 4 GB RAM hingegen unverändert. In einem Benchmark-Test von Geekbench erzielte das Galaxy S9 3648 Punkte im Single-Core und 8894 Punkte im Multi-Core. Zum Vergleich: Das Galaxy S8 bringt es auf 1998 beziehungsweise 6747 Punkte. Freilich dürfte sich allein anhand dieser Messwerte in der Praxis bei normalen Alltagsanwendungen kein signifikanter Unterschied bemerkbar machen. Von der besseren Performance dürften aber etwa VR-Spiele profitieren.
Beim internen Speicher bleibt alles beim Alten: Das Galaxy S9 bietet 64 GB Kapazität, die 256-GB-Variante bleibt dem Galaxy S9 Plus vorbehalten und wird exklusiv nur von Samsung vertrieben. Dennoch kann der Speicher via microSD-Karte erweitert werden, nicht mehr nur um 256 GB, sondern sogar um bis zu 400 GB. Die Akkukapazität bleibt mit 3000 mAh ebenfalls unverändert, eine großartig längere Batterielaufzeit ist somit nicht zu erwarten.
3. Kamera: Bessere Low-Light-Fotografie und viel KI

Wie im Galaxy S8 kommt auch im neuen Flaggschiff eine 12-Megapixel-Kamera zum Einsatz – die Dual-Kamera bleibt der Plus-Variante vorbehalten. Dennoch haben sich die Südkoreaner einige kluge Verbesserungen für die Smartphone-Fotografie einfallen lassen. Vor allem die Low-Light-Fotografie soll von der neuen mechanischen Blende profitieren. Je nach Lichtverhältnissen wird die Blende weiter geöffnet oder geschlossen. Somit fällt je nach Situation mehr oder weniger Licht auf den Kamerasensor. Gehörig verbessert wurde auch die Zeitlupenfunktion. Ist diese beim Galaxy S8 auf 240 Bilder pro Sekunde begrenzt, sind es beim Galaxy S9 sogar 960 fps – womit es etwa mit dem Sony Xperia XZ Premium gleichzieht. Spielereien wie die neuen AR-Emojis sind theoretisch auch mit dem Galaxy S8 möglich, dann allerdings mit einer Drittanbieter-App.
Soundmäßig hat Samsung beim Galaxy S9 ebenfalls aufgerüstet: Geboten wird nicht mehr nur Monoklang, sondern Stereosound – als zweiter Lautsprecher dient einfach die Hörmuschel. Beide Lautsprecher, getunt von Soundspezialist AKG, ergeben somit einen deutlich voluminöseren Sound bei Spielen oder Filmen. Dieser soll 1,4 mal stärker als noch beim Galaxy S8 sein. Sogar das objektbasierte Tonformat Dolby Atmos wird unterstützt.
4. Software: Android 8.0 Oreo mit einigen exklusiven Funktionen

Das Galaxy S9 kommt direkt mit vorinstalliertem Android 8.0 Oreo in den Handel, ergänzt durch die hauseigene Benutzeroberfläche Samsung Experience 9.0. Doch auch für das Galaxy S8 wird das neue Software-Update derzeit ausgerollt – dennoch dürften einige Funktionen dem neuen Modell vorbehalten bleiben. Das betrifft etwa die Landscape-Ansicht des Homescreens oder aber auch der sogenannte Intelligent Scan. Auch Bixby Vision könnte exklusiv für das Galaxy S9 vorgesehen sein.
5. Fazit: Sinnvolle Verbesserungen, aber kein riesiges Upgrade
Nein, ein großes Upgrade ist das Galaxy S9 verglichen mit dem Galaxy S8 nun wahrlich nicht. Optisch hat sich kaum etwas getan, die Verbesserungen im Inneren sind zwar da – doch für viele Besitzer eines Galaxy S8 dürften diese nicht entscheidend sein. Klar, die Performance ist wieder einmal einen Tick besser geworden, die Kamera wurde im Detail optimiert, die Soundwiedergabe verfeinert. Revolutionäre neue Features sind jedoch Fehlanzeige. Die Unterschiede zwischen Galaxy S8 und Galaxy S9 sind eher im Detail zu finden. Immerhin: Mit Lilac Purple gibt es zumindest eine neue Farboption, womit sich das Galaxy S9 wenigstens auch in optischer Hinsicht vom Vorgänger abhebt.
Galaxy S9 | Galaxy S8 |
147,7 x 68,7 x 8,5 Millimeter | 158,1 x 73,8 x 8,5 Millimeter |
5,8 Zoll OLED mit Quad HD+ | 5,8 Zoll OLED mit Quad HD+ |
Exynos 9810 | Exynos 8895 |
4 GB RAM | 4 GB RAM |
64 GB Speicher (microSD: bis 400 GB) | 64 GB Speicher (microSD: bis 256 GB) |
12-Megapixel-Kamera mit mechanischer Blende f/1.5 - f/2.4 | 12-Megapixel-Kamera mit f/1.7-Blende |
Stereo-Lautsprecher | Mono-Lautsprecher |
3000-mAh-Akku | 3000-mAh-Akku |
849 Euro (UVP) | 799 Euro (UVP) |