Seit Kurzem ist die Samsung Gear Fit2 Pro auf dem Markt, die wir uns natürlich direkt für einen Test geschnappt und auf Herz und Nieren geprüft haben. Wir verraten Dir, was das Wearable kann und ob sich ein Upgrade für Besitzer des Vorgängers lohnt.
- Geschwungenes Design
- Erst mal einrichten ...
- Was kann die Samsung Gear Fit2 Pro?
- Aufbereitung der Daten
- Akkulaufzeit? Ausbaufähig!
- Unser Fazit zur Samsung Gear Fit2 Pro
Sie ist wie ein Wolf im Schafspelz: Äußerlich als Fitness-Tracker getarnt, besitzt sie doch die wichtigsten Funktionen einer Smartwatch. Die Rede ist von der neuen Samsung Gear Fit2 Pro, die seit Anfang Oktober auf dem Markt erhältlich ist.
Geschwungenes Design
Falls Du im Besitz des Vorgängermodells Gear Fit2 (hier im TURN ON-Test) bist, wirst Du es mit Sicherheit schon bemerkt haben: Optisch hat sich an der Samsung Gear Fit2 Pro so gut wie nichts verändert. Das Silikonarmband hat eine etwas andere Oberfläche, die Displayabmessung oder das Design des Wearable ist jedoch nahezu identisch. Mit 33 Gramm an Gesamtgewicht hat das Gadget im Vergleich zum Vorgänger sogar um drei Gramm zugelegt.
Durch das Curved-Display schmiegt sich die Fitness-Tracker-Smartwatch um Dein Handgelenk, wodurch keine störenden Kanten oder herausstehenden Ecken entstehen. Und die bereits erwähnten 33 Gramm fallen buchstäblich kaum ins Gewicht. So hatte ich beim Testen zwischenzeitlich schnell vergessen, dass ich ein Wearable um mein Handgelenk trage.
Erst mal einrichten ...
Ich habe zu Beginn bewusst darauf verzichtet, mir die Bedienungsanleitung durchzulesen. Mich hat interessiert, wie intuitiv sich die Samsung Gear Fit2 Pro bedienen und mit dem Smartphone verbinden lässt. Und siehe da: Es war in der Tat ein Kinderspiel. Mit der Samsung Gear Fit-App, die es kostenlos sowohl für Android- als auch iOS-Geräte gibt, konnte der Tracker problemlos verbunden werden – sofern auf beiden Devices Bluetooth aktiviert war.
Innerhalb der Gear Fit-App wurde ich direkt auf eine weitere App verwiesen: Samsung Health (ebenfalls kostenlos für Android- und iOS-Geräte erhältlich). Damit einher geht allerdings auch ein Minuspunkt: zwei Apps, um ein Device zu bedienen? Das hätte man vielleicht auch etwas smarter lösen können. Aber dazu später mehr.
Was kann die Samsung Gear Fit2 Pro?
Nun die Frage aller Fragen: Was kann die Samsung Gear Fit2 Pro alles und was unterscheidet sie vom Vorgängermodell oder anderen Trackern? Vergleicht man die technischen Daten, die sich im Wearable verstecken, so gibt es keine Unterschiede. Beide Gadgets verfügen über eine Bluetooth 4.1-Connection, das neueste Tizen-Betriebssystem, ein AMOLED-Display, einen internen Speicher von rund 4 GB, einen 0,5 GB großen Arbeitsspeicher sowie einen Beschleunigungssensor, einen Lagesensor, einen Pulssensor und ein Barometer. Kurzum: In Sachen innere Werte hat sich kaum etwas verändert.
An Features bietet die Samsung Gear Fit2 Pro die gleichen Funktionen, die es schon beim Vorgängermodell gab. Soll heißen: Auf den MP3-Player, den 24-Stunden-Log, die Stoppuhr- und Timer-Funktion sowie die Kalenderübersicht und Wettervorhersage muss auch beim Nachfolger nicht verzichtet werden. Darüber hinaus kannst Du im Fitness-Tracker die am Tag getrunkenen Wassergläser und Kaffeetassen vermerken, um nicht den Überblick zu verlieren. Zudem erinnert Dich das Wearable daran, wenn Du Dich längere Zeit nicht bewegt hast. Du musst dann aber nicht wie ein Duracel-Hase im Büro oder Zuhause umherlaufen. Ein paar Dehnungsübungen tun es auch – diese schlägt Dir das Gadget zumindest vor.
Und wie so ziemlich jeder Tracker, misst die Samsung Gear Fit2 Pro Deine zurückgelegten Schritte, die dabei verbrannten Kalorien, die erklommenen Etagen und Deine Herzfrequenz. Während der Testphase habe ich parallel noch einen weiteren Fitness-Tracker getragen, um die gemessenen Werte vergleichen und besser einschätzen zu können. Überraschenderweise wichen die zurückgelegten Schritte und mein Puls nur minimal von den Werten ab, die mit mein Fitbit Alta HR ausgespuckt hat.
Aufbereitung der Daten
Nun also zur App beziehungsweise viel mehr den beiden Apps, die Du für die Auswertung der Daten Deiner Samsung Gear Fit2 Pro benötigst. Ehrlicherweise fand ich es nervig, mir extra zwei Apps installieren zu müssen, um den Tracker bedienen zu können. Die Features hätte man durchaus in einer davon vereinen können. Aber gut.
Sobald Du das Wearable mit der App verbindest, findest Du in der Übersicht drei Kreise, die Dir Informationen über den Akku-Status, den Speicherplatz und den Arbeitsspeicher geben. Außerdem wirst Du direkt zur Samsung Health-App weitergeleitet. Wenn Du Deine Samsung Gear Fit2 Pro mit neuen Ziffernblättern oder Apps ausstatten möchtest, kannst Du Dir diese auch über die Samsung Gear-App herunterladen.

Die Samsung Health-App ist übersichtlich aufbereitet und kommt ohne viel Schnickschnack daher. Auf dem Home-Bildschirm findest Du alle Features des Trackers im Überblick, kannst Dir die einzelnen Kacheln jedoch nach Belieben zusammenstellen. Wenn Du weitere Informationen über die gesammelten Daten erhalten möchtest, musst Du nur die jeweilige Kachel anwählen und wirst zu einem weiteren Fenster geleitet.

Wenn Du beispielsweise weitere Informationen zu Deiner letzten Fahrradtour erhalten möchtest, klickst Du das entsprechende Symbol an. Das nächste Fenster sieht zunächst etwas spartanisch aus und Du musst kurz suchen, bis Du zur detaillierten Analyse kommst. Einmal gefunden findest Du jedoch zahlreiche Informationen, wie eine Karte, auf der Dein zurückgelegter Weg nachgezeichnet wird. Außerdem das Verhältnis von Deinem Tempo zum Puls. Somit erkennst Du, zu welchen Zeichen Dein Herz die größte Leistung erbringen musste. Weitere Daten: verbrauchte Kalorien, zurückgelegte Strecke, maximale Geschwindigkeit, u.v.m. Zur Belohnung erhältst Du sogar ein paar Trophäen für besondere Leistungen.
Akkulaufzeit? Ausbaufähig!
Tja, also die Akkulaufzeit ist ein weiterer kleiner Minuspunkt des Trackers. Laut Hersteller soll die Samsung Gear Fit2 Pro drei bis vier Tage durchhalten, bei mäßiger Nutzung – also vermutlich im Sparmodus – sogar bis zu fünf Tage. Wer konstant mit aktivem GPS unterwegs ist, sollte spätestens nach neun Stunden den Tracker wieder ans Netz hängen.
Obwohl ich weder WLAN noch GPS angeschaltet hatte und den Fitness-Tracker "normal" benutzt habe, bin ich nicht auf die angegebenen drei bis vier Tage gekommen. Bei keiner allzu aktiven Nutzung bin ich auf maximal zwei Tage gekommen. War ich mit dem Fahrrad unterwegs oder im Fitnessstudio, waren es sogar nur 1,5 Tage. Das einzig Gute: Neigt sich der Akku dem Ende, ist er in nicht einmal einer Stunde wieder zu 100 Prozent aufgeladen.
Klar, die vielen Funktionen fordern ihren Tribut. Und auch regulär als Smartwatch bezeichnete Geräte haben (bisher) keine allzu lange Akkudauer. Allerdings finde ich maximal zwei Tage bei moderater Nutzung ziemlich schwach. Das Vorgängermodell schafft in den meisten Fällen drei Tage.
Unser Fazit zur Samsung Gear Fit2 Pro
Für einen Fitness-Tracker ist die Samsung Gear Fit2 Pro mit zahlreichen praktischen Features ausgestattet, über die sonst eher eine Smartwatch verfügt. Durch die neue Wasserresistenz von bis zu 50 Metern Tiefe ist das Wearable vor allem für Schwimmbegeisterte von großem Interesse. Aber auch Sport-Fans werden damit voll auf ihre Kosten kommen, da nahezu jede Sportart und jedes Workout getrackt und gemessen werden kann.
Ein Umstieg vom Vorgängermodell auf die Gear Fit2 Pro lohnt jedoch in meinen Augen nicht. Es sei denn, man hat in sich die Leidenschaft für intensives Schwimmtraining entdeckt. Ansonsten gibt es keine nennenswerten Unterschiede zur Samsung Gear Fit2, die den Neukauf für 229 Euro rechtfertigen würden.
Wer jedoch einen Fitness-Tracker mit überschaubaren Features besitzt und seine Sportaktivitäten ausbauen möchte, für den kann der Wechsel zum Tracker mit Smartwatch-Funktionen durchaus ratsam sein.
Mir persönlich hat die Installation und Nutzung von zwei Apps nicht gefallen und auch der Tracker selbst war mir ein kleines bisschen zu groß. Es wirkt am Handgelenk doch recht wuchtig. Aber das sind Kleinigkeiten.