Es muss nicht immer Google sein: Im Internet gibt es einige alternative Suchmaschinen – darunter die Metasuchmaschine Metager, Bing, eine sichere und anonyme Suchmaschine wie Ixquick und weitere Alternativen für die Web-Suche. In unserer Suchmaschinen-Liste erfährst Du die Top 10.
Als das Web in den Neunzigern langsam Fahrt aufnahm, gab es wesentlich mehr große Suchdienste, die um die Gunst der Nutzer buhlten. Große Namen von einst wie AltaVista, HotBot oder Exite haben den Konkurrenzkampf mit Google verloren und sind mittlerweile weitgehend in Vergessenheit geraten. Dennoch gibt es sie noch: die Google-Konkurrenz, die entweder mit speziellen Algorithmen, besserer Bedienung oder besonderen Datenschutz-Optionen punktet. Wir zeigen Dir alternative Suchmaschinen zum Google-Dienst – unsere Top 10 Suchmaschinen.
1. Bing
Im Suchmaschinen-Business hielt sich Microsoft anfangs lange zurück, um dann auf die inzwischen fast übermächtige Google-Konkurrenz zu reagieren. Im Vergleich zu Google ist Microsofts Suchmaschinen-Alternative Bing deshalb recht jung: Erst 2009 ging die erste Beta online. Dann dauerte es noch einmal knapp drei Jahre, bis Bing den Beta-Status verlassen konnte. Genau wie Google kann Bing nach Webseiten, Bildern, Videos, News und noch mehr suchen. Auch ein Kartendienst ist über die Websuche erreichbar.
Mit Hilfe einiger Partner soll Bing trotz des späten Starts dennoch erfolgreich werden. So nutzt Apples Spracherkennung Siri seit iOS 7 Bing als Websuche. Die Suchdienste Yahoo und Baidu bauen ebenfalls auf Bing und bei Windows Phones gibt es sogar einen Hardware-Button ,der die Bing-Suche auslöst. Damit chinesische Nutzer Bing verwenden dürfen, werden Ergebnislisten dort automatisch zensiert. Wegen dieser Unterstützung des chinesischen Regimes steht Microsoft in der Kritik. Übrigens: Ursprünglich trug Bing den Codenamen "Kumu", was so viel wie "Wolke" oder "Spinne" heißt. Wohl eine der besten Alternativen zu Google, wenn man eine andere Suchmaschine bevorzugt.
2. Blinde Kuh
Eine alternative Suchmaschine, speziell für Kinder gemacht: Mit einem simplen, aber bunten Layout spricht die Blinde Kuh vor allem die kleinsten Internetnutzer an. Bei Blinde Kuh müssen Eltern keine Angst davor haben, dass Kinder auf jugendgefährdende Webseiten gelangen. Suchworte führen lediglich zu kindgerechten Inhalten, die aber dennoch den Wissensdurst der Kleinen stillen.
Daneben können sich die jungen Websurfer in mehreren Kategorien wie Wissen, Geschichten und Lernen austoben. Oft poppen zu einigen Themen sogenannte Wissenskarten mit einem kurzen Abriss des gesuchten Themas auf. Sicher ist der Katalog der Blinde-Kuh-Suchmaschine nicht so allumfassend wie der von Google, dennoch ist der Dienst ein guter Startpunkt für Kinder, die gerade erst das Internet entdecken. Sogar Suchmaschinen selbst werden auf Blinde Kuh sehr einfach und anschaulich erklärt.
Die Blinde Kuh ist seit 1997 online und damit fast schon ein Dinosaurier unter den Suchdiensten. Anfangs ehrenamtlich betrieben, fördert heute das deutsche Bundesfamilienministerium die Seite. Das musst Du wissen: Bei Blinde Kuh handelt es sich nicht um eine klassische Suchmaschine, sondern ein redaktionell bearbeitetes Webverzeichnis. Zum Finden tagesaktueller Artikel eignet sich der Suchdienst deshalb weniger. Ein ähnliches Projekt ist übrigens fragFINN.de. Die Suchmaschine soll Kindern eine sichere Möglichkeit zum Surfen im Netz bieten.
3. DuckDuckGo
Die Suchmaschine mit dem putzigen Namen DuckDuckGo verzichtet auf das Sammeln von Nutzerdaten und Werbeprofilen. Das bedeutet auch, dass Suchergebnisse nach logischen Kriterien und nicht nach möglichen Vorlieben des Anwenders aufgelistet werden. Deshalb findet man bei DuckDuckGo teilweise Webseiten, die bei Google durch das Raster fallen würden. Das Motto des Dienstes: "Die Suchmaschine, die Dich nicht verfolgt."
Eigentlich handelt es sich bei DuckDuckGo um eine Art Meta-Suchmaschine, die Ergebnislisten aus einem Mix von Selbstgefundenem und Yahoo-Suchergebnissen zusammenstellt. Der Suchdienst findet auf Wunsch Webseiten, Musik, Bilder, Videos, Produkte und Orte.
DuckDuckGo existiert seit 2008 und wurde ursprünglich vom MIT-Absolventen Gabriel Weinberg programmiert. Schon vor DuckDuckGo konnte Weinberg mit einem Online-Shop und einer E-Mail-Datenbank Millionengeschäfte tätigen. Der Name DuckDuckGo hat übrigens keine besondere Bedeutung. Gabriel Weinberg fiel die Bezeichnung eines Tages aus heiterem Himmel ein, und er mochte sie einfach.
4. Exalead
Die europäische Art des Suchens: Die Suchmaschine Exalead wurde von den beiden Franzosen Francois Bourdoncle und Patrice Bertin entwickelt. Die Datenbank-Server der Findemaschine stehen heute in Paris. Exalead wirbt mit einer eigenen Indexierungsdatenbank, die immerhin mehr als 16 Milliarden Webseiten umfassen soll.
Doch obwohl Exalead bereits seit 2004 online ist, stehen vergleichsweise wenige Suchdienste zur Verfügung. Nutzer können gerade mal nach Webseiten, Bildern, Videos und Wikipedia-Einträgen forschen. Immerhin zeigt die Suchmaschine schon in der Ergebnisliste ein kleines Vorschaubild von jeder gefundenen Webseite.
5. Gigablast
Eine Suchmaschine für Minimalisten und Öko-Surfer: Die Computer von Gigablast werden offenbar nur durch alternative Energien versorgt. Seit knapp 15 Jahren hält sich diese Suchmaschinen-Alternative hartnäckig im Netz. Dabei bietet sie außer einer Websuche und einem recht übersichtlichen Verzeichnis nicht viel.
Die Ergebnislisten enthalten vor allem englische Ergebnisse, aber immerhin stellt der Betreiber seinen Suchalgorithmus allen zur Verfügung. Seit 2013 ist die Such-Software Open Source: Wer will, kann damit seine ganz persönliche Suchmaschine basteln – und damit ganz unabhängig von Google und Co. werden. Außerdem kann anhand des Source-Codes ganz genau festgestellt werden, warum eine Webseite im Ranking noch vorne rutscht und warum meine Homepage immer noch ganz unten ist.
6. Qwant
Diese Google-Alternative sammelt keine Nutzerdaten, es sei denn, der Anwender will es. Qwant legt besonderen Wert auf Datensicherheit: Die Server stehen in der Europäischen Union und nach jeder Sitzung löscht das System die Suchhistorie sowie die verwendeten Cookies. Will der Nutzer auf ihn persönlich zugeschnittene Ergebnisse, muss er sich mit einem Profil bei Qwant registrieren.
Zumindest bei der Websuche kann Qwant mit Google, Bing und Co. mithalten. Bei der Shopping-Suche weist Qwant Lücken auf: Viele Produkte kennt der Suchdienst einfach nicht. Dafür punktet Qwant mit einem bunten, gefälligen Layout und übersichtlicher Aufteilung der Suchergebnisse in Fotos, Webseiten, News und Socia Media.
7. Yahoo!
Der heute zweitgrößte Suchdienst ging bereits 1994 als "Jerry and David's guide of the World Wide Web" online. Anfangs betreute Yahoo! seinen Suchkatalog noch redaktionell, doch später wurde aus dem Verzeichnis eine waschechte Suchmaschine, die zeitweise sogar mit Google paktierte. Heute nutzt das Unternehmen neben einem eigenen Katalog auch Ergebnisse von Microsofts Suchmaschine Bing.
Yahoo! bietet unter anderem auch News, den Foto-Dienst Flickr und diverse weitere Informationsportale unter einem Dach an. Deshalb wird Yahoo! heute oft weniger als Suchdienst, sondern eher als Informationsportal genutzt.
8. Ixquick
Abgesehen von der täglichen Anzahl von Suchanfragen speichert die holländische Suchmaschine Ixquick eigenen Angaben zufolge keine Daten. Sie erfasst also weder die IP-Adresse des Suchenden, noch den benutzten Browser, noch den Inhalt der Suchanfrage. Der Seitenzugriff wird obendrein SSL-verschlüsselt. Bilder-, Video- und Telefonbuchsuche werden auch geboten.
9. MetaGer
Wer alternative Suchmaschinen erwähnt, darf MetaGer nicht vergessen. MetaGer ist eine Metasuchmaschine, die 50 andere Suchmaschinen durchsucht. Sie wurde 1996 von deutschen Forschern entwickelt. MetaGer zeigt verschiedene Ergebnisse zu einer Suchanfrage, die nicht nach ihrer Popularität bei Suchenden gefiltert werden. Sie nutzt keine Tracking-Technologien und erfasst keine IP-Adressen. Daten werden über das https-Protokoll übertragen.
10. Wolfram Alpha
Keine Suchmaschinenliste ist komplett ohne die wissenschaftliche Suchmaschine Wolfram Alpha. Damit kann man physikalische Formen nicht nur suchen, sondern lösen und spezielle fachliche Anfragen für unterschiedliche Natur- und Geisteswissenschaften eingeben. Aus der einstigen Nerd-Suchmaschine ist inzwischen eine ultimative Akademiker-Suchmaschine geworden.