Schutzklassen bei Digicams: Was kann meine Kamera ab?

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Digicam Bild: © picture alliance/blickwinkel/McPHOTOs 2015

Am Strand, im Wasser oder in luftiger Höhe: Immer mehr Menschen wollen auch in anspruchsvollen Lagen Fotos schießen. Ob eine Digitalkamera für das Outdoor-Erlebnis geeignet ist, verrät die Schutzklasse. Wir erklären, was es mit diesem Begriff auf sich hat.

Nur Goethe war Dichter: Schutz gegen Wasser und Staub

Die Bewertung nach Schutzklassen in standardisiert. So sind alle Kameras, deren Daten du kennst, miteinander vergleichbar. Über den IP-Code werden nicht nur bei Smartphones der Schutz gegen Schmutz und Wasser ausgewiesen. Die Abkürzung bedeutet schlichtweg International Protection. Die Outdoor-Kamera Fuji FinePix XP80 beispielsweise weist einen Staubschutz von IP6X und einen Schutz gegen Wasser von IPX8 auf. Manchmal werden beide Werte zusammengefasst. Dann lautet der Code für die Schutzklasse IP68.

Unsere Beispielkamera hat mit 6 von 6 den höchsten Staubschutz-Wert und ist damit staubdicht. Die niedrigste Ziffer ist 0 und bedeutet, dass die Digitalkamera keinerlei Schutz gegen Staub und Schmutz bietet. Der Wert 3 beispielsweise zeigt an, dass das Gerät gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ab 2,5 Millimeter resistent ist. Auch der Schutz gegen Wasser ist bei der FinePix XP80 ziemlich hoch. Schutzklasse 8 ist gleichbedeutend mit einem Schutz gegen dauerndes Untertauchen. Lediglich ein Schutz gegen Wasser aus einer Hochdruck- oder Dampfstrahlreinigung ist nicht vorhanden.

Stößchen: Wie robust ist meine Digitalkamera?

Der Wert für die Stoßfestigkeit kann über zwei Wege angegeben werden. Der Eine ist der IK-Code, der den Schutzklassen für Wasser und Staub ähnelt. Die Kennwerte gehen von 1 bis 10, wobei 10 den höchsten Stoßschutz bietet. Kameras dieser Schutzklasse können eine Stoßfestigkeit bis zu einer Schlagenergie von 20 Joule aushalten. Häufiger kommt jedoch der US-Militärstandard zum Einsatz, der am komplizierten Kürzel MIL-STD-810F-516.5 oder MIL-STD-810F-516.6 zu erkennen ist. Letzterer gibt an, aus welcher Höhe in Metern das Gerät mindestens 26 Mal einen Sturz auf Sperrholz unbeschadet überstanden hat.

So hilfreich all diese Standards sind, so schwierig sind die entsprechenden Kennzahlen zu erfahren. Viele Hersteller liefern sie im Datenblatt nicht oder nur unzureichend mit. Da hilft nur, sich an den Kundensupport zu wenden und dort die Daten zu erfragen.

Zusammenfassung

  1. Wie gut eine Digitalkamera geschützt, verrät die Schutzklasse
  2. Für Staub und Wasser gibt es den IP-Code
  3. Stoßfestigkeit wird nach dem IK-Code oder US-Militärstandard angegeben
  4. Die Schutzklassen sind häufig schlecht ausgewiesen
  5. Im Zweifel sollte der Hersteller kontaktiert werden
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