Sichere E-Mail: Diese 5 Anbieter verschlüsseln Deine Nachrichten

Mail Verschlüsselung
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine E-Mails verschlüsseln. Bild: © Skórzewiak - stock.adobe.com 2020

Du versendest per E-Mail vertrauliche Informationen, deren Schutz höchste Priorität genießt? Dann benötigst Du dafür den passenden E-Mail-Anbieter und eine sichere E-Mail-Adresse. Fünf solcher Dienste stellen wir Dir jetzt vor.

ProtonMail

Bei ProtonMail handelt es sich um einen verschlüsselten E-Mail-Anbieter aus der Schweiz auf Open-Source-Basis. Der Dienst lässt sich über die Webseite und über Apps für iOS bzw. Android nutzen. Dabei setzt der Anbieter auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was bedeutet, dass niemand ohne entsprechendes Passwort Nachrichten entschlüsseln kann.

Das gilt auch für Angestellte von ProtonMail, den Internetanbieter oder auch Regierungsbehörden. Aber: Solltest Du das Passwort vergessen, können Deine E-Mails nicht wiederhergestellt werden. Zugleich speichert ProtonMail keine IP-Adressen, womit E-Mails auch nicht zurückverfolgt werden können.

Die kostenlose Version des Dienstes bietet Dir 500 MB E-Mail-Speicher und ist auf 150 Nachrichten pro Tag beschränkt. Wer mehr Speicherplatz, E-Mail-Aliasse, Labels, verbesserte Filteroptionen, integrierten VPN-Schutz und weitere Features benötigt, muss eine kostenpflichtige Version buchen.

Tutanota

Tutanota setzt auf ein ähnliches Prinzip wie ProtonMail. Alle E-Mails von Sender zu Empfänger sind verschlüsselt und werden erst auf dem jeweiligen Endgerät entschlüsselt – der private Verschlüsselungs-Key ist für keinen anderen zugänglich. Sollen E-Mails außerhalb des Tutanota-Systems versendet werden, kann ein Passwort generiert werden, das der Empfänger eingeben muss, um die Nachricht verschlüsseln zu können. Der Anbieter setzt auf die Verschlüsselungsstandards AES und RSA, die Server des Dienstes stehen in Deutschland – was für viele Nutzer hierzulande ein Pluspunkt sein dürfte.

Für die Nachrichtenverwaltung können eigene Verzeichnisse erstellt werden, auch Anlagen werden unterstützt. Leider ist keine ausgeklügelte Suchfunktion an Bord, dafür verfügt das System über einen Spam-Filter.  Der Open-Source-Dienst bietet zudem Apps für iPhones und Android-Smartphones an. Eine kostenlose Nutzung ist möglich, aber mit Einschränkungen verbunden.

CounterMail

Für seine Verschlüsselung setzt der Dienst CounterMail auf OpenPGP, womit verschlüsselte Mails ausschließlich auf den Servern des Anbieters gespeichert werden – und die befinden sich in Schweden. Eine Besonderheit: Die besonders sicheren E-Mails werden nicht auf Festplatten gespeichert, sondern einzig und allein auf CD-ROMs.

Was kurios klingt, soll in der Praxis Daten-Leaks erschweren und verhindern. Mittels USB-Speicher kannst Du Nachrichten selbst verschlüsseln, der entsprechende Schlüssel für die Entschlüsselung wird direkt auf dem Gerät gespeichert und erfordert eine Anmeldung in Deinem Account.

Der sichere E-Mail-Anbieter funktioniert im Browser und bietet eine eigene iPhone-App an. Du kannst anonyme E-Mail-Header nutzen und verschiedene Filter anwenden. Aufgrund der zusätzlichen physischeren Sicherheitsebene ist der Dienst nicht ganz so einfach zugänglich wie vergleichbare Anbieter, immerhin unterstützt der Dienst IMAP und SMTP. Somit kannst Du ihn auch mit Apps für Android nutzen, die den OpenPGP-Standard unterstützen, etwa K-9 Mail. Du kannst den Dienst eine Woche lang kostenlos nutzen, während dieser Phase stehen Dir aber lediglich 3 MB Speicherplatz zur Verfügung.

Hushmail

Geht es um das Verschlüsseln von E-Mails, ist Hushmail ein echter Veteran – bereits seit 1999 gibt es den Dienst. Verschlüsselte E-Mails kannst Du nicht nur an Hushmail-Nutzer verschicken, sondern auch an Nutzer von Gmail und Co., eine iOS-App steht ebenso zum Download bereit. Zudem unterstützt der Anbieter E-Mail-Signaturen, unbegrenzte E-Mail-Aliasse und eine optionale Zwei-Faktor-Authentifizierung. Du kannst den Dienst zwei Wochen lang kostenlos testen, musst Dich danach aber für die weitere Nutzung für einen Premium-Tarif entscheiden.

MailFence

MailFence setzt auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Basis von OpenPGP, womit ein Zugriff auf die Protokolle IMAP und STMP mit sicherer SSL-/TLS-Verbindung über das Mail-Programm Deiner Wahl möglich ist. Allerdings kannst Du verschlüsselte Nachrichten nur an Nutzer versenden, die ebenfalls MailFence verwenden oder an Personen, die eine Verschlüsselung auf OpenPGP-Basis nutzen.

Der Dienst verzichtet auf Werbung und erlaubt Dir vielfältige Einstellungen zur Individualisierung. Mit dem Kauf von Credits kannst Du sogar Fax- oder Textnachrichten verschicken, auch das Importieren von E-Mails im EML-Format ist möglich.

Die kostenfreie Nutzung ist mit einem Speicherplatz von nur 200 MB sehr eingeschränkt, mehr Speicher ist gegen entsprechendes Entgelt möglich. Gespeichert wird Dein Key für die Entschlüsselung ausschließlich auf den Servern des Dienstes, die in Belgien stehen. Der Anbieter versichert, dass aufgrund der AES-256-Verschlüsselung ein Abgreifen durch unautorisierte Nutzer nicht möglich ist.

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