Es gibt sie immer wieder: Filme, die nach dem Verlassen des Kinos die Gemüter spalten. Während die eine Hälfte restlos begeistert ist, kann die andere Hälfte nur verständnislos mit dem Kopf schütteln – so geschehen bei den folgenden sieben Filmen.
Beispielhaft für die kontroversen Ansichten, die im Rahmen der Filme entstanden sind, zitieren wir jeweils eine positive und eine negative Stimme stellvertretend von Rotten Tomatoes.
1. "mother!"
Darren Aronofsky sorgte 2017 für einen der Skandalfilme des Jahres: In "mother!" ging es für den Regisseur gewohnt religiös zu, doch die Bilder, die er dabei inszenierte, waren für den einen oder anderen zu viel des Guten. Nicht jedem Zuschauer ist es gelungen, den Film als Kunstwerk zu sehen und einige verließen sogar spätestens bei einer ganz speziellen Szene (ich sage nur "brechende Knochen") den Kinosaal.
- Positive Stimme: "Manchmal entsetzlich, manchmal fesselnd, manchmal verwirrend, und manchmal wie etwas, das man noch nie zuvor gesehen hat" (rogerebert.com via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Ich hadere damit, ihn als schlechtesten Film des Jahres zu bezeichnen, wenn schlechtester Film des Jahrzehnts besser passt." (New York Observer via Rotten Tomatoes)
2. "Bright"
Zugegeben, der Plot von "Bright" klingt durchaus gewöhnungsbedürftig: Ein ungleiches Cop-Duo, bestehend aus einem Menschen und einem Ork, müssen plötzlich eine junge Elfe beschützen, die im Besitz eines mächtigen Zauberstabs ist, auf den es eine ganze Reihe Bösewichte abgesehen haben. Entstanden ist allerdings eine kurzweilige Fantasy-Action, die nur nicht von jedem mit Wohlwollen akzeptiert wurde und für Zündstoff sorgte.
- Positive Stimme: "Der Film liefert eine einmalige, wenn auch nicht perfekte Ablenkung für zwei Stunden." (Newsweek via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Eine absolute Vollkatastrophe." (Rogerebert.com via Rotten Tomatoes)
3. "Star Wars: Die letzten Jedi"
Es ist kein Geheimnis: Die "Star Wars"-Fans sind wohl zugleich auch die schärfsten Kritiker was die Sternensaga betrifft. Rian Johnson sah sich also mit einer Mammutaufgabe konfrontiert. Doch während die einen finden, dass er mit "Die letzten Jedi" einen soliden Film der Reihe abgeliefert hat, meckert die andere Hälfte, der Film sei zu klamaukig und ohne typische "Star Wars"-Magie.
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- Positive Stimme: "Der Film ist mehr als Nerd-Kram, er bringt uns in eine veränderte Zukunft, ohne dabei die Heilige Schrift von Lucasfilm zu beleidigen." (Minneapolis Star Tribune via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Der Film wirkt hingebogen, glatt gebügelt und furchtbar aufs Nötigste reduziert." (New Yorker via Rotten Tomatoes)
4. "Drive"
Für die einen ist "Drive" mit dem wortkargen Fahrer ein virtuoser Film mit 80er-Jahre-Flair und großartigem Soundtrack, für die anderen der wohl langweiligste Film aller Zeiten mit unnötig viel Brutalität. Ob die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen liegt? Das muss der Zuschauer selbst entscheiden, dennoch polarisiert das Werk des dänischen Regisseurs Nicolas Winding Refn wie gewohnt.
- Positive Stimme: "Die typische Erzählung über Rache, Liebe und Wahnsinn erhält eine erfrischende und glänzende Politur von Regisseur Nicolas Winding Refn. 'Drive' ist eine der besten [Erzählungen] des Jahres." (IGN DVD via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Ultra brutales, ultra langweiliges und billiges Rip-off des Walter-Hill-Klassikers 'The Driver' von 1978." (The Age via Rotten Tomatoes)
5. "Walhalla Rising"
Und noch mal Nicolas Winding Refn, dieses Mal jedoch mit einem anderen Setting: Im Fokus steht Einauge, der einstige große Krieger, der jedoch inzwischen versklavt wurde und für brutale Schaukämpfe herhalten muss. Wie bei "Drive" dreht sich auch in "Walhalla Rising" die Story um einen einzelnen Mann auf Rachfeldzug – das kann man mögen, muss man aber nicht, wie die Stimmen zum Film zeigen.
- Positive Stimme: "Es ist ein Trip in eine ursprüngliche Welt und Sensibilitäten. Und wenn man genug von den 0815-Teenie-Filmen hat, gibt es kaum etwas Besseres." (Wall Street Journal via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Mr. Refn, der Brutalität stylish in Szene setzen kann (wie in den 'Pusher'-Filmen und 'Bronson'), zeigt kein Geschick für seine visionären, halluzinatorischen Bilder, um 'Walhalla Rising' erinnerungswürdig zu machen." (New York Times via Rotten Tomatoes)
6. "Titanic"
Der Katastrophenfilm von James Cameron ist auch ein klassischer Fall von "man hasst oder liebt ihn". Das typische Schubladendenken ist bei diesem Film allerdings nicht weit hergeholt: Meist sind es die weiblichen Zuschauer, die den Film für seine romantische Lovestory (und natürlich Leonardo DiCaprio) feiern. Die Männerfraktion kann dem oft nicht allzu viel abgewinnen, dafür aber der technischen Finesse, mit der "Titanic" auf die Leinwand gebracht wurde.
- Positive Stimme: "'Titanic' ist eine fesselnde Mischung aus historischen Fakten und klassischem Auf-die-Tränendrüse-drücken." (AV Club via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Als Spektakel setzt 'Titanic' neue Standards; als romantisches Drama ist es eher unterdurchschnittlich." (Detroit News via Rotten Tomatoes)
7. "Warcraft: The Beginning"
Klar, der Titel lässt schon erahnen, dass sich das Fantasy-Spektakel um die Warcraft-Mythologie hinter dem MMORPG handelt. Dennoch ist der Film so erzählt, dass er nicht nur Gamer anspricht. Doch ob man nun selbst schon mal "World of Warcraft" gespielt hat oder nicht: Die Meinungen zum Film von Duncan Jones fallen sehr unterschiedlich aus. Selbst Fans des Games sind zwiegespalten, was "Warcraft: The Beginning" angeht. Lastet auch hier der Fluch der Videospiele-Verfilmungen auf dem Fantasy-Abenteuer?
- Positive Stimme: "Um Gefallen an 'Warcraft' zu finden, muss man das Spiel nicht kennen. Eine gesunde Liebe für draufgängerische Action und altertümliche Fantasy kann jedoch nicht schaden." (USA Today via Rotten Tomatoes)
- Negative Stimme: "Selbst wenn man akzeptiert, dass die Story vor allem auf Fans der Warcraft-Mythologie abzielt, ist sie immer noch unfassbar generisch und voller Klischees." (Flickering Myth via Rotten Tomatoes)