Mit 92 Prozent Zustimmung auf RottenTomatoes.com ist "Logan" bereits jetzt einer der großen Hits des Jahres. Das liegt an den tollen Darstellern, der "fetzigen" Inszenierung – und an den Details, auf die hier geachtet wurde. Der Film hat nämlich einige nette Easter Eggs zu bieten, die wir Dir nun verraten werden.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge mussten wir Hugh Jackman in den "X-Men"-Ruhestand ziehen lassen. In "Logan" gab der 48-Jährige das letzte Mal den unkaputtbaren Antihelden mit den Stahlkrallen. Die Fans: begeistert! Mehr als 430 Millionen Dollar spielte der Film bis Mitte März ein. Die Kritiker: verzückt. Im folgenden Text zeigen wir Dir fünf Easter Eggs, die Dir möglicherweise im Film entgangen sind.
Achtung, hier hagelt es Spoiler!
1. Vom ersten Ton an
Bereits im ersten Trailer bewiesen die "Logan"-Macher nicht nur Musikgeschmack, sondern auch einen Sinn für hintergründige Botschaften. Sie wählten das dramatisch-schöne "Hurt" der Industrial-Kultband Nine Inch Nails als Untermalung – im noch populäreren Cover der Countrylegende Johnny Cash. Regisseur James Mangold soll diese Wahl selbst getroffen haben, und zwar erst nachdem der Trailer fertig geschnitten war. Die Parallelen sind offensichtlich: Im Text beklagt jemand, nichts mehr zu spüren, dass er verlassen ist und nichts aus ihm geworden ist. Hier würde Logan wohl jeden Satz unterschreiben. Zudem war es der letzte Hit Cashs vor dessen Tod 2003. Es war sein großer dramatischer Abschied – so wie auch Jackmans Abschied von der Rolle des Wolverine. Und nicht nur das: In den ersten Entwürfen des Comics um die kleine Laura alias X-23 aus dem Jahr 2003 starteten die Autoren Craig Kyle und Christopher Yost mit einem Textauszug aus eben diesem Song. Er fing die düstere Geschichte des gefangenen Testobjekts perfekt ein.
2. Die tödliche Kugel
An einer Stelle in "Logan" wird der Bogen zurückgespannt zum Anfang der dreiteiligen Solofilmreihe, "X-Men Origins: Wolverine" von 2009. Sein bleicher Gehilfe Caliban stellt fest, dass Logan immer eine Adamantium-Patrone bei sich trägt. Aus ebenjenem Material besteht die Beschichtung Logans Knochen, die ihn quasi unverletzlich macht, ihn aber auch langsam von innen heraus vergiftet. Mit der Patronenkugel wurde Logan im ersten Film in den Kopf geschossen, wodurch er einen Gedächtnisverlust erlitt und sich deshalb im ersten "X-Men"-Film anfangs an nichts erinnern kann. Es zeigt, dass dies Logans Kryptonit ist, das einzige Material, das ihn auf einen Schlag ernsthaft verletzen oder sogar töten kann.

3. Erinnerung an Fernost
Aufmerksame Fans werden sie entdeckt haben: Natürlich gibt es auch eine Reminiszenz an den zweiten Film von 2013, "Wolverine: Weg des Kriegers". In der Szene, in der seine mexikanische Behausung zu sehen ist, hängt nämlich auch ein Samuraischwert an der Wand. Im zweiten Teil war Logan im Japan zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs unterwegs. Die Schwerter finden sich in einigen Episoden der "X-Men"-Filme wieder, passen sie doch gut zu dem Ronin-Thema, einem herrenlosen Samurai, der ohne Meister ziellos umherschweift. Klingt nach Logan!

4. Damals an der Freiheitsstatue
In "Logan" werden wir nicht nur Zeuge Wolverines Zerfalls, auch Professor X alias Charles Xavier ist nun 90 Jahre und ein zerbrechlicher alter Mann geworden. Nur mit Medikamenten lassen sich seine gefährlichen Psychoattacken unter Kontrolle halten. In einer Szene stammelt Xavier Logan etwas zu von einem Treffen an der Freiheitsstatue. Logan belächelt das und sagt, dass dies vor langer Zeit war. Klar, das ist eine Anspielung auf den ersten "X-Men"-Film aus dem Jahr 2000. Hier erlangten die "Guten" einen grandiosen Teamsieg gegen Bösewicht Magneto. Aber nicht nur das, denn letztlich gibt es das wichtige Treffen in "Logan" tatsächlich – mit Laura, zwar nicht an der "Statue of Liberty", aber im "Liberty Motel". Ganz daneben lag Xavier also nicht.

5. Die Comic-"Inception"
Natürlich ist der grummelige Logan kein großer Freund von Comicheften und genervt davon, dass seine "Klontochter" Laura die fiktionalisierte Version seiner selbst und seiner Freunde als Comic konsumiert. Dabei handelt es sich übrigens nicht um originale Versionen der Comics, sondern um neu bebilderte Exemplare, die extra für den Film erschaffen wurden, in aufwendiger Arbeit. Es sollte ein Retro-1990er-Look der Hefte im Film simuliert werden. Und obwohl sie keine normalen Ausgaben sind, enthält die Nummerierung versteckte Storyhinweise. In Ausgabe Nummer 117 glaubt Xavier, seine X-Men seien tot und zweifelt an seinem Weg in die Öffentlichkeit. In der Nummer 132 wiederum trifft Wolverine in den Originalcomics das erste Mal auf den Bösewicht mit Roboterarm, Donald Pierce.