Sky+ Pro Receiver im Test: So gut ist das Sky-Programm in 4K

Mit dem Sky+ Pro Receiver kannst Du Sky in 4K schauen, die Auswahl ist aber noch sehr begrenzt.
Mit dem Sky+ Pro Receiver kannst Du Sky in 4K schauen, die Auswahl ist aber noch sehr begrenzt. Bild: © TURN ON 2017

Der Sky+ Pro Receiver im Test: Wir prüfen das Flaggschiff-Modell auf Herz und Nieren. Wie gut meistert der Sky-Receiver die Wiedergabe in 4K Ultra HD? Wir durchleuchten die Stärken und Schwächen des Modells und verraten, warum der Sky+ Pro Receiver derzeit die beste Wahl für das Sky-Abo ist – und wie viel Sky-Programm es inzwischen in 4K gibt.

Seit Herbst letzten Jahres bietet Sky mit dem Sky+ Pro Receiver ein Modell an, das Inhalte in exzellenter 4K-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln wiedergibt – also der vierfachen Full HD-Auflösung. Den Receiver gibt es sowohl in einer Sat- als auch in einer Kabel-Variante, doch das vollumfängliche Ultra HD-Vergnügen steht nur Kunden zur Verfügung, die ihr Signal per Satellit empfangen. Ohnehin dürfte die 4K-Offensive zu Beginn primär für Fußball-Fans interessant sein. Denn übertragen werden nur ausgewählte Bundesliga-Partien, aber auch Duelle der Champions League. Immerhin: Auch einige Filme in 4K stehen per Sky On Demand zum Abruf bereit. Ob der neue Sky+ Pro Receiver in Sachen Handhabung, Bildqualität und weiteren Gesichtspunkten überzeugen kann, klären wir in unserem Test.

Die technischen Eigenschaften des Sky+ Pro Receivers

170313_SkyReceiver-16 fullscreen
Es leuchtet blau – leider auch nachts. Bild: © TURN ON 2017

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die technischen Eigenschaften des Sky+ Pro Receivers: Das Modell verfügt über einen integrierten Twin-Tuner. Du kann also gleichzeitig ein Programm anschauen und ein weiteres aufnehmen – solange Dein Sat-Anschluss das hergibt. Die integrierte Festplatte bietet mit 1 TB eine ausreichende Kapazität für viele, viele Stunden Aufnahmen. Bei vorherigen Receivern stand lediglich eine externe Festplatte zur Verfügung, die immer ein bisschen wie ein Fremdkörper wirkte. Gut, dass Sky endlich die richtige Richtung eingeschlagen hat. Das Gerät unterstützt die Ultra HD-Wiedergabe in 2160p mit 50 Bildern pro Sekunde, als HDMI-Anschluss dient die Version 2.0a – womit der Sky+ Pro Receiver auch technisch fit für HDR-Bilder ist, also Inhalte mit besonders hohem Dynamikumfang.

Der Receiver präsentiert sich optisch schlicht, wirkt aber dadurch gefällig. Auf die Anzeige des aktuellen Senders verzichtet das Modell, auf der Front sind lediglich eine Kreisanzeige, Status-LED und das Sky-Logo angebracht. Läuft gerade eine Aufnahme, leuchtet die Status-LED rot, beim Spulen dreht sich die Kreisanzeige entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn. Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse, darunter der Slot für die Smartcard. Auch ein USB-Anschluss steht zur Verfügung, der derzeit aber noch funktionslos ist (und es vermutlich, wie bei unzähligen anderen Geräten, auch bleiben dürfte). Außerdem kann ein optisches Audiokabel angeschlossen werden. Wer den Receiver nicht per WLAN mit dem Internet verbinden will, kann das Gerät ganz klassisch per LAN-Kabel verbinden.

170313_SkyReceiver-7 fullscreen
Die Anschlüsse des Receivers: Twin-Tuner, Ethernet, optischer Ausgang, HDMI, USB und Netzteil. Bild: © TURN ON 2017

Flotter Prozessor und unkomplizierte Einrichtung

Nach dem Einschalten führt ein Installationsassistent Schritt für Schritt durch die Einrichtung, die damit auch für Laien alleine machbar sein sollte. Die Bedienung erfolgt nach einiger Eingewöhnungszeit gut und intuitiv, die Programme sind übersichtlich in verschiedenen Kategorien einsortiert – so kannst Du jederzeit schnell Film-, Serien- oder auch Sportsender finden. Natürlich kannst Du auch eine eigene Favoritenliste anlegen, dafür stehen Dir 99 Programmplätze zur Verfügung. Das funktioniert bei Hunderten Programmen zwar nicht schnell und auch nicht sonderlich intuitiv, aber zweckmäßig. Und im besten Fall ohnehin nur einmalig. Positiv: Der Prozessor im Inneren des Receivers verrichtet seinen Dienst erstaunlich flott, lange Wartezeiten konnten im Test nicht festgestellt werden. Auch das Umschalten funktioniert ziemlich zügig.

Das normale Betriebsgeräusch geht in Ordnung, der Receiver ist weder übermäßig laut oder leise. Ärgerlich: Auch im Energiesparmodus ist das Starten der Festplatte in der Nacht deutlich zu hören. Steht der Receiver im Wohnzimmer, mag das nicht stören. Ist er hingegen im Schlafzimmer platziert, ist der Receiver durchaus ein Störfaktor. Natürlich kann man ihn auch vollständig vom Strom nehmen, empfehlenswert ist das aber nicht, da nachts der Programm-Guide aktualisiert wird und neue Inhalte auf die Festplatte geladen werden. Dass die blaue Status-LED ebenfalls nachts ins Auge fällt, kommt erschwerend hinzu.

Fernbedienung und Fernprogrammierung

170313_SkyReceiver-11 fullscreen
Die Fernbedienung liegt ganz gut in der Hand, das laute Klacken der Tasten stört aber. Bild: © TURN ON 2017

Die Fernbedienung liegt ergonomisch grundsätzlich gut in der Hand und punktet mit einem übersichtlichen Tasten-Layout. Aber: Sie kann ziemlich schnell aus der Hand rutschen, auch das vergleichsweise laute Klacken bei der Tasteneingabe kann, insbesondere beim regelmäßigen Zappen, schnell nerven. Wichtige Features wie Sky On Demand sind per Knopfdruck schnell erreichbar, andere wiederum lassen sich eher umständlich aufrufen, etwa die Aufnahmen – hier ist stets der Umweg über das Menü notwendig. Gut hingegen: Aufnahmen lassen sich unkompliziert von unterwegs programmieren, ganz einfach per Sky Go-App. Dafür muss der heimische Sky+ Pro Receiver nicht einmal mit dem Internet verbunden sein, das Signal für die Aufnahme erhält das Gerät per Satellit. Leider lassen sich Sendungen abseits von Sky nicht von unterwegs programmieren.

Sky On Demand – Licht und Schatten bei Skys Abrufdienst

Werfen wir einen kurzen Blick auf Sky On Demand. Hier bietet Sky Tausende Inhalte zum Abruf an, viele Filme und Serien in HD-Qualität. Das Angebot ist natürlich abhängig von den gebuchten Paketen. Dabei wirkt die Benutzeroberfläche optisch durchaus gefällig, die Navigation gelingt flüssig und intuitiv. Inhalte sind übersichtlich kategorisiert und lassen sich so gut finden. Anders als in früheren Zeiten muss sich niemand mehr ausschließlich nach der linearen Ausstrahlung der Sky-Sender richten, sondern kann seine Lieblingsinhalte jederzeit auf Knopfdruck konsumieren – sehr gut. Ein großes Aber bleibt: Warum sich der Dienst nicht merkt, welche Inhalte man bereits gesehen hat und an welcher Stelle pausiert wurde, bleibt wohl ein Geheimnis von Sky. Benutzerfreundlich ist das jedenfalls nicht, hier haben die reinen Streamingdienste deutlich die Nase vorn. Zu hoffen bleibt, dass Sky diesen groben Schnitzer irgendwann einmal ausbügeln wird. Denn: Sky on Demand ist ansonsten ein rundum gelungenes Angebot und bietet echten Mehrwert.

170313_SkyReceiver-10 fullscreen
Ohne Smartcard bleibt das Bild natürlich dunkel. Bild: © TURN ON 2017

Fußball Bundesliga in 4K Ultra HD: Schärfer war ein Spiel nie

Doch wie schlägt sich der Sky+ Pro Receiver bei seinem Highlight-Feature, der Wiedergabe von Inhalten in Ultra HD. Die einfache Antwort: ziemlich gut. Aber: Alles steht und fällt mit dem passenden Fernseher. Als Test-Fernseher diente ein Modell mit 55 Zoll Bildschirmdiagonale, also durchaus bereits ein größeres Modell. Und ja, der Unterschied zwischen Full HD und 4K ist sichtbar, große Quantensprünge in puncto Schärfe solltest Du aber nicht erwarten – anders als seinerzeit beim Start des HD-Zeitalters. Ohnehin gilt: Auf kleineren TV-Geräten ist die Wiedergabe von 4K-Material wenig sinnvoll. Es gilt die Devise: umso größer, desto besser. Der Experte Ronald Williams, der schon für Steven Spielberg tätig war, glaubt sogar, dass 4K erst ab 65 Zoll Displaydiagonale sinnvoll sei, bei einem Abstand von maximal 2,5 Metern. Wir sind geneigt, dieser Aussage beizupflichten.

Sky kann dafür freilich nichts und es ist auch löblich, dass man mittlerweile auf den 4K-Zug aufgesprungen ist, aber Wunder sollte man nicht erwarten. Ohnehin stehen derzeit mit Sky Sport Bundesliga UHD und Sky Sport UHD nur zwei Sender im Sky-Universum mit 4K-Inhalten bereit. In Ultra HD wird derzeit pro Bundesliga-Spieltag eine Partie übertragen. Dafür musst Du natürlich das entsprechende Premium-Paket und die HD-Option abonnieren, die ersten 12 Monate kostet Ultra HD keinen Aufpreis. Ob und in welcher Höhe Sky nach Ablauf dieses Zeitraums zur Kasse bitten wird, steht noch in den Sternen. Über Satellit lassen sich weitere Sender empfangen, etwa der Demokanal von Satellitenbetreiber Astra. Zudem stellt Sky selbst über seinen Dienst Sky on Demand regelmäßig Filme in 4K zum Abruf bereit. Allerdings nicht per Stream, sondern per Satellitenübertragung direkt auf die Festplatte des Sky+ Pro Receivers.

170313_SkyReceiver-8 fullscreen
Die Festplatte kann man zwar rausnehmen, ein Austausch ist dennoch nicht vorgesehen. Bild: © TURN ON 2017

Abseits der Sky-Welt muss man leider mit den bekannten Einschränkungen leben. So ist es nicht möglich, HD+ Sender aufzunehmen, geschweige denn vorzuspulen oder die Timeshift-Funktion zu nutzen – wohl wegen lizenzrechtlicher Schwierigkeiten. Auch eine HbbTV-Unterstützung, etwa für die Nutzung von Mediatheken, sucht man auf dem Sky-Receiver vergebens. Dass Streamingdienste wie Netflix oder Amazon ebenfalls nicht angeboten werden, dürfte da kaum überraschen.

Fazit: Der Sky+ Pro Receiver leistet gute Dienste – so gut er kann

Sei es drum: Wer Sky will, hat ohnehin keine Wahl – und bekommt mit dem Sky+ Pro Receiver den derzeit besten Receiver, den der Pay-TV-Platzhirsch im Angebot hat. Der Receiver ist gut verarbeitet und hinterlässt auch optisch einen guten Eindruck. Die Kapazität der integrierten Festplatte ist mit 1 TB großzügig bemessen und dürfte für die meisten Nutzer ausreichend sein. Die bekannten Einschränkungen eines jeden Sky-Receivers trüben zwar ein wenig das Gesamtbild, doch in diesem Rahmen leistet das Sky+ Pro-Modell erstaunlich gute Arbeit. Dass Sky mit der Live-Übertragung von Fußballspielen in 4K hier eine Vorreiterrolle einnimmt, ist gut und verdient Lob. Und: Wer einmal Sky in 4K geschaut hat, wird sich schnell an das exzellente Bild gewöhnen.

Nur: Einen ausreichend großen Fernseher sollte man schon besitzen, ab 55 Zoll aufwärts oder besser noch 65 Zoll – um wirklich signifikant von den mehr als 8 Millionen Pixeln zu profitieren. Doch selbst wenn kein 4K-TV vorhanden ist, lohnt sich der Flaggschiff-Receiver des Pay-TV-Unternehmens, allein schon wegen der integrierten 1-TB-Festplatte und des flotten Prozessors, der allzeit eine flüssige Bedienung sicherstellt. Wer Sky in vollen Zügen genießen will, kommt am Sky+ Pro Receiver nicht vorbei.

Angebot
Kommentar schreiben
Relevante Themen:

Neueste Artikel bei Primetime

close
Bitte Suchbegriff eingeben