Vorbei die Zeit, als Kühlschränke mit Barcode-Scannern oder Touchscreens lediglich spannende Exoten auf Technikmessen waren. Inzwischen sind die smarten Kühler richtig praktisch und steuern auf Wunsch sogar das Smart Home.
- Es war einmal ...
- Gute Ideen mit großen Haken
- Kamera im Kühlschrank
- Den smarten Kühlschränken gehört die Zukunft
Es war einmal ...
Vor fast 20 Jahren wurde der erste Kühlschrank mit dem Label "smart" der Öffentlichkeit präsentiert. Der Internet Digital DIOS von LG kam im Juni 2000 auf den Markt. Ins Internet gelangte der DIOS über ein LAN-Kabel. Wie Use of Technoloy schreibt, war der TFT-LCD-Bildschirm an der linken Fronttür der Hingucker des Geräts. Zu den weiteren Highlights gehörte eine Webcam, die Barcodes auslesen konnte und so den Inhalt des Kühlschranks im Blick behielt.
So spannend das neue Konzept war, so desaströs scheiterte es. Hauptproblem war sicherlich der Preis: Mehr als 20.000 US-Dollar (heute rund 18.000 Euro) wollte LG für den DIOS haben – obwohl der Mehrwert der Technik im Küchenalltag überschaubar war. Schließlich waren Smartphones und mobiles Internet noch nicht allgegenwärtig. Unterwegs blieb der Inhalt des Kühlschranks trotz Internetanbindung ein Geheimnis. Wirklich praktikabel war es zudem nicht, jede Milch und jeden Joghurt einzeln einzuscannen, die in den Kühlschrank gelegt oder aus ihm herausgenommen wurden. Anders ließ sich aber der integrierte Speicher des DIOS nicht auf dem aktuellen Stand halten.
Gute Ideen mit großen Haken
Bei nachfolgende Modellen setzten die Hersteller daher auf andere Konzepte. So gab es zum Beispiel Kühlschränke mit RFID-Scannern, die entsprechende Chips auslesen konnten. Das Problem dabei: Zu kühlende Lebensmittel haben in der Regel keinen RFID-Chip. Andere Kühlschränke setzten auf ein System aus Sensoren. Diese erkannten allerdings nur, dass sich der Packungsinhalt eines Lebensmittels im Kühlschrank dem Ende zuneigte oder dass etwas herausgenommen wurde. Um welches Produkt es sich jeweils handelte, konnte die Sensoren nicht ermitteln.
Diese Kinderkrankheiten haben die smarten Kühlschränke von heute hinter sich gelassen. Die Lösung beispielsweise für das Problem, wie sich der Inhalt des Kühlschranks auch von unterwegs aus überprüfen lässt, war aus heutiger Sicht denkbar einfach!
Kamera im Kühlschrank
Aktuelle smarte Kühlschränke von LG, Bosch und Liebherr sind mit einer Innenraumkamera ausgestattet, auf die Nutzer via App zugreifen können – beispielsweise beim Einkaufen im Supermarkt. Es gibt sogar eine handliche IP-Kamera, die konventionelle Kühlschränke nachträglich smart werden lässt. Das Ersparen von Extragängen in den Supermarkt ist jedoch nur ein Feature von vielen, die smarte Kühlgeräte bieten.
Kühlschränke der jüngsten Generation sind mit Sprachassistenten wie Google Assistant und Amazons Alexa kompatibel. Der integrierte Heißwasserkocher oder die Eismaschine lassen sich bei diesen Geräten auf Zuruf starten. Außerdem informieren moderne Kühlschränke automatisch über auftretende Störungen per Push-Benachrichtigung oder schicken die Fehlermeldung direkt an den Kundenservice. Bei LG zum Beispiel nennt sich diese Funktion Smart Diagnosis.
Die Anbindung ans Smart Home hört bei den Sprachassistenten lange nicht auf. Smarte Kühlschränke von Samsung beispielsweise unterstützten den SmartThings-Standard des Herstellers. Vom Panel des Kühlschranks aus lassen sich so auch andere kompatible Geräte wie Leuchten und Waschmaschinen steuern.
Den smarten Kühlschränken gehört die Zukunft
20 Jahre nach Marktstart des smarten Kühlschranks sind alle technischen Voraussetzungen gegeben, dass die Geräte zu einer echten Bereicherung im Haushalt avancieren.
Heute stehen zahlreiche Modelle zur Verfügung, die neben ihrem futuristischen Aussehen und praktischem Nutzen auch erschwinglich sind! Kühlschränke mit Innenraumkamera und Internetanbindung sind bereits ab 1.400 Euro zu haben. So günstig war der Einstieg in die smarte Küche noch nie!